Hilfe für Kinder in Kosgoda

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Tsunami-Helfer aus Abensberg entsetzt
„Aktion Sri Lanka Hilfe Abensberg“: Vollwaisen von Triebtätern geschändet Von Brigitte Lindenstruth- Folwill und Arist Nick Sass


Hedlen Zirngibl aus Abensberg und ihre Helfer können eigentlich zufrieden mit ihrer Hilfsaktion für die Tsunami- Opfer in Sri Lanka sein: Der Grundstein für ein Waisenhaus wurde gelegt. Wenn da nicht sehr dunkle Schatten auf dieser von der Monsterwelle zerstörten Insel lägen.


Abensberg/Kosgoda. Hedlen Zirngibl ließen Weihnachten 2004 die Bilder von den Schrecklichen Verwüstungen nicht mehr los, die die Riesenwelle im Indischen Ozean auf der Tee-Insel Sri Lanka (ehemaliges Ceylon) hinterlassen haben. Erst recht nicht die Bilder von Kindern, die nur noch buchstäblich ihr nacktes Leben retten konnten. Keine Eltern mehr, keine Heimstatt, kaum was zu Essen – einfach nichts mehr.
Flugs gründete die einsatzfreudige Frau eine Hilfsaktion „Sri Lanka Hilfe Abensberg“. Zusammen mit den Wirtschaftsjunioren (WJD) im Landkreis kamen bislang über 10000 Euro an Spenden zusammen. Zum Jahreswechsel flogen Hedlen Zirngibl, ihr Mann Hans und Elfriede Süß auf die große Insel vor dem indischen Subkontinent und konnten mit dem Geld den ersten Grundstein für ein Waisenhaus in der Ortschaft Kosgoda legen.
„Kleine elternlose Elefanten werden liebevoll in Pflegestationen aufgezogen“, erzählt Hedlen Zirngibl traurig, als sie in Abensberg zurück war. „Kinder werden in Sri Lanka dagegen als Ware behandelt, die man kaufen und behandeln kann wie man möchte.“ Staatliche Stellen seine überfordert und das Kastensystem tue noch ein Übriges dazu.
Das schlimmste sei, so Hedlen Zirngibl erschüttert, dass diese Kinder offenbar Freiwild für Pädophile seien, die missbraucht, geschändet und dann einfach weggeworfen werden. Das Tsunami-Katastrophengebiet sei fast schon sowas wie ein „Paradies für Pädophile“.
So ist die Blickrichtung der „Sri Lanka Hilfe Abensberg“ auf die Waisenkinder gerichtet, um ihnen nach dem Tsunami eine neue und bessere Lebensperspektive zu geben.
Aufregend und lang gestaltete sich die Grundsteinlegung des Waisenhauses in Kosgoda in Sri Lanka, denn das genaue Prozedere wird von einem Astrologen berechnet. „Wir mussten genau um 6.56 Uhr morgens auf der Baustelle sein“, erzählt Hedlen Zirngibl über den ungewohnten Ablauf. „Um 7.40 Uhr musste ich mit der Hacke ein Loch in den harten Boden hauen“, berichtet sie noch immer schmunzelnd, denn Gartenarbeit ist nicht gerade ihre stärkste Seite.
Grundstein gelegt
Bis zur Grundsteinlegung wurde der „Stein der guten Wünsche“, wie er in Sri Lanka genannt wird, mit Gewürzen und eben diesen Wünschen auf Papier notiert, gefüllt. „Das haben wir ned g’wusst und so hab ich meine guten Wünsche im Geist mit reing’legt“, erinnert sich Hedlen Zirngibl an diesen feierlichen Moment. Zur glücksbringenden Zeit um 9.32 Uhr wurde so am 5.Januar mit dem Bau des Waisenhauses in Kosgoda, 300 Kilometer von der Hauptstadt Colombo entfernt, begonnen.
Finanziert wird dieses Haus, in dem sechs Kinder samt Pflegemutter einziehen sollen, von der Sri Lanka Hilfe Abensberg, unterstützt von den Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) aus dem Landkreis. Hedlen und Hans Zirngibl waren ein Jahr nach dem verheerenden Tsunami wieder dort, wo sie im letzten Jahr von der Flut überrascht wurden.
Für die Kindergarten- und Schulkinder haben sie eifrig Hefte, Stifte, Rucksäcke und auch Musikinstrumente eingekauft. Dass es dort keine ausgebildeten Lehrer gibt, bereitet Lehrerin Hedlen Zirngibl einige Kopfschmerzen. „Ich hab sie g’fragt, was sie macht, wenn die Kinder etwas nicht verstehen“, erinnert sie sich, „die Lehrerin hat g'meint, dann sagt sie es immer lauter, bis es der Letzte kapiert hat“. Mit Hilfe von der dort wohnenden Elfriede Süß und ihrem einheimischen Bauleiter Damid trauten sich die Zirngibls auch ein bisschen tiefer in den Regenwald, wo sie die Armut und das Elend der Paria (Unberührbaren) direkt vor Augen bekamen. Die Ärmsten der Armen hausen in kaputten Häusern und Bretterverschlägen, die mit Planen vor den täglichen Regenfällen geschützt werden.
„Da diese Menschen nur zur Miete an der Küste wohnten, bekommen sie von den großen Organisationen keine Unterstützung“, erzählt Hedlen Zirngibl, „denn sie können keinen Schaden nachweisen“. Besonders krass ist die Armut im Streifen hinter der Küste und durch die Übernahme von Patenkinder hofft Zirngibl auch dort unterstützen zu können.
Dazu brauche es aber weiterhin Spenden, appelliert Hedlen Zirngibl an die Menschen hierzulande. Wer sich für eine Patenschaft interessiert und mit 65 Euro im Jahr ein Kind unterstützen möchte, sollte Hedlen Zirngibl kontaktieren. Telefon (09443) 918220.


http://www.donau.de/SID_b562e6c34f4...chau/kelheim/meldung.shtml?rubrik=rs&id=57815
 
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