Sieben Monate nach der Flut

Biggi

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Wasser und Bildung für Waisen


Bürgermeister Denecken berichtet auf von seinen Eindrücken in Sri Lanka

Sieben Monate ist es her, da überschwemmte eine riesige Flutwelle die Küstengebiete Thailands, Indonesiens, Indiens und Sri Lankas. In Karlsruhe war die spontane Spendenbereitschaft groß. Innerhalb kürzester Zeit trafen 170.000 Euro an Spendengelder bei der Stadt ein. Ende Juli brach Bürgermeister Harald Denecken nach Sri Lanka auf, um den Einsatz der Spendenmittel zu kontrollieren.

So wurde unter anderem eine Trinkwasseraufbereitungsanlage für zwei Flüchtlingscamps, in denen nun 700 Menschen wieder sauberes Wasser zu trinken haben, damit finanziert. Eine Woche lang hielt er sich in dem im Süden gelegenen Matara Distrikt auf, in dem die beiden unterstützten Flüchtlingscamps liegen. Sein Fazit der Reise ist positiv. Viele Zeltstädte seien schon durch monsunfeste Holzhütten ersetzt und die meisten Verwüstungen, die der Tsunami angerichtet hat, seien schon geräumt. Hie und da sehe man noch Relikte, wie ein Eisenbahnzug in dem etwa 3.000 Menschen umkamen. Eine seiner schönsten Erfahrungen war aber, dass die Projekte die mit dem Karlsruher Geld unterstützt werden, den Leuten helfen und von ihnen auch angenommen werden.

Buddhistische Mönsche unterrichten die Waisen

Ein Projekt, das ihm ganz besonders am Herzen liegt, ist die Unterstützung elternloser Kinder. Mit dem Verein Patenkinder Matara wird Kindern der Schulbesuch ermöglicht, damit ihre jetzige Not nicht ihre Zukunft bestimmt. Die Anschubfinanzierung reicht aus, um 100 Kindern ein Jahr lang den Schulbesuch zu ermöglichen. Die Waisen, die von Familien aufgenommen wurden, oder Kinder, deren Eltern durch die Flut verarmt sind, hätten sonst kaum eine Chance auf Bildung gehabt. Für die Zukunft hofft Denecken auf die tatkräftige Unterstützung durch die Karlsruher Bürger. So kann, durch eine Patenschaft für ein Kind, mit nur 10 Euro im Monat dessen Schulausbildung finanziert werden. Davon gehen fünf bis sieben Dollar in die notwendigen Schulmaterialien, wie Hefte, Bücher oder Stifte, mit dem Rest wird die Familie unterstützt, so dass sie zum Überleben nicht auf das Kind als Arbeitskraft angewiesen sind.

Vor Ort wird dieses Projekt von der "South Rural Development Foundation" organisiert. Geleitet wird es vom buddhistischen Mönch Vatalamatte Vipassi. Die Mönche des örtlichen Klosters unterrichten die Schüler und betreuen diese.

Paten bleiben über Jahre der Aktion treu

Auch die Katholische Kirche engagiert sich im südlichen Sri Lanka. Das Hilfswerk Don Bosco betreut in einem Heim 400 Waisen und unterrichtet diese. Daneben hilft es noch beim Wiederaufbau, indem es zum Beispiel Geräte zur Ziegelherstellung bereitstellt, und somit das Material zum Wiederaufbau der zerstörten Dörfer beiträgt. Auch dieses Projekt will der Bürgermeister in Zukunft unterstützen.

Was den Fortbestand des Patenprojektes angeht, zeigt sich Denecken optimistisch. "Nach Erfahrungen in Peru bleiben die Paten lange aktiv", folgert er aus einem ähnlichen Projekt in Lima, das bereits seit über 20 Jahren existiert. Das weckt Hoffnung, dass, auch wenn die Medien nach Hause gegangen sind, den Kindern trotzdem weiterhin geholfen wird

http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=tck2005810-52H
 
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