Nach Attentat: Hilfsprojekte nicht in Gefahr

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Die Ermordung von Sri Lankas Außenminister Lakshman Kadirgamar (73) durch einen Heckenschützen am Freitag bringt auch die KURIER-Aid-Austria-Projekte in eine heikle Situation.

Denn politische Beobachter sehen die seit 2002 aufrechte Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und der tamilischen Befreiungsgruppe LTTE gefährdet. Im Nordosten des Landes könnte der Bürgerkrieg wieder aufflammen. Präsidentin Kumaratunga verhängte über den Inselstaat den Ausnahmezustand.

Für KURIER-Aid-Austria-Präsident Peter Rabl hat die „Sicherheit der Mitarbeiter oberste Priorität“: „Unsere Projekte im Süden sind nicht gefährdet. An der Ostküste jedoch müssen wir abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Wir werden aber die Flutopfer im Osten nicht im Stich lassen.“

Für heute, Sonntag, ist in Kathaluwa, an der Südküste die Grundsteinlegung des größten Österreich-Dorfes geplant. „Die Zeremonie, mit 500 zukünftigen Bewohnern wird nicht abgesagt. In der Provinz Galle merken wir nichts vom verhängten Ausnahmezustand. Die beiden eingeladenen Minister dürften aber nicht nach Kathaluwa kommen“, vermutet Rot Kreuz-Delegierte Andrea Winter.

„An der Ostküste müssen wir abwarten, wie sich die Situation entwickelt.“
KAA-PRÄSIDENT P. RABL

150 Häuser, ein Kindergarten und ein Gemeindehaus werden auf dem 5,3 Hektar großen Grund errichtet. Das unterspülte Areal wurde drei Monate lang mit Walzen und Bagger verfestigt. Montag startet in Kathaluwa die Errichtungsphase.

„Und zwar mit der Betonierung der Fundamente. In der Zwischenzeit wird die Ziegel-Trocknerei gebaut“, freut sich Bauleiter Manfred Mittendorfer auf die Arbeit.

850.000 Lehmziegel werden für das Österreich-Dorf mit den 150 Spendenhäusern benötigt. „In vier Monaten stehen die ersten Gebäude-Reihen. Zum Jahrestag der Flut-Katastrophe wohnen bereits mindestens 50 Familien in ihren eigenen vier Wänden“, sind sich Projektleiter Max Santner und Manfred Mittendorfer sicher.

Für KAA stehen die Qualität der Häuser sowie die Rechtssicherheit für die zukünftigen Bewohner an oberster Stelle. Denn Hilfsprojekte mussten in Sri Lanka bereits abgebrochen werden – die Eigentumsverhältnisse waren nicht geklärt. Und entsprechen die Häuser nicht der nationalen Bauweise, werden sie nur mit Widerwillen bezogen.

„Die seriöse Arbeit zu Beginn macht sich jetzt bezahlt. Alle Projekte werden gebaut.“
MAX SANTNER

Die rechtliche Abklärung, komplizierte Grundstücksverhandlungen und der Aufbau lokaler Strukturen (Baustoff-Lieferanten) verschob den Projekt-Zeitplan um zwei Monate.

„Die sind mittlerweile aufgeholt. Unsere seriöse und konsequente Arbeit zu Beginn des Projektes macht sich jetzt bezahlt. Wir werden alle 450 Spendenhäuser und die geplante Infrastruktur im Süden Sri Lankas errichten“, garantiert Max Santner.

http://kurier.at/schwerpunkt/1079093.php
 
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