sehr viele Gelder in Sri Lanka bislang nicht angekommen

Hänschen · 21. Aug. 2005

3 FRAGEN AN

Dietmar Doering ist als Friedensdorf-Koordinator auf Sri Lanka.

Tageblatt: Sie sind derzeit an der Westküste Sri Lankas. Wie ist das Wetter bei Ihnen?

Dietmar Doering: Wir haben Sonnenschein. Allerdings gab es zwei Tsunami-Fehlalarme.

ST: Konnte man den Menschen vor allem in den nördlichen Landesteilen wirkungsvoll helfen?

Doering: Wenn man die betroffenen Menschen befragt, dann wohl kaum. Wenn man die vor Ort tätigen NGO's befragt, dann größtenteils. Ob die Hilfe außerdem ausreichend war? Ich würde sagen: eher nicht. Doch wir wollen nicht weiter mutmaßen und haben eine Insel umfassende Umfrage gestartet. 1200 Haushalte werden gegenwärtig zum Thema "Tsunami-Hilfe" befragt. Tatsächlich sind 20 unserer freiwilligen Helfer seit gut zehn Wochen mit der Umfrage beschäftigt, wenn sie sowieso vor Ort sind. Zwei Universitäten unterstützen uns bei der Auswertung, die im Oktober auch in deutschen Medien veröffentlicht wird.

ST: Sollte jemals wieder so eine Katastrophe passieren, was müsste man unbedingt anders machen und was war richtig?

Doering: Man müsste jedem, der helfen will, auch die Möglichkeit dazu geben. Wir haben von Ärzten und Krankenschwestern gehört, die von Hilfsorganisationen abgewiesen wurden. Das ist schade. Andererseits haben deutsche Luftfahrtgesellschaften sofort freie Flugzeugsitze zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse unserer Umfrage werden belegen, dass tatsächlich sehr viele Gelder in Sri Lanka bislang nicht angekommen sind. Die deutschen Botschaften, aber auch die vom Bundeskanzler initiierte INWENT sitzen zu lange auf Anträgen, es müsste im Sinne der Opfer unbürokratischer geholfen werden.

http://www.solinger-tageblatt.de/sro.php?redid=91190

es bestätigt sich doch immer wieder, dass sehr viele spenden auch heute noch nicht dort angekommen sind, wo sie benötigt werden.

Suche

Suche

sehr viele Gelder in Sri Lanka bislang nicht angekommen

Hänschen

Betreiber des SLB

Anhänge