Hilfe, wo ist die Hilfe......

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nun sind wir bereits seit 8 tagen an der ostkueste bis hinauf nach nilaveli unterwegs und wir suchen immer noch die hilfe.......

unsere erlebnisse im schnelldurchlauf

arugam bay

rote kreuz hat geholfen und eine werbetafel aufgestellt, auf der grossmundig der bau von 100 haeusern versprochen wird. ergebnis ? 1 haus besteht bereits und das schild faellt vor alterschwaeche fast um. vom roten kreuz sonst nichts zu sehen........
wir fanden bei unseren streifzuegen nagelneue baufahrzeuge, die nicht genutzt werden. auf ihnen prangt in grossen buchstaben werbung fuer die soforthilfe.....


batticaloa

bei unserem besuch war streik und alle geschaefte hatten geschlossen. vom streik waren auch die hilfsorganisationen betroffen, nur muss ihr streik schon wesentlich laenger gehen. von hilfe ist kaum etwas sichtbar - ausser die tollen klimatisierten fahrzeuge der hilfsorganisationen......

trincomalee

unglaublich, was hier an hilfe verweigert wird. obwohl sich dort die hilfsorganisationen frei bewegen koennen, stehen die fahrzeuge staendig in den hotels. von wenigen ausnahmen abgesehen, konnten wir dort keine aktiven projekte finden.
fotos dazu werde ich bei meiner rueckkehr nach D einstellen.

noerdlich von trinco ist die hilfe komplett ausgeblieben. wir haben dort menschen besucht, die wirklich kaum das noetigste zum leben haben. keine 20 minuten davon entfernt gastieren die hilfsorganisationen in 5* hotels und geniessen die sonne.

ihr koennt mir glauben, dass fuer weisse dort kaum eine wirkliche gefahr besteht. natuelich kann es immer einen anschlag geben, jedoch wird vermieden, in den konflikt auslaender einzubeziehen.
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Genauso hab ich mir das auch vorgestellt. "Hilfe versprechen" und und dann auch noch die versprochene "Hilfe leisten" sind in der Politik zwei grundverschiedene Dinge. Mein Gott, kurz nach dem Tsunami, was war da los. Die größte Spendenaktion aller Zeiten und das Ganze auch noch weltweit. Besser konnte man diese Naturkatastrophe gar nicht vermarkten. Jeden Abend haben Fernsehsender, Hilfsorganisationen und Firmen gesammelt und geworben. Da kamen Summen zusammen die so manchen Staatshaushalt sprengten. Da haben Politiker mit den Mios nur so um sich geschmissen. Wie man das bezahlen wollte, war damals egal, Hauptsache man hat sich in der Weltöffentlichkeit erst mal ins rechte Licht gerückt. Man muß ja nicht gleich bezahlen und schon gar nicht Alles, und überhaupt erst mal abwarten was bis dahin noch so alles passiert. Das ist nun schon fast 3 Jahre her und im Rest der Welt hat man die Opfer auch schon fast vergessen. Besonders tüchtige Geschäftsleute wussten schon damals, daß mit solch einer Katastrophe auch mächtig was zu verdienen ist und die Zyniker unter ihnen meinen er ware schon wieder Zeit für den nächsten Tsunami. Auch die unzähligen verschiedenen Hilfsorganisationen haben sich ihrerseits erst mal saniert und den eigenen Fuhrpark, technisches Gerät sowie Personal aufgestockt. Dann die vielen (zum Teil freiwilligen) Helfer, die danach kamen. Ich möchte wirklich niemandem etwas unterstellen und ich ziehe auch meinen Hut vor einem großen Teil dieser Leute, aber ich kann mir schon auch gut vorstellen, daß es für einige von denen nur ein Urlaub auf Kosten der Bedürftigen ist. Daß eine Hilfsaktion in diesem Ausmaß gerade in Konfliktländern nicht so einfach zu bewältigen ist, müsste denen doch vorher schon klar gewesen sein.
Helfen will eben auch gelernt sein. Dazu gehört z.B. auch für eine gerechte Verteilung der Hilfe zu sorgen und auch für die Gewährleistung daß diese Mittel nicht zweckentfremdet werden. So würde es mich nicht wundern wenn so manche Granate, die in ein tamilisches Dorf fliegt gerade eben von diesen Geldern bezahlt wurde. Ich habe auch gehört daß große Mengen an verschiedenen Hilfsgütern weggeschmissen wurden, weil man nichts damit anzufangen wusste. So z.B jede Menge Medikamente, da man einfach die Beipackzettel nicht lesen konnte. Von dem was dann noch verschachert wurde ganz zu Schweigen.
Meiner Meinung nach wurde hier wieder mal auf der ganzen Linie versagt. Von den Hilfsorganisationen, wie von der Politik und damit meine ich unsere Damen und Herren Politiker mit ihren vielen leeren Versprechungen die wir hierzulande bereits zu Hauf kennen.
Ich gehörte damals auch zu den vielen Millionen Menschen die glaubten helfen zu müssen und spendete bewusst einer Organisation die nicht nur in SL arbeitete. Wie man aber weiß, ist die Lage in Indonesien ähnlich wie in SL und auch dort gibt es Gebiete in denen die Hilfe nur spärlich oder gar nicht ankam und ankommt. Heute würde ich eher gezielter Helfen, das heißt ich würde viel lieber direkt vor Ort, oder durch jemanden, bei dem ich 100%ig sich sein kann, daß die Hilfe auch dort ankommt wo sie am meisten gebraucht wird.
Das Vertrauen in die vielen großen Organisationen habe ich jedoch verloren.
 
Hallo zusammen

Das hier angesprochene Thema ist traurig, aber leider ist es so, wie beschrieben.

Wir haben hier an der Westküste dazumal vor Allem den Arbeitern der Fischer, Lebensmittelpakete und Hygieneartikel verteilt. Das waren diejenigen, die in einfachen Palmhütten mit Ihren Familien gewohnt haben.

Der Hammer war aber für mich, dass sich meine dazumalige Vermieterin auch in die Schlange gestellt hat, um was abzubekommen.
Diese Leute haben 3 Steinhäuser und 2 Fischerboote, nebst Motorrad.

Dumm für diese Dame war allerdings, dass ich sie erkannt hatte. Sie ist natürlich auch in der Palangathure Kirche angestanden, als dort Lebensmittel verteilt wurden. Als ich den Pfarrer darauf ansprach, sagte er nur, dass er halt keine Unterschiede machen könne.

An solchen Verteilaktionen wurden auch Leute gesehen, die von Kochchikade an die Beach runter kamen um sich einzudecken.

Ihr hättet mal sehen sollen, wie die auf Kommando jammern und klagen konnten.

Ich habe es dann vorgezogen weitere Hilfe in den Osten rüber zu organisieren. Dabei haben mir viele Schweizerinnen und Schweizer geholfen und unsere Tätigkeit hier unterstützt.

Ein grosses Lob möchte ich noch nachträglich dem dazumaligen Bürggermeister von Nilaveli aussprechen, der peinlichst genau die Verteilung der Hilfsgüter überwacht hatte.
Mit grossem Erstaunen hat er reagiert, weil ich auf seine Anfrage, ob diese Dinge auch für die Muslime bestimmt seien, mit ja geantwortet habe.
Er sagte mir dann im Vertaruen, dass vor Allem die inländische Hilfe die Muslime zum Teil ausgeschlossen hätte.

Ich bin irgendwann zum Schluss gekommen, zukünftig weder Zeit, Geld noch Energie in Hilfsprojekte zu investieren und mitlerweilen helfe ich höchstens noch in der eigenen Familie.

Das erste Beispiel zeigt ziemlich klar die Menthalität hier und ich mag mich mit solchen Lügen und Bescheissereien einfach nicht mehr auseinander setzten.

Diese Menthalität zeigt sich auch deutlich im täglichen Leben, 3 Jahre nach dem Tsunami.
Das Wort Tsunami ist heute noch ein Zauberwort in gewissen Gebieten.

Also kommet alle her und verbratet Eure Euros.

Allerdings haben im Oktober diesen Jahres, gegenüber dem Vorjahr
immerhin etwa 30% der Touristen gemerkt, dass es bessere Reisedestinationen gibt.

Gruss von der Insel

sudu

Nachtrag :

Sollte man an der Beach grad einen TucTuc brauchen, die Driver sind aber am Karten Spielen und saufen, dann hat man einfach Pech, es fährt dann einfach keiner. Sie spielen natürlich um Geld notabene.......
 
für viele war es die todeswelle
für andere die goldene welle (aussage vieler einheimischen)
das betrifft auch einige hilfsorganisationen.
 
Helfen will eben auch gelernt sein


dieses lasse ich für private personen gerne gelten :wink:
hilfsorganisationen sollten jedoch genug erfahrung haben, anderen menschen zu helfen !!!

ein kleines beispiel, worüber wir wirklich herzhaft lachen mussten, aber auch die unfähigkeit einiger aufzeigt........

in trinco lernten wir den chef einer wirklich namhaften ngo kennen. er war bereits 3 tage im hotel und versuchte krampfhaft, eine thermoskanne zu öffnen..........
nach 3 tagen gab er auf und lies sich von einem "fachmann" (kellner) erklären, wie dieses komplizierte problem zu lösen ist.

so ist für mich auch nachvollziehbar, mit welcher energie und kompetenz dort die "retter" teilweise unterwegs sind.

@ fred:

wir haben gestern abend ausführlich mit dir über dieses problem gesprochen. wenn deine zeit es zulässt, wäre eine reise in den norden wirklich sinnvoll.
keine angst - dort bettelt niemand nach spenden und man hat auch keine lust zu jammern und klagen.
die menschen sehen keine zukunft und freuen sich einfach, dass mal jemand dort überhaupt auftaucht. auch wenn sie nichts mehr haben, geben sie von dem immer noch gerne ab.
ich frage mich nur, warum die NGO´s nicht den weg dorthin finden....
 
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