Zwei Jahre nach dem Tsunami in Sri Lanka:

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ASB legt Schwerpunkt auf Ausbildungsplätze und Friedensförderung

„In Sri Lanka geht es uns darum, die Folgen des Tsunami vom 26.12.2004 dauerhaft zu überwinden und auch einen möglichen Frieden zwischen den Bürgerkriegsparteien zu fördern.“ So definiert Edith Wallmeier, Leiterin der Auslandshilfe beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), die Ziele der Projekte auf der vom Tsunami schwer getroffenen Insel.

ACCESS heißt das Ausbildungsprojekt für junge Menschen, das der ASB im Distrikt Hambantota im Süden Sri Lankas durchführt. Hier liegt die Arbeitslosigkeit bei 55 Prozent, die Flutwelle hat diese Entwicklung noch erheblich verschärft. Der Name des Ausbildungsprojekts ist Programm, denn hier geht es um die Vermittlung von praktischen Fertigkeiten und Wissen. So lernen die jungen Menschen Businessenglisch, den Umgang mit dem Computer, besuchen Seminare für Unternehmensgründer oder lernen, wie man traumatisierte Kinder betreut.


Dieses praktische Wissen wird dann zum Aufbau neuer Strukturen eingesetzt. Ein Beispiel hierfür ist der „Peace Garden“. Hier betreuen junge Frauen und Männer nach einem dreiwöchigen Intensivtraining insgesamt 200 Kinder, von denen viele immer noch an der Erinnerung an den Tsunami leiden. Durch Malen, Theaterspielen und Geschichtenerzählen bekommen die Jungen und Mädchen die Möglichkeit, ihre Erlebnisse aufzuarbeiten.

In Batticaloa, im Osten des Landes, lernen Muslime und Tamilen in ASB-Workshops Methoden und Möglichkeiten der friedlichen Konfliktbewältigung. Für manche der jungen Teilnehmer ist es das erste Mal, dass sie mit einem Tamilen bzw. einem Muslim ins Gespräch kommen. „Es ist interessant zu sehen, wie schnell die Vorurteile schwinden, wenn man miteinander redet und feststellt, dass der andere ähnliche Gefühle hat, wie man selbst“, beschreibt Edith Wallmeier die Erfahrungen, die viele der Workshopteilnehmer machen.


Wie gut das friedliche Zusammenleben von Tamilen und Muslimen funktionieren kann, zeigt das ASB-Wiederaufbauprojekt in Mannar. Hier konnten vor kurzem 60 neu erbaute Häuser von Familien bezogen werden, die durch den Tsunami oder den Bürgerkrieg ihr Zuhause verloren hatten. Beim Hausbau arbeiteten tamilische und muslimische Familien zusammen und wurden vom ASB beim Einkauf sowie Transport von Baumaterialien und den Bauarbeiten selbst unterstützt.

Im Norden des Landes liegen die Wiederaufbauprojekte des ASB zurzeit jedoch leider brach. Hier hatte der ASB den Bau von 1.185 Häusern, Schulen und Gesundheitsstationen u. a. begonnen. „Wegen der bewaffneten Auseinandersetzungen mussten wir leider alle Bauarbeiten stoppen. Das ist vor allem bitter für die Menschen, die nach 20 Jahren Bürgerkrieg und dem Tsunami jetzt schon wieder leiden müssen“, so Edith Wallmeier. Wer vor den Auseinandersetzungen flüchten musste, erhält vom ASB Hilfsgüter, Notunterkünfte und sanitäre Anlagen. „Wir hoffen sehr, dass hier bald wieder Frieden einkehrt. Nur dann können wir unsere Wiederaufbauprojekte fortsetzen und der Zivilbevölkerung helfen, wieder eine Zukunftsperspektive zu entwickeln.“

Kontakt für Interviewanfragen, Fotos und weitere Informationen:
ASB-Pressestelle: Dorothee Mennicken, Tel. 0221/47605-296,
Christiane Geiter, Tel. 0221/47605-224, Fax: -297, Internet: www.asb.de
 
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