"Spenden liegen noch auf der Bank"

suddu_aiyya

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"Spenden liegen noch auf der Bank"

By Meirion Jones
Producer, BBC Newsnight 19-DEC-2006


Fast zwei Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Südostasien, liegen die meisten Spenden, die gegeben wurden, um den Überlebenden zu helfen, noch auf den Bankkonten.
BBC Newsnight hat erfahren, daß Milliarden von Dollars, die durch Einzelpersonen und Regierungen gegeben wurden, noch nicht ausgegeben worden sind, während zwei Drittel von denen, die ihre Häuser verloren, noch auf den Wiederaufbau warten.

UNO Tsunami Abgesandter, der ehemalige US Präsident Bill Clinton äußerte Bedenken über den langsamen Fortgang des Wiederaufbaus. Nur etwa 30 - 35% der Menschen seien in feste Behausungen zurückgekehrt. Wir müssen mehr tun als das, sagte er.

Newsnight wurde die UNO Abteilung für Hilfsmittel- und Entwicklungsdatenbank zugänglich gemacht, welche aufzeigt daß 3,3 Milliarden von den versprochenen 6,7 Milliarden noch nicht aufgewendet wurden.


ROTES KREUZ

Dem roten Kreuz sind weltweit mehr als 2.2 Milliarden US$ gegeben worden, entsprechend ihren eigenen Angaben liegen davon noch 1.3 Milliarden auf der Bank.
Das rote Kreuz versprach, 50.000 feste Behausungen in Indonesien, in Sri Lanka und auf den Malediven zu errichten. Bis jetzt wurden nur 8.000 gebaut.
Das britische rote Kreuz schloß einen Vertrag zum Bau von über 2.000 Häusern ab und hat bis jetzt 16 fertig gebaut, während 300 fast fertig wären.


STÖRUNGEN

Miloon Kothari ist der UN Referent,
er besuchte die Tsunami Gebiete für die UNO und er erklärte Newsnight: "wenn wir sehen daß das Kapital ausgezahlt wurde aber bislang nicht verwendet wurde, so empfinden wir das als sehr störend.
"es sollte wirklich nicht so lange dauern um feste Behausungen zu errichten. Ich akzeptiere keine Erklärungen, in denen es heißt, es würde 4 bis 5 und in manchen Fällen sogar bis zu 7 Jahren dauern. Ich selbst bin Architekt und weiß wie lange es dauert ein Haus zu bauen.
Das britische Katastrophen-Kommittee hat versprochen, alle seine Projekte innerhalb von drei Jahren durchzuführen und sie bestätigten heute, daß sie glauben, ihrem Ziel nahe zu sein, aber das internationale rote Kreuz sagte, daß dies für sie nichtmöglich sei.
Ihr Ziel sei es, erst die Hälfte der Häuser bis zum 3.Jahrestag des Tsunamis errichtet zu haben.


UNREALISTISCH

Johan Schaar, welcher der Kopf des Tsunami Betriebes für die internationale Vereinigung des roten Kreuzes ist, sagt, daß er Ex-Präsident Clintons Frustration versteht, aber diese Dinge brauchen Zeit.
"ich verstehe, sein Interesse und seine Frustration und wir können nicht zufrieden sein, solange noch jemand unter einem Zelt leben muß, aber ich denke daß gegen Ende nächsten Jahres alle in Häusern leben werden. Und dann wird es noch eine lange Zeit dauern bis unsere Bemühungen völlig durchgeführt sind".
"Bereits einige Wochen nach dem Tsunami, sagten wir daß dieses für uns mindestens einen Fünfjahresplan in Anspruch nähme. Jeder, der das in zwei oder drei Jahren versprach, war "total unrealistisch".

VERSPRECHUNGEN

Der erneute Bürgerkrieg im Norden von Sri Lanka hat die Aufbaubemühungen dort gehemmt, aber er erklärt nicht die Leistungen von Regierungen, beim Einhalten ihrer Versprechen.
Entsprechend der UNO VATI-Datenbank versprach z.B. Spanien 60 Mio Dollar und zahlte weniger als 1 Mio. Frankreich versprach 79 Mio und lieferte knapp über 1 Mio.

Als wir mit ihr in Verbindung traten, sagten sie: "alle Zahlungen seien bestätigt worden, folglich können Sie sicher sein, daß die Angaben genau sind".

China versprach sogar mehr als 301 Mio - und gezahlt wurden - nur 1 Mio. Den Malediven wurde von Kuwait knapp unter 10 Mio versprochen, gezahlt wurde bislang kein einziger cent. Die USA versprachen Indonesien über 400 Mio, bislang wurden weniger als 70 Mio gezahlt.

nachzulesen hier:

http://news.bbc.co.uk/1/hi/programmes/newsnight/6193737.stm


Anmerkung:
Soviel zur Arbeitsmoral des Roten Kreuzes und vor Allem aber der Zahlungsmoral verschiedener Länder.
Auch das war eine Vermutung von mir, die ich bereits vorher hier im Board schon geäußert habe, was mich aber auch interessieren würde, wäre, welche Länder (sofern es die überhaupt gibt) ihre Versprechen, in vollem Ausmaß, wahrmachten.
 
Und dazu das hier:

UNICEF ruft zu weiteren Hilfen für Tsunami-Opfer auf

Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe in Asien ruft UNICEF die internationale Gemeinschaft dazu auf, beim Wiederaufbau einen langen Atem zu beweisen. „Die große Hilfsbereitschaft unmittelbar nach dem Tsunami hat Zehntausenden Kindern das Leben gerettet. Trotz großer Schwierigkeiten ist seither Enormes geleistet worden. Doch zwei Jahre nach der Katastrophe ist allenfalls Halbzeit beim Wiederaufbau. Die Rückkehr zur Normalität wird noch mindestens zwei bis drei Jahre dauern und große Anstrengungen erfordern“, erklärte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

Quelle
 
soweit ich weiß...

... verlieren spenden nach 2 jahren die zweckbindung :roll:

:?: haben die verzögerungen also am ende system :?: :?:


und - das haus unserer patenfamilie wurde in knapp drei monaten bezugsfertig gebaut
 
spenden liegen noch auf der bank `dort bringen sie wenigstens zinsen :lol:

und UNICEF benötigt mehr geld ? :roll:

folgendes hab ich gefunden..............


......Die Hilfsorganisationen ziehen eine weitgehend positive Bilanz der Not- und Wiederaufbau-Hilfe. Das Rote Kreuz errichtete nach eigenen Angaben in den Ländern 8000 Häuser und 90 Kliniken neu. Weitere 12 000 Häuser seien im Bau. In Deutschland gingen für die Opfer rund 600 Millionen Euro an Spenden ein. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat bislang 56,4 Millionen Euro für Hilfsprogramme in den Katastrophenländern ausgegeben. Der Rest der Spendengelder in Höhe von 124,6 Millionen Euro sei für laufende Projekte fest eingeplant, erklärte DRK-Präsident Rudolf Seiters. Die Diakonie Katastrophenhilfe erhielt 44 Millionen Euro, davon wurden bereits 37,1 Millionen Euro für 79 Projekte eingesetzt. Die Welthungerhilfe erklärte, sie habe mit den rund 46,5 Millionen Euro Spendengeldern sehr viel erreichen können. Die Projekte in Thailand könnten zum Jahresende abgeschlossen werden. Im Süden Indiens sei das Wiederaufbauprogramm so weit abgeschlossen, dass Maßnahmen zur langfristigen Entwicklung und Armutsreduzierung beschlossen werden konnten. In Sri Lanka verschlechtere der Bürgerkrieg die Situation. Allerdings sei noch kein Projekt abgebrochen worden. In der indonesischen Provinz Aceh komme man gut voran. Mit Blick auf diese Region sagte Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), dort seien weitere Hilfen notwendig. Die Bundesregierung helfe bei Finanzierung von Wohnhäusern und beim Ausbau der Berufsschulen.

seltsam, wie unterschiedlich die aussagen sind,aber irgendwo auch zu erwarten. in der eigenen meinung steht man selbst immer gaaaaanz oben :wink:

Quelle
 
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