Das Wunder von den Spenden-Häusern

Hänschen

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Es ist so weit: Die ersten zwölf Häuser bei Paiagala (Sri Lanka), in einem von der Riesen-Flutwelle zerstörten Gebiet (die PZ berichtete), sind durch Pforzheimer Hilfe und Spenden wieder aufgebaut worden. „Wir haben rund 40 000 Euro zusammengebracht“, freut sich der Assistenzarzt im Siloah-Krankenhaus, Thusira Weerawarna (35).

Der Internist aus Sri Lanka, der in Marburg Medizin studiert und in Köln promoviert hat, machte sich jetzt zusammen mit seiner Frau Rammuthu und dem Arzt Dr. Fernando Thilak, der die Hilfsaktion vor Ort leitete, ein Bild von der gelungenen Aktion, die er im Februar mit Unterstützung der PZ und vom Krankenhauspfarrer Reinhard Wettach initiiert hatte.

Unbürokratisch vorgegangen

„Durch diese unbürokratische und schnelle Hilfe gelang es uns, die Häuser bei Paiagala im Süden Sri Lankas wieder aufzubauen“, so Weerawarna. Dieser kleine Ort sei als eines der ersten Dörfer des Landes nach der Flutkatastrophe wieder erstanden. „Die Familien, die in unsere Häuser einziehen dürfen, sind überglücklich“, erklärt Weerawarna.
Allerdings müssen die kleinen metallenen Spendenschilder noch einmal ausgebessert werden, weil Siloah durch einen telefonischen Übermittlungsfehler falsch geschrieben wurde. „Donated by Siloha, Pforzheim, Germany“, steht darauf.

Die 60 Quadratmeter großen Häuser mit Schlaf-und Wohnzimmern sowie Küche und Bad sind alle an das Wasser- und Abwassersystem angeschlossen. „Nur rund 3000 Euro hat so ein Haus gekostet, weil die Spendengelder nicht in den Verwaltungsapparat oder in dunkle Kanäle geflossen sind“, erklärt der Assistenzarzt. Jetzt möchte Weerawarna noch acht weitere Häuser und drei Boote für den Fischfang der Dorfbewohner finanzieren, damit das Projekt vollständig abgeschlossen werden kann. Morgen (Mittwoch) um 19 Uhr findet ein Benefizkonzert in der Thomaskirche statt.

Mitwirkende sind der Posaunenchor der Kirche und der Werkchor der Firma Ungerer. Das Konzert kostet keinen Eintritt, aber es wird um Spenden für die Flutopfer in Sri Lanka gebeten.

„Wir nahmen Kontakt zu meinem Vater auf, der Arzt in Columbo ist. Er ist zwar inzwischen Rentner, führt aber eine Privatpraxis“, so der Siloah-Assistenzarzt. „Von ihm erfuhren wir, was alles im Krisengebeit fehlt.“

Großzügige Spenden

Das Siloah-Krankenhaus stellte bereits im Februar eine großzügige Medikamenten-Spende zur Verfügung und richtete auch ein Konto für Geldspenden ein. Über die Kassenärztliche Vereinigung wurde Kontakt zu verschiedenen Apotheken aufgenommen, die ebenfalls spendeten. Auch der Freundeskreis seiner Frau, die Beziehungen zu Apotheken in Leuzkirchen im Schwarzwald hat, spendete Medikamente. Am Schluss kamen mehr als 500 Kilo zusammen, die in 30 Kartons verpackt wurden.

Die Firma B. Braun aus Kassel, weitere Ärzte-Kollegen und das Dorf Berg in der Pfalz sowie Schwestern vom Siloah- und Trudpert-Krankenhaus und Privatleute in Frankfurt waren ebenfalls in die Hilfsaktion miteinbezogen, denn es wurden auch Lebensmittel, Kleidung und Spielzeug gesammelt. Die Fluggesellschaften Sri Lanka Airlines und Emirates Airlines transportierten die Hilfsgüter kostenlos ins Krisengebiet.

Zusammen mit 13 Personen begab sich das Ärzte-Ehepaar nach Sri Lanka und organisierte bereits Anfang des Jahres einen Hilfskonvoi. Weitere Vor-Ort-Aktionen sowie Lichtbilder-Vorträge im Krankenhaus Siloah über die Hilfsaktion folgten.

http://www.pz-news.de/pforzheim/73273/
 
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