Die "Kugelblitze" engagieren sich gegen Not in Sri

Hänschen

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Unvorstellbarer Hunger und es fehlt den Kindern am Nötigsten

Der satirische Spaß Betteln for Beginners im Programm der Kugelblitze war Anlass für eine Hilfsaktion. Als nämlich der Tsunami im vorigen Winter zuschlug, wollten die Kabarettisten konkrete Hilfe leisten. Sie suchten und fanden ein Projekt in Sri Lanka, das sie seitdem unterstützen.

Altstadt. Sri Lanka hat etwas Faszinierendes, sagt Knut Müller und ist sich sicher: Wer einmal da war, ist diesem Land verfallen.Zweimal ist er bereits mit seiner Frau Kerstin Ehrecke dorthin gereist und möchte unbedingt wieder hin . Um so größer der Schock, als im vorigen Winter der Tsunami erbarmungslos in diesem Erdteil zuschlug, das gesamte Küstengebiet zerstörte. Wer die Katastrophe überlebte, stand vor dem Nichts. Und war das Land zuvor ohnehin kein reiches gewesen, so schlug die Armut danach erbarmungslos zu. Ein Schicksal, das wohl kaum jemanden ungerührt ließ. Weltweite Anteilnahme erbrachte Millarden Spendengelder.

Auch die Kugelblitze spendeten. Doch damit nicht genug. Der Kurs Betteln for Beginners in ihrem Programm "Endlich arm" brachte sie auf die Idee: So lange das Programm läuft, sollten monatlich 300 Euro für die Armen in Sri Lanka gespendet werden. Doch: Wir wollten ein konkretes Projekt unterstützen, erzählt Knut Müller, bei dem wir sehen, wofür das Geld verwandt wird.






Dann kam ihnen der Zufall zu Hilfe. Zufällig wohnen die Schwiegereltern des Kabarettisten Müller gegenüber den Schwiegereltern von Judy Fuhrmann einer Singhalesin, die seit zehn Jahren in Magdeburg lebt. Gemeinsam machte man sich auf die Suche nach einer geeigneten Möglichkeit.

Gefunden haben sie eine Schule in Dodanduwa . Dort lernen rund 200 Kinder. Ihnen fehlt es am Nötigsten, erzählt Judy Fuhrmann. Die Kinder haben kaum etwas zum Anziehen, keine Schulbücher, sie sitzen auf alten wackeligen Stühlen auf löchrigem Boden, in Räumen, die nachts von wilden Hunden verdreckt werden, weil sie nur aus flachen Mauern bestehen und nicht abschließbar sind. Der kleine Ort liegt zwar nicht an der Küste, aber jenseits der internationalen Hilfslinie. Gerade deshalb herrscht unvorstellbarer Hunger, sagt Judy und erzählt: Früher haben die Hotels an der Küste abwechselnd gekocht und den Kindern Essen gebracht. Jetzt gibt es dort nichts mehr zum Verschenken. Insgesamt ist das Leben in Sri Lanka teuer geworden. Nicht für die Touristen, fügt sie hinzu, aber für die Einheimischen. Selbst eine gut verdienende Familie habe weniger als umgerechnet 150 Euro monatlich zur Verfügung, aber die Lebenskosten sind seit dem Tsunami auf mehr als das Dreifache gestiegen.

Nachhaltig helfen wollten die Kugelblitze, formuliert Lars Johansen das Anliegen der Kabarettisten. Deshalb habe man beschlossen, einen regelmäßigen Festbetrag zu spenden unabhängig von den Einnahmen der Kabarettisten. 300 Euro im Monat. Das ist viel für die Freiberufl er. In der sommerlichen Spielzeitpause sparten sich die vier das Geld buchstäblich ab. Doch wir Deutschen jammern auf ziemlich hohem Niveau, sagt Knut Müller. Wenn wir das Leid in Sri Lanka sehen, wissen wir wieder, wie gut es uns geht.

Deshalb steht fest: Auch wenn am 22. Oktober das neue Programm startet, werden die Kugelblitze weiter für Sri Lanka spenden. Bei der Frage, ob das Publikum sich an der Aktion der Kabarettisten beteiligen kann, antwortet Knut Müller nach kurzem Überlegen: Wenn das Publikum das möchte, werden wir eine, Sparbüchse dafür aufstellen.
 
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