Frage Claudia:
-Da stellt ich mir schon die Frage, ob hier über das Ziel hinaus geschossen wurde? - Hat man nicht vorher abgeklärt wie viel Wohnraum überhaupt benötigt wird?
Antwort CHE:
Das kann man so nicht sagen. Es gibt vorallem an der Ostküste noch viele Leute die in Flüchtlingslagern leben und kein Haus haben.
Eines sollte uns doch immer noch bewusst sein. Es gibt sehr viele Organisationen, die im Land Sri Lanka tätig waren und noch sind. Jeder hat sein eigenes Süppchen gekocht und trotz ADH (Aktion Deutschland hilft) , welche die Hilfe koordinieren sollte, wurde keine Zusammenarbeit erzielt. So ist es auch dazu gekommen, dass einige Siedlungen wortwörtlich in den Sand gesetzt wurden. Es gab zum Teil nicht den Bedarf an Häusern, der nun gedeckt werden muss.
Ein Beispiel ist ja bekanntlich auch die Arugam Bay, die endlos Boote für die Fischer bekam, welche dann einen florierenden Handel damit betrieben haben.
Frage Claudia:
- Wo sind die ganzen Leute die hier wohnen sollten?
Antwort CHE:
Das Problem ist oft das die Häuser im Wiederaufbau aufgrund von Platzmangel an der Küste und der Gesetzgeben der Regierung die es zumindest NGO´s verbietet Häuser in der "Bufferzone" also 100m vom Strand zu bauen, ins Hinterland verlegt werden mussten. Also dort wo die meisten Menschen vor dem Tsunami gelebt haben, am Meer durfte man nicht bauen. (Wie ihr wohl bemerkt habt hat sich kaum einer daran gehalten. Aber das war nach dem Tsunami noch nicht so klar. Und das meiste wurde von Privatleuten gebaut. Als NGO konnte man da richtige Probleme bekommen.)
Platzmangel an der Ostküste ?
Das Thema Bufferzone ist richtig. Allerdings spielt auch etwas anderes eine Rolle. Durch den Bürgerkrieg sind sehr viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben worden und es besteht derzeit für viele nicht die Möglichkeit , wieder in ihre Heimatorte zu reisen. Auch wird von den Behörden im Land eingeteilt, wer wo wohnen darf.
Das Problem ist aber nun das diese Leute oft Fischer oder sontigen Tätigkeiten nachgingen die sie auf dem grünen Reisfeld im Hinterland nicht nachkommen können
Da wir ja Bilder von Caritas sehen, gehe ich davon aus - zumindest sollten wir davon ausgehen können -, es sich um eine erfahrene Hilfsorganisation handelt. Oder etwa doch nicht ? Somit könnte man erwarten, dass vorab solche Probleme bekannt sein sollten. Entsprechende Umschulungen z.B. zum Reisbauern wurden meines Wissens nach nicht angeboten und auch fehlen entsprechende Grundstücke für die eigentliche Ausübung landwirtschaftlicher Berufe.
Im übrigen wird tagtäglich immer noch Fisch von der Ost- an die Westküste gekarrt, um dem Bedarf an Fisch dort entsprechen zu können.
Claudia fragte:
Code:
- Wurden hier Spendengelder verschwendet, die man besser hätte einsetzen können?
Antwort CHE:
Schlußendlich wird Euch das nur Caritas selbst beantworten können.
Richtig, aber auf den Bildern ist ersichtlich, dass es um Caritas Luxemborg geht und Caritas Deutschland wird dazu kaum eine Einschätzung abgeben. Ebenso ist Caritas Luxembourg nicht verpflichtet, uns als Deutschen Auskünfte zu erteilen.
Nur sollten wir vorsichtig sein, nur weil etwas nicht so läuft wie wir uns das in unserem Klichee vorstellen gleich den Geist des Spendenbetrugs heraufzubeschwören.
Von Spendenbetrug redet doch niemand .
Es geht doch eher um den Einsatz der Spendengelder und deren effektiven Nutzen. Und den sehe ich im obrigen Objekt nicht wirklich.
So wie es die Bilder oben in Claudias Beitrag zeigen, wachsen die Häuser inzwischen so langsam ein. Es ist schade, denn in weiteren 1 - 2 Jahren sind diese Häuser wohl nicht mehr bewohnbar oder nur mit neuen Geldern sanierbar.
Nun aber eine andere Frage von mir ?
Warum lässt man in diese Häuser nicht die Flüchtlinge des Bürgerkrieges wohnen ?
In zahlreichen Flüchtlingslagern im Osten und Norden wohnen Menschen in Lagern zusammen gefercht und unter menschenunwürdigen Bedingungen............
Übrigens befindet sich unweit der oben leer stehen Häuser ein Flüchtlingscamp mit Tamilen , die diese Häuser sicher nutzen würden.