Wiederaufbau kommt nur langsam voran

Hänschen

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BERUWALA/MAIN-KINZIG (KN) Nach einem Glas Tee in der Stadt Kalutara im Bezirk Beruwala in Sri Lanka, wo die Bürgerhilfe aus dem Main-Kinzig-Kreis unter Leitung von Altlandrat Karl Eyerkaufer (Maintal) vier Schulen mit jeweils 6000 Euro komplett ausgestattet hat, sitzen die Gäste aus dem Kinzigtal im geliehenen Kleinbus auf dem Weg zurück an den Strand von Maradana und essen ein paar der kleinen, aromatischen Bananen. In Maradana leben viele Menschen noch immer in grauen Zelten, bedruckt mit dem Schriftzug der Vereinten Nationen. Für sie ist ein Apartmenthaus gedacht, das weithin sichtbar in die Höhe wächst.
Zwölf der insgesamt 51 kleinen Wohnungen haben die Spender aus dem Main-Kinzig-Kreis finanziert. In diesen Tagen sollen die Bewohner einziehen. Wollte ich Euch alle individuellen Hilfen zeigen, die wir geleistet haben, bräuchten wir mehrere Wochen, sagt Irsan Mohamed, der Vertrauensmann Karl Eyerkaufers vor Ort, der auf unnachahmlich findige Art und Weise die Spendengelder zu größtmöglicher Wirkung führt und Notlagen aufspürt, die internationale Hilfsprogramme nicht entdecken.
Einige dieser Hilfsaktionen will die kleine Besuchsdelegation aus dem Kinzigtal dann doch sehen. Und so lernt sie in Payagala den zahnlosen Singhalesen in seiner winzigen Fahrradwerkstatt kennen, die dank neuem Werkzeug wieder einsatzfähig ist. Der Mann ist typisch für die inzwischen mehr als 50 kleinen Handwerker, die dank überschaubarer Spendenbeträge aus dem Main-Kinzig-Kreis wieder am Start sind.
Es ist heiß. 35 Grad sind in der tropischen Regenzeit kein Vergnügen, wenn die drückende Schwüle über den Trümmern der zerstörten Dörfer hängt. Die Besucher gehen barfuß am Strand von Beruwala entlang und sind dort noch immer so allein wie beim ersten Besuch nach der Katastrophe im Februar. Das Bild hat sich seit Februar kaum verändert. In den Gärten der völlig zerstörten Hotels liegen noch immer zerstreute Kleidungsstücke. An einem Haus wird gebaut. Ein anderes ist teilweise wieder eröffnet. Und im einzigen unversehrten Hotel dieses Strandes, dem komfortablen Lanka Princess mit seinen 350 Angestellten, wohnen gerade einmal 40 Gäste. Die Touristen kommen nur langsam wieder viel zu langsam, wissen auch die Einheimischen.
Beim neuen Abwasserkanal heißt es für Landrat a.D. Karl Eyerkaufer: Gedenkstein enthüllen, für Fotos posieren, Hände schütteln. Zwei Kilometer weit führt die Rinne ins Inland und sorgt für erträgliche hygienische Zustände. Natürlich hatte der Tsunami am 26. Dezember das ohnehin nicht gerade fortschrittliche Abwassersystem völlig vernichtet.
Der bescheidene und doch sehr wirksame Kanalbau ist Teil der kommunalen Hilfe aus dem Main-Kinzig-Kreis. Neben Privatleuten, Vereinen und Unternehmen hatten auch Städte und Gemeinden des Kreises Geld für Beruwala zur Verfügung gestellt. Davon fördern wir ausschließlich kommunale Infrastrukturprojekte, betont Eyerkaufer. Bereits im Frühjahr hatte Eyerkaufer den Kauf von zwei Traktoren für Aufräum- und Planierarbeiten freigegeben. Die Erneuerung des Kanals hat umgerechnet 7880 Euro gekostet eine Investition in die Gesundheit Tausender.
Während dieses Aufenthalts, zumal in Magonna, grübelt Karl Eyerkaufer dennoch manchmal vor sich hin: Ich wusste ja, dass es langsam gehen würde, murmelt er. Darin schwingt natürlich auch Enttäuschung über das Tempo des Wiederaufbaus mit. Die Hessen beginnen, die wenig positive Stimmung in der Bevölkerung gegenüber ihren Behörden und internationaler Bürokratie zu verstehen. Aber: Es bestätigt unseren Weg der gezielten und persönlich organisierten Hilfe, versichert Eyerkaufer. Ein Nebeneffekt ist der Bekanntheitsgrad des Main-Kinzig-Kreises an der Westküste Sri Lankas. Den Namen kennt hier inzwischen fast jedes Kind.


http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?id=122253

und gerade diese region wurde und wird besonders gefördert , da es tourismusgebiet ist. man lernt also dazu .......... ?

super finde ich auch die tollen bilder, die von den politkern gemacht wurden......*würg*
 
Leid der Menschen dauert an

Leid der Menschen dauert an

BERGISCH GLADBACH / GALLE. Da steht wirklich nichts mehr, berichtet Detlef Schnöring, das sind alles nur noch Ruinen. Der Gladbacher fährt nach Südostasien seit mehr als 20 Jahren. Thailand und Nepal hat er mit dem Rucksack bereist, doch sein Herz hängt an Sri Lanka: Die paradiesische Küstenlandschaft, die grünen Hochebenen mit den Teeplantagen - das ist wirklich ein Traum.
Dieser Traum wurde am 26. Dezember vergangenen Jahres jäh beendet. Der Tsunami riss hunderttausende Menschen in den Tod. Mehr als 4000 Tote verzeichnet die Stadt Galle auf Sri Lanka bis heute. Allein 2000 Menschen wurden in einem Zug von der Küstenstrecke 400 Meter ins Landesinnere gespült. Detlef Schnöring verbrachte seinen Sommerurlaub in dem Fischerstädtchen. Im Gepäck: einen Brief mit Grußworten von Gladbachs Bürgermeister Klaus Orth.

Über die niederländische Partnerstadt Velsen (wiederum Partnerstadt von Galle) läuft in Gladbach seit Anfang des Jahres das Projekt Hilfe in Galle. Wir sind in der wunderschönen Lage, bereits über 20 000 Euro gesammelt zu haben, resümiert Orth das Spendenergebnis. Genau 20 346 Euro sind durch Benefizkonzerte, Sponsorenläufe und viele kleine Aktionen zusammen gekommen. Bis Ende des Jahres will man die 25 000-Grenze erreicht haben. Da sind noch einige Aktionen geplant so der Bürgermeister. Aber natürlich wollen wir sicher stellen, dass die Hilfe auch direkt bei den Betroffenen ankommt.

In Galle machte sich Schnöring ein Bild von den Auswirkungen der Monsterwelle und von der Hilfe aus Bergisch Gladbach. Damit wird der Wiederaufbau der Fischereiwirtschaft vorangetrieben, medizinische Hilfe geleistet und traumatisierte Kinder betreut. Die Hilfskooperation mit Velsen bewertet er positiv: Da kann man sicher sein, dass das Geld die Richtigen erreicht.

Ich finde Schnörings Engagement sehr positiv, sagt Orth, er hat uns einen sehr kritischen Bericht geliefert, was mich bestärkt hat, so weiterzumachen. Ende 2005 wird der Stadtverband für Entwicklungszusammenarbeit gemeinsam mit einer Stiftung aus Velsen die Hilfsleistungen noch einmal bewerten. Die Velsener haben gute Kontakte vor Ort, kennen die Verhältnisse.

Spenden werden erbeten auf das Konto des Stadtverbandes für Entwicklungszusammenarbeit bei der Paffrather Raiffeisenbank BLZ 370 626 00, Kontonummer 3709 185 011 Stichwort Hilfe für Galle / Sri Lanka. Selbstverständlich können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.

http://www.rundschau-online.de/kr/K...Menu=1038942868191&calledPageId=1038816882459
 
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