Ab April 2006 muss niemand mehr in einem Zelt wohnen

Hänschen

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"Dank der Spenden und Dank KURIER Aid Austria wird ab April 2006 keine Familie mehr in einem Zelt wohnen müssen. Als Gouverneur der Provinz Galle möchte ich den Österreichern, stellvertretend für meine Landsleute tiefsten Dank aussprechen." Mit diesen Worten eröffnete am Donnerstag Kingsley T. Wickramaratne sein Referat über die aktuelle Situation im südlichen Sri Lanka. Freitag war der Gouverneur bei Außenministerin Ursula Plassnik zu Gast. Thema: Zukünftige Wirtschafts-Kooperationen.

Bei der Gesprächsrunde in der Wiener Residenz von Sri Lankas Botschafterin Aruni Wijewardane stand auch die sensible politische Lage im Osten des Landes zur Diskussion: "Der vom Tsunami schwer getroffene Süden wird sich, dank des Tourismus ab 2006 erholen. Viele Hotels sind für die kommende Saison gut gebucht. Im Osten, dauert der Wiederaufbau länger. Ich hoffe, dass nach den Präsidentschaftswahlen Mitte November in der Bürgerkriegsregion endlich Entspannung eintritt."

Ost-Projekt

Christopher Temt, Projekt-Koordinator im östlichen KAA-Vaddavan (200 Häuser plus Brunnenbau) bestätigte die heikle Situation: "Zusätzlich zu den Monsunstürmen spüren wir die Anspannung der Menschen. Wir bauen zwar an den Gebäuden, aber die Aufbruchstimmung fehlt noch. Ich bin sicher, dass nach den Wahlen ein Ruck durch die Bevölkerung gehen wird."

Bei den KAA-Dorfprojekten an der Südküste ist Aufbruchsstimmung tägliches Programm. Die 450 Fundamente sind großteils fertig gestellt. Ein Drittel der Spendenhäuser ist bis zur Zwischendecke im Rohbau errichtet. An dutzenden Gebäuden werden bereits die Ziegelmauern für das Obergeschoß aufgezogen. In der Ziegel-Trocknerei in Kathaluwa wurde vor zwei Wochen ein Mehrschichtbetrieb eingerichtet.

In dem 110-Häuser-Dorf Hikkaduwa, an der Stadtgrenze zu Galle, halten bereits alle zukünftigen Bewohner ihre Hausurkunde in Händen. Die Männer dieser Familien helfen jede frei Minute bei der Errichtung der Spendenhäuser mit. Zur Zeit leben die Familien noch in einfachen Holzhütten.

Tsunami-Witwe

Frau Dayawathi, Mutter von zwei Kindern, ist seit dem 26. Dezember 2004 Witwe. Die Flutwelle riss vor den Augen der Kinder ihren Mann mit dem Dachstuhl des Hauses in das Landesinnere. Sie selbst, die Tochter und der Sohn wollten an diesem Tag die zum Trocknen aufgehängte Wäsche ins Haus bringen: "Ich habe noch kurz seinen Kopf gesehen. Dann verschwand mein Mann in der Welle. Wir haben nur überlebt, weil wir nicht im Haus waren und gut schwimmen können."

Die Familie wird in Hikkaduwa in Haus Nummer fünf wohnen.

http://kurier.at/schwerpunkt/oesterreichdorf/1160937.php

wohl doch ein wenig zu blauäugig, denke ich
 
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