Fluthilfebilanz NRW

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Fluthilfe Süd- und Südostasien: NRW Servicestelle-Partnerschaftsinitiative zieht in Bonn Bilanz



120 Teilnehmer kamen auf Einladung der NRW Servicestelle nach Bonn. Mit den Ergebnissen der Arbeitstagung war die Servicestelle Partnerschaftsinitiative sehr zufrieden: "Wir haben heute nicht nur eine positive Bilanz der bisherigen Partnerschaften ziehen können, sondern auch erfahren, wo weitere Verbesserungen möglich sind. Diese Empfehlungen können in Zukunft bei den Hilfsprojekten berücksichtigt werden, denn eines steht fest: Die Aufbauarbeit ist noch lange nicht zu Ende", so Olivia Bee, Projektleiterin. Im Mittelpunkt der Tagung standen sowohl die aktuelle Situation in den vom Tsu
nami betroffenen Ländern, als auch die vielen Partnerschaftsinitiativen seitens Kommunen, Schulen, Eine-Welt-Initiativen und Wirtschaft, die aus NRW initiiert wurden. Dominggus Kiik Tobu, Mitbegründer der Hilfsorganisation SEGERA (Solidarity with People in Aceh) aus Indonesien, und Kusel Perera, Journalist aus Sri Lanka, berichteten über den Stand des Wiederaufbaus in ihren Heimatländern. Sie informierten über die bisherigen Erfolge und verschwiegen dabei auch nicht die Mängel der bisherigen Arbeiten vor Ort. Sie gaben zu bedenken, dass eine Beteiligung der Betroffenen auf lokaler Ebene entscheidend für den Erfolg der Hilfsprojekte sei. Der deutsche Geschäftsführer von medico international, Thomas Gebauer, bestätigte die Notwendigkeit der Nutzung von lokalem Wissen für die Zielsetzung. Er betonte zudem: "Oft ist es nicht Geldmangel, sondern eine falsche Konzeption, die Projekte scheitern lässt." Daher sei von Anfang an auf eine Beteiligung der Bevölkerung zu achten. Gebauer hob in seinem Vortrag die Erfahrung der Hilfsorganisationen hervor, die bereits vor dem Tsunami in den betroffenen Gebieten mit lokalen Partnern zusammenarbeiteten. Hilfe könne nur dann erfolgreich sein, wenn man die Probleme vor Ort kennt. Schließlich sei der Tsunami besonders verheerend gewesen, weil die Ärmsten der Armen ihm schutzlos ausgeliefert waren. Die NRW Servicestelle-Partnerschaftsinitiative hat über Beratung und Vermittlung von fast 200 Hilfsangeboten aus NRW von Beginn an die Akteure in diese Richtung beraten. Dass dies weitgehend gelungen ist, bestätigten die Vertreter von Kommunen und Schulen im Rahmen einer Podiumsdiskussion. So schwer es gewesen sei, eine gute Partnerschaft aufzubauen, so sehr habe es sich gelohnt. "Das Engagement lohnt sich und soll weitergehen. Nachdem wir in Sri Lanka geholfen haben, Häuser zu bauen, wollen wir in den nächsten Jahren eine Schule unterstützen", berichtete beispielsweise Frauke Sinnwell aus Halver. Dies bestätigten auch die anderen Referenten. Michael Greef, Initiator des Vereins "Castrop- Rauxel hilft den Flutopfern" betonte zudem: "Ich bin die Aktionen zur Fluthilfe zunächst völlig unbedarft angegangen. Auf die Nachhaltigkeit eines Hilfsprojektes zu achten, war mir nicht bewusst. Aber ich habe in den vergangenen Monaten sehr viel hinzugelernt, was es zu beachten gilt, und dafür sind neben der Beratung auch Vernetzungstreffen wie heute sehr wertvoll." Weitere Erfahrungen der einzelnen Initiatoren diskutierten die Teilnehmer am Nachmittag in den Arbeitsgruppen, die neben den Länderschwerpunkten Sri Lanka, Indonesien und Indien, den Umgang mit Spendengeldern, Nord-Süd-Partnerschaften, Schulprojekte, interkulturelle Kommunikation und die zukünftigen Herausforderungen zum Thema hatten. Nach Abschluss der Vorträge und Workshops referierte der Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, Dr. Dirk Messner, über die "Entwicklungstrends im asiatischen Raum". Messner betonte dabei die Rolle der Kommunen in Nord wie Süd für Entwicklung und die Partnerschaft zwischen Kommunen. In den Entwicklungsländern gäbe es allerdings noch zu viele Zentralregierungen, die die Kommunen nicht hinreichend Verantwortung zuerkennen und mit Blick auf den Tsunami versuchen, die Aufbauarbeit zentral zu steuern statt auf die Menschen vor Ort zu hören. Hier sah er zukünftige Ansatzpunkte für die Zusammenarbeit zwischen deutschen und den asiatischen Partnern. Die Servicestelle wird ihre Arbeit zum Jahresende offiziell beenden. In einer Übergangsphase wird gemeinsam mit der Landesregierung dafür Sorge getragen, dass die NRW-Partnerschaften auch in Zukunft erfolgreich weitergehen. Dafür werden unter anderem Länderforen zu Indonesien und Sri Lanka eingerichtet, um weiteren Erfahrungsaustausch zu gewährleisten.


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