Jeder Zweite spendet für einen guten Zweck

Hänschen

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Tsunami-Katastrophe in Asien, Hurrikan über New Orleans oder Erdbeben in Pakistan - Naturkatastrophen haben in diesem Jahr immer wieder die Hilfsbereitschaft der Hamburger mobilisiert. Allein für die Opfer der Flutwelle wurden im Rahmen der Aktion "Hamburg hilft" 1,3 Millionen Euro gesammelt.


Jetzt hat TNS Infratest in Bielefeld eine bundesweite Bilanz der Spendenbereitschaft 2005 gezogen. Danach spendete jeder zweite Deutsche an eine internationale oder nationale Hilfsorganisation - im Durchschnitt den Rekordbetrag von 108 Euro. Auch die Hamburger zeigten Herz für notleidende Menschen: "Jeder zweite Bürger ab 14 Jahre aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen gab in diesem Jahr Geld für einen guten Zweck aus", sagte Sandro Matzke vom Deutschen Spendenmonitor der WELT. Dabei stellten die Norddeutschen mehr Geld bereit als zum Beispiel die Berliner. Während die Quote in den Küstenländern mit 52,4 Prozent im Bundesdurchschnitt liegt, beträgt sie in der Hauptstadt nur 35,6 Prozent.


Jede vierte Geldspende ging dabei als Sofort- und Nothilfe in Bürgerkriegs- und Katastrophengebiete, aber auch regionale Einrichtungen der Behinderten- und Krankenhilfe profitierten von der nahezu ungebrochenen Spendenbereitschaft der Hanseaten.


So sind die 32 Mitarbeiter des Kinderhospizes "Sternenbrücke" dankbar darüber, daß ihr Dienst an sterbenskranken Kindern auch 2006 fortgeführt werden kann. "Wir haben rund 700 000 Euro bekommen. Damit können wir nächstes Jahr überleben", sagt "Sternenbrücke"-Initiatorin Ute Nerge. Regelmäßig treffen zudem Sachspenden ein. Gegenwärtig bittet das Kinder-Hospiz um Catering für das Weihnachtsfest, zu dem viele Familienangehörige in den Sandmoorweg kommen werden.


Während das Hospiz keinen großen Spendenrückgang verzeichnet, gibt es bei der Hamburger Caritas nach der Tsunami-Katastrophe ein leichtes Minus. "Aber er ist mit knapp zehn Prozent geringer als befürchtet ausgefallen", sagt Caritas-Sprecher Timo Spiewak. Anhaltend hoch sei die Spendenbereitschaft für die "Mobile Hilfe" bei den Obdachlosen. Das Caritas-Krankenmobil habe in diesem Jahr 6400 Behandlungen vorgenommen - fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Genaue Spendenzahlen lägen aber noch nicht vor.


Soziales Engagement zeigten 2005 in besonderer Weise Norddeutschlands Rotarier, denn diese Organisation wurde 100 Jahre alt. "Die Spendenbereitschaft unserer 3300 Mitglieder in Hamburg und Schleswig-Holstein ist anhaltend hoch", sagt Norbert Meik (Schleswig), Governor des Distrikts 1890. "Und wegen des Jubiläums waren unsere Mitglieder sogar bereit, mehr als sonst zu spenden." Davon profitierte etwa die Rotary-Stiftung, die von den Hamburgern und Schleswig-Holsteinern insgesamt 320 000 Dollar erhielt. Außerdem sorgten die Nord-Rotarier für die Finanzierung und Organisation von mehr als 4000 ärztlichen Untersuchungen für mögliche Knochenmark-Spenden. Weltweit gefragt war das Engagement der Johanniter-Unfallhilfe aus Hamburg. Neben den Einsätzen in New Orleans, Sri Lanka und Pakistan gab es Hilfstransporte nach Ungarn und Lettland. Auf das Spendenkonto der Auslandshilfe waren in Hamburg 184 000 Euro eingegangen. Unterdessen hat Erzbischof Werner Thissen um Unterstützung für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat geboten. 2004 erhielt die Organisation aus dem Erzbistum 508 000 Euro. Das diesjährige Schwerpunktland ist Brasilien.


meine meinung dazu:

sicher ist die spendenfreudigkeit der deutschen ein wirklicher erfolg. bei etwas mehr koordination hätte die hilfe jedoch wesentlich effektiver sein können. man steht sich teilweise wirklich selbst im wege. hoffentlich lernen die hilfsorganisationen aus den gemachten fehlern....
 
Dass die Hamburger bei Flutkatastrophen ganz besonders spendabel sind, liegt an der Tatsache, dass die große Flut von 1962 hier noch vielen Menschen in schrecklicher Erinnerung geblieben ist.

große Flut von 1962

Und dass die Hamburger generell viel spenden liegt vermutlich daran, dass Hamburg über die „reichsten“ (...aber auch über die ärmsten) Stadtteile Deutschlands verfügt.


claudia

PS: Und dass wir aus Hamburg wegziehen liegt nicht daran, dass es uns hier nicht mehr gefällt. Ist eine der tollsten Städte der Welt, finde ich. Nur das Schmuddelwetter nervt halt!
 
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