Schulkomplex auf Sri Lanka wächst

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Schulkomplex auf Sri Lanka wächst


Ein Gespräch rettete der Lüneburgerin Sabine Herbert das Leben. Als die erste Tsunami-Welle im vergangenen Jahr Sri Lanka traf, war die Urlauberin entgegen ihrer Gewohnheit nicht schon zum täglichen Schwimmen im Meer, sondern stand in ihrem Hotel "Barberyn-Beach" in Weligama auf einem Plateau und unterhielt sich. "Erst jetzt wird mir langsam bewusst, welch ein Glück ich hatte", sagt sie. Aber schon damals war ihr und anderen Hotelgästen klar: "Wir müssen helfen."

Mehr als 14 000 Euro sammelte die Gruppe spontan unter den Urlaubern, deren Familien und Freunden und überreichte das Geld vor Ort einer Vertreterin der Vereinten Nationen als Soforthilfe. Doch die Unterstützung ging weiter. Die Urlauber halfen in Abstimmung mit der Kommune beim Aufbau einer Schule. Übers Jahr haben sie rund 100 000 Euro dafür gesammelt. Ihr Vorhaben nennt sich "Bodhi-Baum-Projekt". Diese Bäume stehen auf fast allen Tempelanlagen, unter so einem Baum soll Buddha meditiert haben.

"Unter den Gästen war damals Klaus Kiefer aus Saarbrücken", erzählt Sabine Herbert. Der Bauunternehmer hat geschäftliche Kontakte in dem asiatischen Land und ist zudem Vorsitzender des Kiwanis-Clubs in seiner Heimatstadt. Auf seine Vermittlung ging die junge Architektin Maren Nolte nach Sri Lanka. "Sie hat dort unter schwersten Bedingungen die Arbeiten koordiniert und dafür nur ein Taschengeld bekommen", sagt Sabine Herbert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Drei alte Schulgebäude wurden saniert, ein Haus neu gebaut, ein Lehrerzimmer entstand in einem Anbau ebenso eine Toilettenanlage und eine Klärgrube. Seit Oktober lernen in der "Jinaraja Jnior Schule" rund 350 Kinder.

Es ist kein einfaches Geschäft gewesen. "Bausand wurde beispielsweise wie an einer Börse gehandelt", berichtet Sabine Herbert. Die Preise seien geradezu explodiert. Doch die Vermittlung der Hotelleitung, in dem die Touristen damals untergebracht waren, hätte zu halbwegs normalen Preisen geführt.

Sabine Herbert bedankt sich bei den Lüneburgern, die das Projekt finanziell unterstützt haben, etwa dem Round-Table-Club, der sein Konto für die Spenden zur Verfügung stellte. Doch um das Projekt auch weiter am Leben zu halten, braucht es weitere Spenden. So plant Sabine Herbert am 6. Mai ein Golf-Turnier in St. Dionys. Und sie möchte noch einmal nach Sri Lanka fliegen, um zu sehen, was mit der Hilfe aus Deutschland aufgebaut wurde.
 
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