Blutiger Kampf ums Wasser

Registriert
26. Apr. 2006
Beiträge
144
Gewalt im Osten von Sri Lanka
Blutiger Kampf ums Wasser

Norwegische Vermittler versuchen, die jüngste Eskalation der Gewalt in Sri Lanka zu beenden. Die tamilischen Rebellen gaben inzwischen immerhin ihre Blockade einer Wasserschleuse auf. Zwischen die Fronten von Rebellen und Regierungstruppen waren auch Mitarbeiter einer Hilfsorganisation geraten.

Von Bernd Musch-Borowska, ARD-Hörfunkstudio Singapur

Soldat der so genannten Befreiungsfront für Tamil Eelam (Archiv: 05.08.06) (Foto: REUTERS) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Soldat der so genannten Befreiungsfront für Tamil Eelam, die wochenlang eine Schleuse im Osten Sri Lankas besetzt hielten (Archiv: 05.08.06)]
Mit einer Offensive gegen die so genannten Tamil Tigers versucht die srilankische Armee die Kontrolle über Wasserversorgung im Osten des Landes zurückzugewinnen. Es sind die schwersten Kämpfe seit dem Waffenstillstand im Jahr 2002. Die LTTE, die so genannte Befreiungsfront für Tamil Eelam, hält seit Wochen eine Schleuse besetzt. Die Tamil Tigers hatten zwar angeboten, die Wasserblockade aufzugeben, doch die Armee verlangt einen Abzug der Rebellen von der Schleuse. Beide Seiten beanspruchen die Kontrolle über die Region und berufen sich auf den Waffenstillstandsvertrag.

"Die Regierung muss ihre Blockade von Gütern aufgeben, die von den Menschen in den östlichen Provinzen benötigt werden", sagt der Chef des politischen Arms der Tamil Tigers, S.P. Thamilsevan. "Die Unterhändler aus Norwegen haben zugesagt, dass sie erreichen wollen, dass die Regierung ihre Angriffe gegen uns beendet. Im Gegenzug werden wir die Wasserversorgung sicherstellen."
"Wichtigstes Ziel ist die Deeskalation"

Hintergrund: intern Hintergrund Die Separatistengruppe LTTE in Sri Lanka [mehr] Jon Hansen-Bauer, der Chef einer norwegischen Unterhändler-Delegation traf sich heute mit den Tamil Tigers und begrüßte das Ende der Wasserblockade: "Es ist sehr wichtig, dass die LTTE die Schleusen wieder geöffnet hat. Wir hoffen, dass die Gewalt jetzt wieder reduziert wird, vielleicht sogar ganz aufhört. Unser wichtigstes Ziel ist im Moment, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen und eine Deseskalation zu erreichen."
Gegenseitige Schuldzuweisungen

Gestern waren in Muttur 15 Mitarbeiter einer französischen Hilfsorganisation ermordet aufgefunden worden. Die Tamil Tigers und die Armee von Sri Lanka machen sich gegenseitig für die Tat verantwortlich. Die Mitarbeiter der sogenannten Aktion gegen den Hunger hatten in der Region Opfern des Tsunamis vom Dezember 2004 geholfen.

Muttur gleicht inzwischen einer Geisterstadt. Die Einwohner sind vor den Kämpfen in den Dschungel geflohen. Nach Schätzungen des Roten Kreuzes sind bis zu 20.000 Menschen auf der Flucht. In Schulen und öffentlichen Gebäuden in den Nachbarortschaften wurden Notunterkünfte eingerichtet. Ein Sprecher des Welternährungsprogramms sagte, sie seien in der Lage, bis zu 25.000 Menschen zu versorgen. Die genaue Zahl der Flüchtlinge sei aber noch unklar.

Die Welt 7/8/2006
 
Um noch einmal kurz hervorzuheben, wie das in Sri Lanka im Moment mit der Bericherstattung funktioniert, nehme ich im Folgenden Bezug auf das oben genannte Thema und stelle zwei Berichte gegenüber:

Das Hauptthema beider Artikel ist, dass die Schleuse, um die es in den Kämpfen hauptsächlich ging, wieder geöffnet wurde. Leider teilen sich die Meinungen, wer denn jetzt genau diese Schleuse geöffnet hat.

-- Bericht von der Sri Lankan Army
-- http://www.army.lk/morenews.php?id=1686
"[...] THE MUCH-DEBATED MAVIL ARU sluice gates in TRINCOMALEE were opened last evening ( 08 ) by members of the armed forces. [...]"

-- Bericht von Tamilpress.com
-- http://www.tamilpress.de/index.php?subaction=showfull&id=1155070388&archive=&start_from=&ucat=1&
"[...] Auf humanitärer Basis haben heute die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) die Schleusen des Mavil Aaru geöffnet. [...]"

Gut, das uns das mal jemand gesagt hat! :roll:
 
Oben