Neue Gespräche über Waffenstillstand

Waffenstillstand geplatzt

Sonntag, 6. August 2006, 15.25 h, update 19.00 h
Armee beschiesst SLMM-Chef und norwegischen Vermittler und zerstört Kompromiss

Nach Hoffnung am Mittag folgte die Enttäuschung. Noch um die Mittagszeit meldeten die Nachrichtenagenturen, dass dank norwegischer Vermittlung die LTTE die Schleusen in Mavil Aruu aus humanitären Gründen - und auch wegen der internationalen Betroffenheit - wieder öffnen wird. Ausserdem erklärten Norwegen und Island ihre Bereitschaft, die SLMM nach dem 1. September weiterzuführen. Um 14.30 h OZ wurde diese Hoffnung zerstört - gerade als SLMM-Vertreter, der norwegische Vermittler Jon Hanssen.Baur und der Trincomalee-LTTE-Chef Elilan auf dem Weg waren, um die Schleuse wieder zu öffnen, setzte laut TN Artilleriebeschuss der Armee ein. Dabei entkamen Baur und SLMM-Chef Henricsson den Granaten nur knapp. Die srilankische Regierung liess später verlauten, dass das Abkommen zwischen LTTE und norwegischem Vermittler für sie nicht bindend sei. Nicht die Rebellen sollen die Schleuse des Bewässerungskanals öffnen, sondern einzig und allein Ingenieure der srilankischen Regierung. Zuvor hatte die LTTE gewarnt, dass erneute Artillerieangriffe oder Luftschläge für sie eine Kriegserklärung wären. Wenig später nach dem Beschuss in Mavil Aru beschoss die srilankische Armee mit Mehrfachraketenwerfer die Region östlich von Muttur. Um 16.00 h OZ startete die Armee im Gebiet Mavil Aru eine neue Offensive. Die BBC berichtet, dass selbst die srilankische Regierung vom schnellen Rückzug der LTTE aus Muttur von gestern überrascht worden war. Ausserdem hätte die Armee die Unterstützung der muslimischen Bevölkerung von Muttur verloren, seit ihre Granaten über 20 Muslime in Schulen getötet hatten. Die srilankische Propaganda setzte am Samstag das Gerücht in Gang, die LTTE hätte in Muttur 100 Flüchtlinge massakriert. Aber eine Bestätigung von muslimischer Seite ist bis jetzt ausgeblieben. Der politische Chef der LTTE, Thamilchelvam, hat die Meldung als fabrizierte Geschichte der srilankischen Regierung verurteilt, um vor militärischen Fehlleistungen abzulenken. ( Eine Möglichkeit allerdings könnte sein, dass alle Zivilisten, die der Armee früher Informationen gegeben hatten oder gegen Tamilen agierten, gezielt von der LTTE aussortiert und getötet worden sind - früher kamen viele tamilische Zivilisten in und um Muttur um. Aber das ist nur eine Spekulation für den Fall, dass tatsächlich ein Massaker stattgefunden hat. O. Fl. ) Der TNA-Parlamentarier Thurairatnasingham hat in einem Communique aufgezeigt, weshalb die Mavil-Aru-Krise überhaupt entstand. Neben 6 Luftangriffen und Artilleriebeschuss von April bis Ende Juli sei auch eine Wirtschaftblockade gegen das Rebellengebiet östlich von Muttur durchgesetzt worden - von Treibstoff bis Babynahrung sei praktisch alles blockiert worden. Auch die Wasserversorgung, so dass rund 30´000 Bewohner im Gebiet mit ansehen mussten, wie ihre Brunnen versiegten. Die Regierung habe die Trinkwasserversorgung in die Rebellengebiete nicht verbessern wollen (um die Bevölkerung so gegen die LTTE aufzubringen O.Fl.). Die UNP kritisierte gestern Rajapakse hart: er hätte entgegen dem Rat erfahrener Armeeveteranen auf die Extremisten von JHU und JVP gehört und die Eskalation in der Region mit verursacht, inklusive hoher Verluste beim Militär. Die TNA fordert für die Zivilbevölkerung im Rebellengebiet östlich von Muttur Hilfe vom ICRC.

www.geoflueck.ch/Sri%20Lanka.htm
 
chris,


folgender link bestätigt die aussagen.........

http://news.search.ch/ausland/2006-08-06/rebellen-oeffnen-wasserschleuse-nicht

Rebellen öffnen Wasserschleuse nicht 6.8. 17:36
Nach tagelangen Gefechten mit der Armee haben sich die Tamilen-Rebellen der LTTE aus der Stadt Mutur zurückgezogen. Sie kontrollieren aber weiterhin eine wichtige Wasserschleuse.
Die Kämpfe hatten begonnen, nachdem die LTTE eine Schleuse eines Wasserreservoirs geschlossen hatte, von dem tausende singhalesische Siedler abhängig sind. Die LTTE kündigte am Sonntag zunächst an, die Schleuse wieder öffnen zu wollen.
Offenbar hat die Armee der Regierung die Schleuse dann aber unter Beschuss genommen. Die Öffnung der Schleuse sei daher nicht möglich gewesen.


 
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