News vom 23.06.2006

Biggi

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Indien wird kritischer gegenüber der srilankischen Regierung, Übergriff auf Kirche wird untersucht

Norwegen bedauert die Forderung der LTTE nach Abzug der EU-Beobachter innerhalb der SLMM. Die srilankische Regierung lehnt einen Abzug innerhalb des von der LTTE geforderten Monats ab. Auch soll die Entfernung von EU-Beobachtern eine Verletzung des Waffenstillstandsabkommens sein. Unterdessen zeichnet sich ein leichter Kurswechsel der indischen Regierung ab, mit einer gewissen Verhärtung gegenüber der srilankischen Regierung. Indien kritisiert gemäss mehrer Quellen den Tod unschuldiger Tamilen durch das Verhalten der srilankischen Sicherheitskräfte. Indien fordert Sri Lanka zu mehr Zurückhaltung und zu konstruktiverem Verhalten gegenüber der tamilischen Minderheit auf. Ausserdem fordert es eine politische Lösung, die alle zufrieden stellt. Die LTTE bekommt wachsende Unterstützung aus dem indischen Bundesstaat Tamil Nadu, was tamilische Medien mit Lob vermerken. Beim Anschlag auf die Kirche in Pesalai waren nach Augenzeugen - darunter laut BBC auch ein ausländischer Hilfswerksvertreter - vier Marinesoldaten auf einem Motorrad unmittelbar nach einem Seegefecht zur Kirche gefahren und hatten Granaten durch die Fenster geworfen. Ausserdem haben sie die Eingangstüre beschossen. Laut TN muss wegen des Vorfalles auch der Marinekommandant von Mannar vor Gericht aussagen. Die srilankische Regierung verspricht die Einsetzung einer hochrangigen Untersuchungskommission für die Vorfälle in Pesalai. Die srilankische Börse kommt nicht vom Fleck und schliesst heute Freitag in Colombo mit 2´112.04 Punkten wieder leicht tiefer als gestern. Heute wurde die Selbstmordstatistik von 2005 für Sri Lanka bekannt: 4´742 Personen begingen letztes Jahr Suizid - 3´708 Männer und 1´034 Frauen. Von diesen waren 1´162 Männer und 636 Frauen arbeitslos. Die Selbstmordquote liegt bei 2 bis 3 Suizide auf 10´000 Einwohner und ist damit international gesehen relativ hoch.

Militärisch bleibt es relativ ruhig. Aber ein Zwischenfall vom Mittwoch, 21. Juni nachmittags in Thunnalai bei Point Pedro mit drei verletzten Soldaten auf der Jaffna-Halbinsel, die von Unbekannten angegriffen worden waren, hat am Donnerstag nachträglich zu zwei toten Soldaten geführt. Der dritte Soldat liegt noch schwer verletzt im Militärspital von Palaly. Handgranatenanschläge auf Kontrollpunkte von Sicherheitskräften in Columbuththurai, Jaffna, vom Donnerstag, 17.30h und Urani bei Batticaloa von heute 16.00h haben keine Personen verletzt. Am Mittwoch, 22.15h wurde in Negombo ein tamilischer Geschäftsmann von einem Motorrad mit zwei Unbekannten aus erschossen. Ausserdem ist ebenfalls am Mittwoch Abend, um 21.00h ein 39jähriger Tamile getötet und sein Vater verletzt worden, und zwar in Jeyanthipuram, 1,5 km nördlich von Batticaloa. Mit täglich 2 bis 4 Todesopfern seit Sonntag ist der Blutzoll zwar immer noch hoch, aber ist weit unter dem Schnitt von über 10 Opfern täglich in den letzten Wochen.

Quelle: geoflueck.de
 
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