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Biggi

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Monsterwelle im Paradies - Tsunami-Opfer ein Jahr danach



Hamburger Familie wurde nach nur 30 Sekunden am Strand von Riesenwelle erfasst: Eigentlich wollten sie an diesem Tag eine Rundfahrt machen. Durch einen Zufall entschieden sie sich doch für das Meer. Eine Entscheidung mit Folgen: Nach nur 30 Sekunden Strandaufenthalt wurde Thomas H. (48) mit seiner gesamten Familie vom Tsunami überrascht. Während er sich nach einer halben Stunde Überlebenskampf aus den Fluten retten konnte, blieben seine Frau Sabine (49), sein 16-Jähriger Sohn Moritz und seine 13-Jährige Tochter Sophie vermisst. Nach drei Tagen fand er die Tochter mit schwersten Beinverletzungen in einem Krankenhaus. Erst im Mai identifizierte er unter den Opfern auch seine Frau. Im August folgte dann die Todesnachricht des Sohnes. Für den Kleinunternehmer und seine Tochter änderte sich das Leben dramatisch. Inzwischen hat sich Thomas H. in Phuket ein Stück Land gekauft, denkt sogar an den Verkauf der Firma, um später mal dorthin auszuwandern.

Frau verliert Ehemann: Es war bereits der 14. Thailandurlaub von Brigitte W. (62) und ihrem Mann Volker (64). Beide konnten zwar der Welle entkommen, aber der Ehemann verstirbt nach vier Tagen an seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus in Phuket. Da die Leiche nicht gekühlt werden konnte, entschloss sich die 62-Jährige ihren Mann bei einer buddhistischen Zeremonie einäschern zu lassen. Zurück in Deutschland konnte sie das Trauma Tsunami jedoch nicht bewältigen, wurde von Albträumen heimgesucht und dachte sogar an Selbstmord. Erst ein Aufenthalt in einer psychotraumatischen Klinik half der Witwe. Heute fühlt sich Brigitte W. stark genug für eine weitere Thailandreise, um sich noch einmal in Ruhe von ihrem Mann zu verabschieden.

Deutscher Tauchlehrer verliert Existenz: 10 Jahre ist Rainer G. (38) bereits in Thailand und hat dort vier Tauchschulen aufgebaut. Der Deutsche ist mit einer Thailänderin verheiratet und hat zwei Kinder. Die Welle zerstörte drei Tauchschulen und damit seine Existenz. Uneigennützig und unter Einsatz seines Lebens hat er aber erst einmal vor Ort geholfen, tauchte nach Leichen, sammelte Geld, verteilte es an Einheimische und unterstützte den Bau einer Schule. Er selbst lebt seitdem von seinen Ersparnissen, denn seit dem 26.12. waren keine Touristen mehr da. Seine Tauchbasen sind noch nicht komplett wieder aufgebaut. Er kann nur hoffen, dass die Touristen ab November wieder kommen, ansonsten muss er seine Kinder in Deutschland einschulen. Zurückkehren und seine neue Heimat im Stich lassen, will er aber nicht.
 
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