Tamilische Rebellen gestehen Gandhi-Mord

Hänschen

Betreiber des SLB
Teammitglied
Registriert
24. Juli 2005
Beiträge
17.616
Tamilische Rebellen gestehen Gandhi-Mord


Die tamilische Rebellenorganisation LTTE versucht, ihre Beziehungen zu Indien zu verbessern. Sie bat um Verzeihung für die Ermordung des indischen Ex-Premiers


Die auf Sri Lanka aktive tamilische Rebellenorganisation LTTE hat sich für die Ermordung des ehemaligen indischen Premierministers Rajiv Gandhi im Jahr 1991 entschuldigt. Der Chefunterhändler der so genannten «Befreiungstiger von Tamil Eelam», Anton Balasingham, nannte das Attentat in einem Interview mit dem indischen Sender NDTV «eine historische Tragödie von monumentalem Ausmaß».

Wir rufen die Regierung und das Volk von Indien auf, großmütig zu sein und die Vergangenheit ruhen zu lassen», sagte er. Die LTTE wolle eine «neue Beziehung» zu Indien knüpfen und eine positive Rolle bei der Lösung des Konfliktes auf Sri Lanka spielen.

Das indische Außenministerium reagierte ablehnend auf das Eingeständnis. Vergebung werde die LTTE in ihrer Ideologie des Terrors nur bestärken, teilte das Ministerium mit. Die Beteiligung der Organisation am Anschlag sei im übrigen seit 15 Jahren bekannt.

Rajiv Gandhi war am 21. Mai 1991 bei einem Selbstmord-Sprengstoffanschlag während einer Wahlkampfveranstaltung in der Nähe von Madras getötet worden. Die LTTE hatte ihre Verstrickung in den Mord bislang bestritten. Nach dem Attentat hatte die indische Regierung die LTTE als terroristische Organisation eingestuft. Der Vorwurf: Die Tamilen hätten das Attentat verübt, weil sich Gandhi während seiner Regierungszeit in den Krieg auf Sri Lanka eingemischt hatte.

Rajiv Gandhi hatte nach der Ermordung seiner Mutter Indira Gandhi 1984 das Amt des Premierministers und die Führung der Kongresspartei übernommen. Er legte das Regierungsamt 1989 nieder. (nz)

http://www.netzeitung.de/ausland/415055.html
 
Oben