Umweltschutz und Klimawandel sind zurzeit in aller Munde, werden nicht nur von Vielfliegern und an Stammtischen häufig diskutiert. Auch in den Medien ist der CO²-Verbrauch bei Flugreisen ein viel diskutiertes Thema. In regelmäßigen Abständen wird Flugreisenden die Klimaschädlichkeit dieser Art zu Reisen und zudem ein schlechtes Gewissen eingeredet. Zugegeben, die Angaben der Emissionsrechner der Klimaschutzorganisationen stimmen nachdenklich: Während man entspannt im Flieger sitzt, die Stewardess zum Film ein Erfrischungsgetränk serviert, verursacht man selbst und jeder Mitreisende auf einem einfachen Flug von Frankfurt nach Colombo eine Klimawirkung von ca. 2800 kg CO², auf Hin- und Rückflug also insgesamt etwa 5600 kg Kohlendioxid. Eine ganze Menge, wenn man bedenkt dass das „Klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen“ bei rund 3000 kg CO² liegt. Bei nur einer Flugreise nach SriLanka hat man also erst einmal für fast zwei Jahre sein Guthaben verbraucht. ZumVergleich: ein durchschnittlicher Kühlschrank verbraucht im Jahr ca. 100 kg CO², ein Jahr Autofahren in einem Mittelklassewagen steht mit rund 2000 kg CO²auf der Klima-Rechnung, ein Bewohner Sri Lankas verbraucht rund 600 kg CO² im Jahr (Stand: 2010). Damit verbraucht man auf dem Flug von Deutschland nach Colombo also mehr als neun Mal so viel CO² wie ein Einheimischer.

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Sollte man aber deshalb ganz auf Flugreisen verzichten? Für unser Klima wäre es sicher die beste Lösung. Doch wer heute in fremde Länder und Kulturen eintauchen möchte, kommt um eine Flugreise nicht herum. Vorbei sind die Zeiten der Schiffspassagen, die sich nicht nur aus zeitlichen Gründen heute auch kaum jemand mehr leisten kann. Zudem verbindet Reisen Menschen und Kulturen. Das Ziel kann alo nur sein: Weniger fliegen und dafür länger bleiben!Wer auch das aus vielleicht beruflichen Gründen nicht einrichten kann, sollte vielleicht an eine der gemeinnützigen und profitorientierten Klimaschutzorganisationen für seine „Umweltsünden“ spenden. Eine dieser Organisationen ist Atmosfair, an die auch die deutsche Bundesregierung für die Dienstreisen unserer Politiker und deren Mitarbeiter ihre Beiträge leistet. Atmosfair versorgt 18 indische Großküchen mit umweltfreundlicher Energie, die bisher mit Dieselöl oder Holz heizten. Tausende Tonnen CO² werden dadurch eingespart. Myclimate unterstützt Klimaschutzprojekte auf Madagaskar und in Südafrika. Wer sich über die Programme einen Überblick verschaffen möchte, kann sich auf den Websites der Organisationen informieren. Für den Hin- und Rückflug nach Colombo empfiehlt Atmosfair eine freiwillige Abgabe von 130 €. Man kann natürlich auch weniger spenden und bekommt – gegen das schlechte Gewissen – zur Belohnung auch ein Zertifikat.

Einige Klimaschutzorganisationen mit Emissionsrechnern:
www.atmosfair.de
www.climatefriendly.com
www.myclimate.de
www.tricoronagreen.com
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