Aluthgama - 3 Muslime getötet und 75 schwer verletzt

Hänschen

Betreiber des SLB
Teammitglied
Registriert
24. Juli 2005
Beiträge
17.616
Da es zu diesem Thema bisher lediglich englische News gibt, nun auch Infos in deutscher Sprache aus den Medien.

Gewaltausbruch gegen Muslime in Sri Lanka


In Sri Lanka wurden mindestens drei Muslime getötet und 75 schwer verletzt. Die radikal-buddhistische Gruppe «Bodu Bala Sena (BBS)» tritt besonders gewalttätig auf. Die Muslime hätten im Vorfeld die Behörden mehrfach um Hilfe gebeten.


Bildlegende: In muslimischen Ortschaften wurden Wohnhäuser und Geschäfte niedergebrannt.


Im Süden Sri Lankas wurden im Zuge von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Buddhisten und Muslimen mindestens drei Muslime getötet. Mindestens 75 Personen erlitten schwere Verletzungen.
An der südlichen Küste, die hauptsächlich für den Tourismus bekannt ist, wurden laut Bewohnern und Behörden Häuser von Muslimen in Brand gesteckt.

Erfolgloses Bitten um Sicherheitsmassnahmen

Seit rund zwei Jahren steigt die Gewalt gegen Muslime im Land. Sie wird durch die Vorfälle in Myanmar verstärkt, wo die muslimische Minderheit stark unter der buddhistischen Mehrheit leidet.

In Sri Lanka tritt diesbezüglich besonders die radikal-buddhistische Gruppe «Bodu Bala Sena (BBS)» hervor. Es gibt Gerüchte, dass hinter den gut organisierten Angriffen gegen Muslime und auch Christen der Staat stecken könnte. Muslime in den nun betroffenen Küstenstädten hätten die Behörden mehrfach um Sicherheitsmassnahmen gebeten, hiess es.

Quelle
 
Auch LTTE-Watch hat das Thema aufgegriffen.

Nazi-Buddhist entfacht Progrom gegen Muslime


Veröffentlicht in 16. Juni 2014






Von der LTTEwatch-Redaktion vom 16. Juni 2014
Aluthgama – Droht Sri Lanka ein zweiter „Schwarzen Juli“, wie jener Juli 1983, als nach dem Mordanschlag auf srilankische 13 Soldaten, vermutlich begangen durch die LTTE, die buddhistisch-singhalesische Mehrheit auf der Insel ein Progrom gegen Tamilen startete, das in der unmittelbaren Folge zur Ermordung von bis zu 5.000 und zur Vertreibung von mindestens 100.000 von ihnen führte und als Beginn des separatistischen Krieges zwischen Staat und LTTE gilt?
Diesemal sind nicht die Tamilen die Opfer, sondern Muslime. Der Führer der radikal-buddhistischen Gruppe Bodu Bala Sena (BBS) warnte öffentlich, es werde “das Ende” für jeden sein, der einem singhalesischen Buddhisten schade. Den heftigen Ausschreitungen in den Orten Aluthgama und Beruwela – beliebte Tourismusorte an der südlichen Westküste – war ein angeblicher Übergriff von muslimischen Jugendlichen auf einen buddhistischen Mönch voran gegangen.
Die Polizei hat mittlerweile nach den gewaltsamen Zusammenstößen am gestrigen Abend die Öffentlichkeit im Bereichen Beruwala und Aluthgama mit einer unbefristeten Ausgangssperre belegt und zur Wahrung der Ruhe aufgefordert.
Die Gewalt brach aus, nachdem die notorische Bodu Bala Sena-Gruppe eine Kundgebung in Aluthgama inszeniert hatte, nur wenige Tage nachdem Zusammenstößen zwischen Muslimen und Buddhisten in der Region ausgebrochen waren.
Polizeisprecher Ajith SSP Rohana sagte, dass die Polizei die Ausgangssperre strikt befolgen werde und jeder, der dagegen verstoße, riskiere Verhaftung und Klage.
Während einer weiteren Hassrede auf der Kundgebung in Aluthgama, verdammte der Generalsekretär von Bodu Bala Sena, Galagoda Aththe Gnanasara Thero, die starke Polizeipräsenz in Aluthgama nach einem Vorfall, der bereits am Donnerstag stattfand. Die staatliche kontrollierten Medien berichten nur sehr zögerlich von den Vorfällen, unliegen offenbar der Zensur.
Er warnte auch, dass es “das Ende” für jeden sein werde, der einen buddhistischen Singhalesen in Sri Lanka schädige.
Während des Gewaltausbruchs am Abend wurden über 10 Geschäfte in der Gegend von Dhargatown in Aluthgama in Brand gesteckt während die Polizei und Sondereinsatzkräfte – erfolglos – Tränengas und Gummigeschosse abfeuerten, um den wütenden Mob zu zerstreuen.
Es wurden auch private Häuser in den Bereichen Kotapitiya, Meeri Penna und Adhikarigoda in Aluthgama in Brand gesetzt die muslimischen Bewohner flohen und nahmen Zuflucht in mehreren Moscheen in Dhargatown.
Inzwischen forderte das Muslim Council of Sri Lanka die Muslime in der Gegend auf, ruhig zu bleiben und begrüßte die Ankündigung der polizeilichen Ausgangssperre.
Der Präsident des Muslim Council of Sri Lanka N.M. Ameen hatte vorher bereits gesagt, dass eine Konflikt zwischen einem muslimischen Jungen und einem buddhistischen Mönch in Aluthgama am Donnerstag entstanden sei, die unnötig religiöse Spannungen in der Gegend verursacht habe.
Die Polizei hatte drei Personen im Zusammenhang mit einem angeblichen Angriff auf den Mönch festgenommen. Allerdings hatte der Vorfall einen Mob in der Gegend verärgert, was zu der angespannten Situation führte.
Verschiedenen Agenturen vermelden mindestens 3 Tote und bis zu 75 zum Teil schwer Verletzte. Seit dem Auftauchen der radikal-nationalistische BBS-Gruppe im Jahr 2012, die offenbar die Unterstützung des Regimes hat, ist es immer wieder zu Gewaltausbrüchen gegen Muslime und muslimischen Einrichtungen gekommen.
„Die Ausgangssperre betrifft nur Muslime, nicht die Brandstifter“, sagte Fathima Fazniya, eine 65-jährige Lehrerin gegenüber Reuters. „Die Brandstifter kamen in Lastwagen, hinter den Polizeifahrzeugen hergefahren und haben unsere Häuser geplündert. Sie sind gut organisiert.“ Insgesamt sollen bis zu 16 Wohnhäuser abgebrannt sein. Viele Anwohner wollen beobachtet haben, wie Polizeikräfte direkt oder indirekt dem buddhistisch-singhalesischen geholfen hätten, ein Vorwurf, den die Polizei zurückwies.
Auch der muslimische Justizminister des Landes, Rauf Hakeem, der auch der Führer des Sri Lanka Muslim Congress (SLMC = Koalitionspartei der regierenden UPFA) ist, zeigt sich ebenso rat- wie hilflos. „Ich kann die Regierung nicht verstehen, die zwar Studentprotest verbietet aber der BBS erlaubt solche Veranstaltungen abzuhalten.“ Die Muslime der Gegen hätten vorher mehrfach Schutz von der Polizei angefordert – vergeblich.
Viele unabhängige Analysten sagen, dass die gutorganisierten Angriffe auf christliche und muslimische Einrichtungend er letzten Zeit die insgeheime Unterstützung des Regimes hätten, die damit den Punkt belegen will, dass eine Untersuchung der möglichen Kriegsverbrechen des Regimes (und der LTTE in den letzten Jahren des Krieges) zu Ausschreitungen im Lande führen werde. Der UN-Menschenrechtsrat hat nach der dritten Resolution gegen das srilanksiche Regime im März eben damit begonnen, eine solche Untersuchugn einzuleiten.
Die faschistoide Bodu Bala Sena scheint entschlossen, eine weitere Kundgebung in der Umgebung zu inszenieren um gegen den angebliche Angriff auf den Mönch zu protestieren. Es gibt bislang kein Verbot seitens der Polizei gegen die Kundgebungen – trotz der bestehenden Befürchtungen von weiteren Gewaltausbrüchen.
Inzwischen scheint sich die Situation etwas beruhigt zu haben, während schwer bewaffnete Polizei- und Armeeeinheit die Straßen patroulieren und verstörte Muslime vor ihren abgefackelten Häusern Wache halten oder sich in Moscheen flüchteten.
 
Das ist ganz, ganz schlimm! Aber gären tut es ja leider schon längere Zeit. Hinzu kommt, dass die Muslime die besseren Geschäftsleute sind. Und wenn es etwas in Sri Lanka auf der buddhistischen Seite gibt, dann ist es Neid.
 
hier noch ein link zur zeit-online

http://www.zeit.de/news/2014-06/16/...-buddhisten-auf-muslime-in-sri-lanka-16094202

sofern das so funzt

hier noch Originalton eines Freundes aus der Gegend:
Vor wenigen Tagen hat es eine kontroverse Diskussion zwischen Mönchen und Muslimen gegeben. Einer soll den Mönch geschlagen haben. Die Rache folgte durch Angriffe auf muslimische Läden (Stromkabel durchgeschnitten usw.) Nichts besonders aufregendes. Dann soll ein Mönch getötet worden sein, ein anderer In Moragalla verletzt/getötet und eine Frau getötet worden sein. Daraufhin ist alles eskaliert. Jede Menge Autos in Brand gesetzt, 20 bis 30 muslimische Läden angezündet und abgefackelt. Juwlierläden ausgeraubt. Ausgangssperre in Aluthgama und Dharga Town. Jede Menge Militär mit Wasserwerfern und Tränengas im Einsatz. Großes Polizeiaufgebot. Alles hermetisch abgeriegelt. Alle Banken geschlossen.
Für uns alles unfassbar. Fanatiker und Vollidioten.
Von Hotels hörten wir erste Stornierungen aus Arabien und Europa.

da braucht es keinen weiteren Kommentar, denke ich!
 
Da sieht man mal wieder wie weit es her ist mit dem Verstand der Regierung:
Einerseits will man einen Hochpreistourismus etablieren und andererseits tut man alles mögliche (direkt oder indirekt) was dazu beiträgt , dass Touristen einfach keine Lust mehr auf Urlaub in diesem Land haben.
Wie kann man als vernünftiger Staatsmann eine solche Gruppierung wie BBS unterstützen. Das ist völlig daneben.
Leider machen auch manche kleinen Leute mit, da zum einen, wie Wolfi schon sagt, der Baum des Neides in Sri Lanka eh immer sehr seltsame Früchte trägt und zum Anderen sehr viele sehr leicht beeinflussbar sind, was auch ein bisschen an der mangelnden Bildung im Bereich Politik und Politikverständnis liegt.
Ich werde in Zukunft noch genauer darauf achten, da es ja auch gegen Christen solche Aktionen gab, in etwas abgeschwächter Form.
Buddhisten sind sehr darauf bedacht, das man Ihre Religion achtet, aber mit der Achtung der anderen Religionen ist es bei solchen Aktionen nicht weit her. Ich hoffe nur, das auch die Öffentlichkeit in Sri Lanka bald erkennt das hier Unrecht geschieht und entsprechend Druck auf die Regierung aufgebaut wird, damit die Unterstützung von BBS aufhört beziehungsweise man die durch BBS-Anhänger oder BBS-Mitglieder durchgeführten Straftaten konsequenter verfolgt und ahndet. Allein mir fehlt der Glaube daran, denn leider ist die Regierung diesbezüglich sehr uneinsichtig.
 
Mittlerweile habe ich auch wieder Kontakt zu Freunden in Aluthgama herstellen können.
Was mir die singhalesische Familie via Skype heute erzählte, deckt sich mit Wolfs Bericht. Allerdings erzählen sie von vielen singhalesischen Häusern und Geschäften, die von Moslems in Brand gesetzt wurden. Auch meine Freunde betreiben ein Lebensmittelgeschäft in Dharga Town und verlassen sich nun auf den Schutz durch das Militär.
Beide Parteien fühlen sich im Recht, das Polizeiaufgebot scheint aber zum Schutz der Singhalesen dort zu sein.
Kinder können nicht zur Schule, niemand zur Arbeit. Wie lange die Ausgangssperre noch aufrecht gehalten wird, wissen sie nicht.
Den Bewohnern beider Seiten gehen nun die Lebensmittel aus, was die Wut aufeinander noch mehr aufheizt.

Ich habe hier nur weitergegeben, was mir die Familie erzählt hat und nicht meinen eigenen Eindruck von der Situation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Reisehinweis Auswärtiges Amt:

[h=3]Aktueller Hinweis[/h]Am 15. Juni kam es zu schweren Unruhen in Alutgama und Beruwela (Westküste), als radikale Buddhisten gegen Moscheen und muslimische Mitbürger vorgingen. Dabei soll es nach Medienberichten bis zu 80 Verletzte und 3 Tote gegeben haben. Die Polizei hat eine Ausgangssperre für die Region zwischen Kalutara und Beruwala verhängt.
Nach derzeit vorliegenden Informationen gibt es bislang jedoch keine Probleme bei der Ein- und Ausreise von Touristen in die betroffenen Gebiete. Bitte meiden Sie Menschenansammlungen und bis auf Weiteres auch Ausflüge außerhalb von Hotelanlagen und Strand.
 
Bericht Spiegel:

Muslime auf Sri Lanka auf der Flucht: Seit einigen Tagen werden sie von radikalen Buddhisten angegriffen

Häuser und Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt, Moscheen zerstört - in Sri Lanka haben radikale Buddhisten die muslimische Bevölkerung angegriffen. Seit Sonntagabend starben vier Menschen. Das Auswärtige Amt rät Touristen, ihr Hotelgelände nicht zu verlassen.


Hier komplett lesen: klickmich
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich nicht ganz verstehe ist, dass das AA schreibt, die Ausgangssperre würde zwischen Kalutara und Bentota gelten. Ich denke, der Hauptausbruch der Gewalt war in Dharga Town, also Aluthgama? Aluthgama liegt nicht zwischen Kalutara und Beruwela. Weiß das AA (wie schon zu Kriegszeiten) mal wieder nicht genau, wo was los ist?
 
Zur obrigen Problematik benötige ich dringend Bilder, die nicht dem Copyright unterliegen. Hat jemand die Möglichkeit, mir Bilder der Unruhen in der Region zukommen zu lassen ? Gerne auch per Kurznachricht.

Danke
 
Eigentlich ist dieses Problem zu kompliziert, um es mit wenigen Zeilen aktiv zu abzuarbeiten.

Die Problematik war jedoch absehbar und ist zusätzlich ein Ergebnis der verfehlten Politik der Regierung. Regierungschef Rajapaksa ist selbst Buddhist und begründet auch seine Macht mit dem Rückhalt aus diesem Raum. Buddhisten sitzen in der Regierung und regieren somit mit. Waren es erst Christen, die in einigen Regionen (besonders im Norden ) verfolgt wurden , geht es nun um das Kapital und die Geschäftstüchtigkeit der Muslime. Muslime sind oftmals mit ihren Geschäften erfolgreicher, aber das wäre ein weiteres Thema. Es geht bei diesen Auseinandersetzungen nicht allein um Religionen und deren Glaubhaftigkeit, es geht auch um Geld und Macht im Staat.

Ich hoffe, Sri Lanka geht nicht den Weg, den andere Länder in Asien gegangen sind ( Thailand ) und wir erleben ein Chaos ohne Ende..........
 
Per Skype soeben aus SL erfahren der BBS-Führer soll zurückgetreten sein.

Ist das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen?
 
Ich halte es für vorübergehend für ein gutes Zeichen. Aber er sollte sich so nicht seiner Verantwortung entziehen können.
 
es ist doch völlig "wurscht" wer von denen zurücktritt oder nicht - ändern wird sich dadurch nichts...
 
es ist doch völlig "wurscht" wer von denen zurücktritt oder nicht - ändern wird sich dadurch nichts...

Auch meine Meinung. Der Hass wird bleiben.

Grenzenloser Hass in Sri Lanka

In Sri Lanka geraten buddhistische Extremisten und Muslime immer wieder aneinander. Bei den jüngsten Zusammenstössen kamen drei Menschen ums Leben, 75 wurden verletzt.


Bildlegende: Muslime in Sri Lanka protestieren gegen die Angriffe, bei welchen drei Menschen erschossen wurden. Keystone




Am Sonntag gingen die Buddhisten im südlichen Küstenort Aluthgama auf die Strasse. In einer eigentlichen Hassrede schrie ein Mönch und Anführer der extremistischen Bewegung Bodu Bala Sena: «Wenn nur ein Singhalese angerührt wird, dann werden wir zurück schlagen. Das bedeutet das Ende der Muslime!»
Die Provokationen der Extremisten führten zum schlimmsten Blutbad seit Jahren. Drei Muslime wurden erschossen und mehr als 75 Personen verletzt. Die Gewalt schwappte auf andere Küstenorte über. Auch am Montag und Dienstag wurden Dutzende muslimische Häuser niedergebrannt. Shops geplündert. Es gab einen weiteren Toten, mehr Verletze.

http://www.postmedien.ch/allgemein/international/grenzenloser-hass-in-sri-lanka/

Der Kommentar dazu ist heftig und in meinen Augen eine Frechheit.

Wenn man weiss, was der Islam in den letzten 1200 Jahren in Südostasien an Zerstörung und Grausamkeiten angerichtet hat, von denen im Westen kaum jemand etwas weiss, dann kann man es den Buddhisten auf Sri Lanka nicht verübeln, dass sie ihre Kultur notfalls auch mit Gewalt gegen diesen notorisch aggressiven Fremdkörper verteidigen - erst recht jetzt, wo Saudi Arabien auch dort sein wahhabitisches Gift versprüht, wie sie es überall tun, wo man sie gewähren lässt.
 
Oben