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Das Städtchen macht entlang der Hauptstraße einen ungeheuer geschäftigen Eindruck. Kein Wunder: Der Ort ist das Landeszentrum für den Obst- und Gemüsehandel. In den neuen Großmarkthallen werden nachts die leicht verderblichen Früchte schnell für den Transport in alle Himmelsrichtungen verladen und bis in den Morgen schließen Großhändler heftig gestikulierend ihre Geschäfte ab. Dambulla hat sich auf diese Situation eingestellt: Die Banken sind nachts geöffnet, und die Nachtvorstellungen im Kino sind bei den Lkw-Fahrern sehr beliebt. Auch sonst ist man anpassungsfähig: Internet ist in Dambulla längst kein Fremdwort mehr (beim Telekombüro an der Hauptstraße kann man »surfen«). Nordöstlich vom Ort liegt der idyllische Kandalama-Stausee, wo die Bauern und Fischer wieder das Sagen haben.

Höhlentempel: Die Wege ins Paradies sind bekanntlich mühsam, und so müssen die zahlreichen Besucher der Höhlentempel von Dambulla erst einmal einen rund 200 m hohen Felsrücken hochkraxeln. Der Aufstieg wird belohnt mit einem Rundumblick über weite Teile des »kulturellen Dreiecks« mit seinen kegelförmigen Bergen, Reisfeldern und den Monolithen von Sigiriya in der Ferne. In den fünf Höhlen wohnten vermutlich bereits vor rund 2200 Jahren Mönche: König Vattagamani Abhaya (Vatta Gamani) nämlich hatte im Jahr 102 v. Chr. in den Gewölben Zuflucht vor den Tamilen gefunden und hier aus Dankbarkeit ein Kloster errichten lassen. Die vielen Buddhastatuen, Fresken und Wandmalereien sind in den vergangenen tausend Jahren hinzugefügt und in den 1990er-Jahren mit Hilfe der UNESCO restauriert worden.

Im ersten Felsentempel ruht ein aus dem Granitfelsen gemeißelter 14 m langer Buddha, kurz vor dem Übergang ins Nirwana, mit seinem Lieblingsschüler Ananda zu seinen Füßen. Beachtenswert sind auch die 700 Jahre alten Deckengemälde. Die zweite und größte Höhle beherbergt die kostbarsten Heiligtümer, darunter fast 60 Buddha-Statuen in allen Positionen, Hindugötter sowie zwei sri-lankische Könige (Valagamba und Nissankamalla). Die Decke ist mit 1500 farbenprächtigen Szenen aus Buddhas Leben geschmückt. Im dritten Höhlengewölbe sind der letzte Kandy-König Rajasingha und weitere 57 Buddha-Figuren aus Marmor, Sandel- und Ebenholz versammelt. Im vierten Gewölbe wartet eine kleine Dagoba, die einst den Schmuck der Gattin von König Valagamba enthalten haben soll. Die letzte Höhle birgt einen liegenden Buddha, umgeben von weiteren zehn Abbildern des Erleuchteten, und Wandmalereien

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Der Tempel wird nach wie vor von Mönchen bewohnt. Wenn es heiß ist, kann der Weg über den nackten Felsen zu den berühmten Höhlen anstrengend werden. Aber es lohnt sich: In etwa 340 m Höhe vor dem Eingang zu den Höhlen entschädigt ein herrlicher Weitblick für die Mühe - und die Malereien und Statuen im Innern sind allemal den Aufstieg wert.

Fünf von Mönchen über einen Zeitraum von 2000 Jahren ausgemalte und mit Buddhastatuen geschmückte Höhlen können besucht werden. Die ältesten Kunstwerke stammen aus vorchristlicher Zeit, die jüngsten aus dem 20. Jh. In einigen Höhlen, besonders in der ersten, der »Götterkönigshöhle« Devaraja, haben die Felsbilder allerdings durch den jahrhundertelangen Gebrauch von Kerzen und Räucherstäbchen gelitten. Der tiefe Eindruck in dieser ersten Grotte geht von einem liegenden Buddha aus, der mit 14 m immerhin das Längenmaß des sterbenden Buddhas von Gal Vihare in Polonnaruwa hat.

In der zweiten Grotte, der größten, fällt ein stehender Buddha in ähnlicher Haltung wie der von Aukana auf. Und noch eine Besonderheit: Aus dem Berg tropft unablässig Wasser. Die geheimnisvolle Quelle versiegt nicht einmal in den Monaten der Trockenheit.

Ein Tipp für Einzelreisende: Taschenlampen mitnehmen (die Führer der Gruppen haben stets welche dabei). Tgl. geöffnet, mittags ist der Aufstieg wegen der Hitze besonders beschwerlich, Eintritt 500 Rps.

Im Resthouse (Tel. 01/50 34 97, €) sitzt man angenehm in einem hübschen Garten und lässt sich das hier meistens ordentliche Curry schmecken. Das sehr empfehlenswerte Bungalowhotel Culture Club, 92 Zi., großer Pool, gutes Restaurant, Tel. 066/223 18 22, Fax 223 19 32, Info www.connaissanceceylon.com, €€ - €€€, in der Nähe von Dambulla an einem der alten Wasserreservoirs, bietet sich als angenehmes Standortquartier für das Kulturdreieck an. Auch das Kandalama bei Dambulla, 162 Zi., Tel. 066/228 41 00, Fax 228 41 09, www.aitkenspencehotels.com, €€ - €€€, gehört zu den bevorzugten und empfehlenswerten Hotels, von denen aus die Höhlentempel und Dagobas in Tagesausflügen besucht werden. Es ist ein ungewöhnliches Haus, entworfen von Sri Lankas berühmtestem Architekten Geoffrey Bawa. Zunächst als Betonklotz (fast 1 km lang!) geschmäht, ist es inzwischen vielfach als Muster für ein umweltfreundliches Großhotel in der Wildnis ausgezeichnet worden. Die Fassade ist längst von Grün überwuchert, der Blick über den Kandalamastausee atemberaubend, die Poollandschaft ebenfalls.
 
Hallo Leute,

fast hätten wir die Felsenhöhlen nicht gesehen.

Die riesige goldene Buddha, zudem nicht gerade schön, "versperrt" optisch den Zugang zu den Treppen, die dann steil den Berg hinauf zu den Höhlen führen.

Ein kräftiger Regenschauer vermieste uns dann zusätzlich die Laune.

"Jetzt sind wir schon mal hier, also gehen wir auch rauf". Gottseidank. Die 500 Rupien Eintritt lohnten dann absolut.

Hier nun mein neues Bildmaterial von Dambulla aus dem April 2007:

http://www.reisefoto.net/galerie/categories.php?cat_id=165

Beispielfoto:
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Hier findet Ihr noch ein kleines Video zum Thema.


 
Wieder in Dambulla

Da direkt auf dem Weg von Kandy in den Norden nach Anuradhapura oder Pollonaruwa gelegen, besuchten wir nun Ende Mai 2009 wieder die vorchristlichen Höhlentempel von Dambulla mit wunderschönen Abbildungen Buddhas und hinduistischer Gottheiten sowie Szenen aus dem alltäglichen Leben der Buddhisten Sri Lankas.

Der Eintrittspreis ist zwischenzeitlich zwar auch hier gesalzen, wir mussten für die Erwachsenen 12 US$, für die Kinder die Hälfte zahlen. Das Roundticket für 50,- US$ gilt hier nicht.

Was will man machen - murren und zahlen. Es ist leider schon eine böse Abzockerei geworden, die bei Kulturfans wie uns auf Dauer bös ins Geld geht.

Außerdem wollte ich meine neue Spiegelreflex testen. Mit 1600 ASA und leichtem Aufhellblitz müssten das doch sehr stimmungsvolle Aufnahmen in den Höhlen werden. Bin mit den Ergebnissen auch ganz zufrieden.

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Meine gesamte 2009er Dambulla Fotoserie ist nun seit gestern hier in meiner Fotogalerie online


Trip powered by
 
Ein aktuelles Video zum Felsentempel in Dambulla:

 
AW: Aktuelle Eintrittspreise von Nationalparks, Sehenswürdigkeiten etc.

Gerüchte kursieren schon seit geraumer Zeit - heute aktuell die Bestätigung von Reisenden: Seit dem 01.01.2016 ist der Eintritt zu den Höhlentempeln von Dambulla bis auf Weiteres kostenlos. Es gibt kein Ticket mehr!!! Leider wird aber von einigen geschäftstüchtigen Zeitgenossen versucht 1500 Rs. gegen eine Spendenquittung zu kassieren, und das ziemlich penetrant. Auf keinen Fall darauf einlassen!
 
AW: Aktuelle Eintrittspreise von Nationalparks, Sehenswürdigkeiten etc.

Nach Dambulla, wäre eigentlich der Zahntempel in Kandy auch noch fällig....
Wer eine Spende geben will, tue dies, z.B. in bereit stehende Boxen, gibt es ja
fast überall, aber nicht irgendwelchen Leuten in die Hand drücken.
 
AW: Aktuelle Eintrittspreise von Nationalparks, Sehenswürdigkeiten etc.

Seit dem 01.01.2016 ist der Eintritt zu den Höhlentempeln von Dambulla bis auf Weiteres kostenlos. Es gibt kein Ticket mehr!!!
Court case abgeschlossen: Seit Montag, 13 Feb. 2017, gibt es endlich auch wieder ein Ticket zu kaufen: 1500 Rs.

es muss vielmehr heißen: dürfen die dortigen Mönche wieder ein Ticket verkaufen. Während eines laufenden Rechtsstreits vor Gericht war es ihnen untersagt nebenbei auch noch Geld der Touristen mit den Höhlen zu scheffeln...
 
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AW: Aktuelle Eintrittspreise von Nationalparks, Sehenswürdigkeiten etc.

Natürlich nur für "foreigners", nehme ich an!?!
 
AW: Aktuelle Eintrittspreise von Nationalparks, Sehenswürdigkeiten etc.

das heißt Dambulla kostet jetzt wieder?
 
Ja...Siri sagte mir jetzt sei es sehr kompliziert das Ticket zu lösen..nicht mehr am selben Ort wie früher.
 
Buddha hätte seine Freude daran zu sehen, wie seine Nachfolger den Buddhismus auslegen. Ich kenne einen Mönch, der sagte mir mal: " ich nehme kein Geld in die Hand", er scheint doch eine Ausnahme zu sein. Eine Spendenbox oder einen kleinen Beitrag wäre noch verständlich, um die Anlage in Ordnung zu halten, aber 1500 LKR ist Wucher, dafür können wir in unserem Land Schlösser incl. Gärten besichtigen. Einfach unverhältnismäßig. Ich muss es nicht mehr sehen, es gibt sehr schöne Tempel außerhalb der Touristenstrecken, die noch einen Geist in sich tragen und das für eine selbstgewählte Spende.
 
Ich war im Januar dort. Jetzt schon das 4. Mal insgesamt.
Es war nicht schön. Es war übelst überlaufen.

Bei solchen Menschenmassen macht es keinen Spass. Buddha würde sich im Grab rumdrehen. Einerseits verkorksen hauptsächlich respektlose, laute Chinesen die entspannte Atmosphäre (ich hab nix gegen chinesen .. ich habe nur mühselig erarbeitete Vorurteile), andererseits ist der Buddhismuis der von der Bevölkerung "gelebt" wird eh schon jenseits von Buddhas ursprünglicher Lehre.

In Kandy auf dem Bergbuddha oder in Negombo im Tempel machen sich Mönche die Mühe mit den Leuten in Kontakt zu treten und ihnen die Lehre Buddhas zu erklären egal welcher Religion sie angehören. Da spendet man gerne etwas mehr als die obligatorischen 300 rs.

Als ich den letzten Beitrag gelesen habe, hatte ich wieder das Bild von ein paar jungen, handyfotografierenden Mönche vor Augen. Ich dachte ich hatte es verdrängt :)

Abgesehen davon kriegen die ja von der UNESCO schon Millionen für Dambulla, Sigiriya und 6 weiteren Stätten. Aber man kann ja den Hals nicht genug vollkriegen. Gibts auch genügend ähnliche Beispiele in Deutschland.
 
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