Die heilige Stadt Anuradhapura

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Die heilige Stadt Anuradhapura liegt im Landesinneren Sri Lankas, etwa 250 km nördlich von der Hauptstadt Colombo. Im Jahre 380 v. Chr. wurde unter König Pandukabhaya aus dem Dorf Anuradhapura die erste Hauptstadt des singhalesischen Reiches und sollte es für die nächsten 600 Jahre bleiben. Die heilige Stadt Anuradhapura wird seit 1982 zum Weltkulturerbe gezählt.


Die Geschichte der ehemalige Hauptstadt Anuradhapura, die auch heute noch von den Buddhisten als heilige Stätte verehrt wird, reicht vom 3. Jahrhundert vor Christus bis ins11. Jahrhundert nach Christus. Sie war Residenz von 119 Singhalesenkönigen.

Urkundlich erwähnt wird Anuradhapura erstmalig im Jahre 250 vor Christus, als Devanampiya König wurde. Zu seiner Regierungszeit brachte Prinz Mahendra, ein Sohn des indischen Kaisers Asoka, den Buddhismus nach Sri Lanka, der schon bald viele Anhänger im Land fand. Zu dieser Zeit brachte die indische Prinzessin Sanghamitta einen Ableger des Sri Maha Bodhi Baumes (Ficus religiosa) nach Anuradhapura. Aus dem Ableger, der angeblich von dem Baum stammt, unter dem Buddha seine Erleuchtung gefunden hatte, wurde ein mächtiger Baum, der mit 2200 Jahren (fälschlicherweise) als der älteste Baum der Welt bezeichnet wird.

Der Nachfolger Devanampiyas wurde Dutthagamini. Nach einem Angriff der Tamilen aus dem südindischen Chola-Reich musste Devanampiyas fliehen, konnte jedoch nur wenig später mit seinem neuformierten Heer Anuradhapura zurückerobern. Dies sollte jedoch nicht der letzte Angriff der Tamilen bleiben. In den folgenden Jahrhunderten wurde die heilige Stadt immer wieder besetzt, konnte aber immer wieder erfolgreich verteidigt werden, bis 993 die Tamilen endgültig ihre Bewohner vertrieben. Anuradhapura wurde fast vollständig geplündert und zerstört. Die folgenden Jahrhunderte herrschte der Dschungel über Anuradhapura.

Erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts erlebte Anuradhapura seine Renaissance. Das riesige Ruinenfeld (ca. 50 km²) konnte bis heute noch nicht vollständig freigelegt werden. Die Ausgrabungsstätte bietet Aufschluss über den enormen Fortschritt der singhalesischen Hochkultur. Zwei künstliche Stauseen, die bereits im 4. Jahrhundert König Pandukabhaga erbauen ließ, dienten der Wasserversorgung. Anuradhapura war akkurat in Stadtviertel für die verschiedenen Berufsstände und Kasten geteilt.

Sehenswürdigkeiten

Anuradhapura ist für den Besucher verkehrsgünstig zu erreichen. Von Colombo aus erreicht man Anuradhapura auf der Strecke nach Jaffna und Mannar. Die Tarife sind sehr günstig, und es empfielt sich ein Ticken 1. Klasse zu lösen. Wer auf ein Abenteuer der ganz besonderen Art aus ist, der fährt dritter Klasse, wird jedoch danach diese Internetseite kaum seinen Freunden weiter empfehlen. Die Wagen der 1. Klasse sind reservierungspflichtig. Auf manchen Strecken (vor allem jedoch im Bergland) gibt es spezielle Aussichtswagen. Eine Alternative zum Zug bieten moderne Überlandbusse, die täglich von Colombo und Kandy aus Anuradhapura anfahren. Sehr empfehlenswert ist die Besichtigung mit dem Fahrrad, das man vor Ort günstig mieten kann. Von einer Besichtigung zu Fuß ist abzuraten. Die meisten Hotels in der Umgebung bieten Führungen durch lizensierte Fremdenführer an.



Der Sri Maha Bodhi-Baum (18) wurde auf Wunsch des indischen Kaisers Asoka von Prinzessin Sanghamitta 236 v. Chr. gepflanzt. Der behutsam gepflegte Baum stammt (sagt man) von einem Ableger jenes Baumes, unter dem Buddha einst seine Erleuchtung fand. Er ist Ziel zahlreicher buddhistischen Pilger.

Der Kupfer-Palast (Lohaprasada) (19) ist ein monströses Bauwerk, den 161 v. Chr. König Dutthagamini als Dank für den Sieg über die Tamilen errichten ließ. Die meisten der 1600 (!) Steinsäulen, die das 9stöckige Kloster tragen, sind heute noch in einem bemerkenswert guten Zustand erhalten.

Die Ruvanveli Dagoba (17) gehört zu den ältesten Dagobas (Dagoba: buddhistischer Tempel) Sri Lankas. Das 50 m hohe, in der typischen Reishaufenform erbaute Monument, wurde mehrfach bei Tamilenangriffen beschädigt und musste häufig renoviert oder wiederaufgebaut werden. Zahlreiche Elefantenköpfe, die die 250 m umfassende Basis verzieren, scheinen das riesige Bauwerk zu tragen. Sehenswert ist die Statue des Königs Dutugemunu, der um 140 v. Chr. mit dem Bau begonnen hatte.

Basawak Kulam (15) ist der erste künstliche Stausee Sri Lankas, den König Pandukabhaga schon im 4. Jahrhundert v. Chr. erbauen ließ.

Die Jetavana Dagoba (14) ist mit 120 m das höchste Bauwerk der Anlage, leider jedoch nicht mehr gut erhalten. König Mahensa ließ es im 3. Jahrhundert n. Chr. für die Mahayana-Buddhisten erbauen.

Um 150 v. Chr. ließ König Dutthagamini für seinen Feind, den er im Kampf um Anuradhapura besiegt hatte, Elaras Grabmal (13) erbauen.

Die Thuparama Dagoba (11) ist die älteste des Landes. 307 v. Chr. erbaut von König Devanampiya, wird vermutet, dass sie heilige Reliquien Buddhas beherbergte.

(12) Die Ruinen eines der ältesten Paläste des Landes (um 380 v.Chr.)

Die Lankarama Dagoba (7) aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. wurde in den 80er Jahren aufwändig restauriert.

Isurumuniya Vihara (21), ein Felsentempel, ist nur ein kleiner Teil eines riesigen Tempelkomplexes aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Besonders sehenswert ist die Granitskulptur "Die Liebenden", die den Prinzen Saliya mit seiner bürgerlichen Frau darstellen soll.

Im Dalada Maligawa (9), dem "Tempel des Zahns" wurde 313 n. Chr. die Zahnreliquie Buddhas aufbewahrt, bevor man sie nach Kandy brachte.

Die "Doppelteiche" Kuttam Pokuna (6) gehören zu den Meisterwerken singhalesischer Steinmetz- und Wasserbaukultur.

Vessagiri (20), eine Felswohnung aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., bietet einen eindrucksvollen Blick über Anuradhapura
 

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Hallo Leute,

Anuradhapura ist so erschlagend gross und vielfältig, dass man mehr als nur einen Tag einplanen sollte.

Wir huschten von 08:00 bis 17:00 im Eiltempo durch die Anlagen, sehr schade.
Hatte mich da verkalkuliert. 3 Nächte mit 2 Tagen dazwischen wären ideal.

Hier meine aktuellen Fotos von Anuradhapura vom April 2007

http://reisefotografien.re.funpic.de/4images/categories.php?cat_id=163

Beispielfoto:
Hier landet das Geld ausnahmsweise nicht bei den Waffen.
7.jpg
 
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Samuel schrieb:
Hallo Leute,

Anuradhapura ist so erschlagend gross und vielfältig, dass man mehr als nur einen Tag einplanen sollte.

Wir huschten von 08:00 bis 17:00 im Eiltempo durch die Anlagen, sehr schade.
Hatte mich da verkalkuliert. 3 Nächte mit 2 Tagen dazwischen wären ideal.

Hier meine aktuellen Fotos von Anuradhapura vom April 2007

http://www.reisefoto.net/galerie/categories.php?cat_id=163

Beispielfoto:
Hier landet das Geld ausnahmsweise nicht bei den Waffen.
7.jpg
 
Heute erschien in den Medien ein Bericht über Anuradhapura, den passend zum Thema ist.

Anurhadapura: Paradies auf Erden

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Heute herrscht in Anurhadapura friedlicher Alltag. Auch Touristen finden sich wieder ein. Das kulturelle Dreieck Anurhadapura-Polonnaruva-Sigiriya ist – im Ausland wenig bekannt – Weltklasse. Vergleichbar mit Angkor Wat in Kambodscha, Pagan in Burma/Myanmar oder Borobudur in Indonesien.
Den Rest poste ich in einem andere Thread und lasse ausnahmsweise die Quelle weg.

Hänschen
 
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