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Israel und die Journalisten
Die mediale Kampfzone geräumt
Von Tobias Kaufmann, 07.01.09, 17:15h, aktualisiert 08.01.09, 13:40h
Die israelische Armee lässt keine ausländischen Journalisten in den Gazastreifen. Das ist ein Fehler. Denn die Vorgehensweise zwingt ausländische Medien, sich auf zweifelhafte Quellen zu verlassen.
Tobias Kaufmann (Bild: Marco Limberg)
Es ist ein klarer Rechtsbruch. Trotz eines gegenteiligen Urteils des Israelischen Obersten Gerichtshofs lässt die israelische Armee keine ausländischen Journalisten in den Gazastreifen. Damit schießt Israel ein PR-Eigentor. Denn wer ungefilterte Berichterstattung verhindert, dem unterstellt man automatisch, er wolle keine Zeugen. So einfach ist es aber diesmal nicht. Der Gazastreifen ist nicht Sri Lanka, wo eine Armee nach Gutdünken zuschlagen und die Presse mit ein paar undatierten Fotos abspeisen kann, ohne dass irgendwer Rabatz macht. Der Nahe Osten ist das Krisengebiet mit der größten Dichte an Journalisten überhaupt, der Konflikt gehört zu den am meisten beachteten. Jedes Medium, das etwas auf sich hält - das gilt auch für israelische - arbeitet mit palästinensischen freien Journalisten in den Palästinensergebieten. Israel hat also Zeugen, ob es will oder nicht.
Diese Zeugen sind oft genug Partei - freiwillig oder gezwungenermaßen. Palästinensische Journalisten wurden regelmäßig unter Druck gesetzt. PR-Katastrophen wie die angebliche Erschießung des zwölf Jahre alten Mohammed al-Dura durch israelische Soldaten, die man inzwischen als Fälschung bezeichnen darf, sind dafür ein Beispiel. Gerade erst saß der TV-Sender France 2, der schon damals falsch berichtete, wieder einem Propaganda-Video auf. Der öffentlich-rechtliche Kanal strahlte an diesem Montag Bilder aus, die angeblich die Opfer eines israelischen Luftangriffs am 1. Januar zeigten. Tatsächlich entstand das Video nach einer durch einen Unfall ausgelösten Explosion im Jahr 2005.
Nicht nur Israel weiß um diese Problematik. Der Sprecher des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Hendrik Zörner, sagt: „Die Hamas übt schärfste Zensur aus. Wir haben auch nicht vergessen, dass ein palästinensischer Kameramann der ARD von der Hamas entführt und gefoltert wurde.“
Mehr dazu unter:
http://www.ksta.de/html/artikel/1231173622914.shtml
Man kann somit gut nachvollziehen, warum in SL Journalisten nicht in die Kriegsgebiete dürfen und wie die objektive Berichterstattung aus SL zu verstehen ist, oder ?
Grad heute wurde ja in SL wieder ein Journalist Opfer wegen seiner Kritik an der Regierung und ich denke nicht, dass man die Täter jemals dafür zur Rechenschaft ziehen wird............
Die mediale Kampfzone geräumt
Von Tobias Kaufmann, 07.01.09, 17:15h, aktualisiert 08.01.09, 13:40h
Die israelische Armee lässt keine ausländischen Journalisten in den Gazastreifen. Das ist ein Fehler. Denn die Vorgehensweise zwingt ausländische Medien, sich auf zweifelhafte Quellen zu verlassen.
Tobias Kaufmann (Bild: Marco Limberg)
Es ist ein klarer Rechtsbruch. Trotz eines gegenteiligen Urteils des Israelischen Obersten Gerichtshofs lässt die israelische Armee keine ausländischen Journalisten in den Gazastreifen. Damit schießt Israel ein PR-Eigentor. Denn wer ungefilterte Berichterstattung verhindert, dem unterstellt man automatisch, er wolle keine Zeugen. So einfach ist es aber diesmal nicht. Der Gazastreifen ist nicht Sri Lanka, wo eine Armee nach Gutdünken zuschlagen und die Presse mit ein paar undatierten Fotos abspeisen kann, ohne dass irgendwer Rabatz macht. Der Nahe Osten ist das Krisengebiet mit der größten Dichte an Journalisten überhaupt, der Konflikt gehört zu den am meisten beachteten. Jedes Medium, das etwas auf sich hält - das gilt auch für israelische - arbeitet mit palästinensischen freien Journalisten in den Palästinensergebieten. Israel hat also Zeugen, ob es will oder nicht.
Diese Zeugen sind oft genug Partei - freiwillig oder gezwungenermaßen. Palästinensische Journalisten wurden regelmäßig unter Druck gesetzt. PR-Katastrophen wie die angebliche Erschießung des zwölf Jahre alten Mohammed al-Dura durch israelische Soldaten, die man inzwischen als Fälschung bezeichnen darf, sind dafür ein Beispiel. Gerade erst saß der TV-Sender France 2, der schon damals falsch berichtete, wieder einem Propaganda-Video auf. Der öffentlich-rechtliche Kanal strahlte an diesem Montag Bilder aus, die angeblich die Opfer eines israelischen Luftangriffs am 1. Januar zeigten. Tatsächlich entstand das Video nach einer durch einen Unfall ausgelösten Explosion im Jahr 2005.
Nicht nur Israel weiß um diese Problematik. Der Sprecher des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Hendrik Zörner, sagt: „Die Hamas übt schärfste Zensur aus. Wir haben auch nicht vergessen, dass ein palästinensischer Kameramann der ARD von der Hamas entführt und gefoltert wurde.“
Mehr dazu unter:
http://www.ksta.de/html/artikel/1231173622914.shtml
Man kann somit gut nachvollziehen, warum in SL Journalisten nicht in die Kriegsgebiete dürfen und wie die objektive Berichterstattung aus SL zu verstehen ist, oder ?
Grad heute wurde ja in SL wieder ein Journalist Opfer wegen seiner Kritik an der Regierung und ich denke nicht, dass man die Täter jemals dafür zur Rechenschaft ziehen wird............