schade!
ich habe ihn heute zum 1. mal gesehen.
vieles kam mir nur allzu bekannt vor.
in dem bericht kam unter anderem thomas seibert, medico international, zu wort. ein bericht über herrn seibert und seiner meinung zur verwendung der spendengelder war bereits im april 2005 online.
guggst du da:
"Unglaubliche Fehlverwendung" von Tsunamispenden in Sri Lanka und Indien
Michael Klarmann 21.04.2005
Thomas Seibert von der Hilfsorganisation medico international im Gespräch mit Telepolis
Scharfe Kritik an der Verwendung eines Großteils der Spendengelder für die Flutopfer in Südasien hat Thomas Seibert, Mitarbeiter im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit von medico international, geübt. Seibert sagte gegenüber Telepolis, er befürchte, ein Teil der Mittel finanziere mehr die vor Ort arbeitenden, "aus aller Welt eingeflogenen" Hilfsorganisationen, als dass die Spenden den Leidtragenden zugute kämen. Überdies werde "mit Tsunamigeld die Privatisierung der Küste und der Ausbau der Großfischerei betrieben."
Seibert bezog sich auf Erfahrungen bei seinen Besuchen in Sri Lanka und Indien, wo Küstenregionen Ende 2004 von der Flutwelle im Indischen Ozean stark betroffen waren. Er habe dort den Eindruck gewonnen, dass es "eine unglaubliche Fehlverwendung" von Spenden- und Fördergelder gebe. So werde etwa in Sri Lanka "unter dem Deckmantel der Tsunami-Hilfsprogramme" öffentlicher Raum privatisiert. Während Kleinfischer "vorgeblich aus Sicherheitsgründen von den bislang frei zugänglichen Küstengebieten verdrängt werden, wegen ihrer Armut anderswo aber kein anderes Land fänden, werden in ihrem bisherigen Siedlungsgebiet an den Stränden schon neue Hotels und der Bau einer Küstenautobahn geplant". An anderer Stelle wolle man acht große Fischereihäfen für internationale Fangflotten errichtet. Seibert befürchtete gegenüber Telepolis ein Leerfischen der Gewässer, zum Leidwesen der Kleinfischer, die unter dem Deckmantel der Tsunami-Hilfsprogramme noch ärmer zu werden drohten.
Seibert verwies in diesem Zusammenhang auch auf den seit Jahrzehnten andauernden Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen und tamilischen Rebellen. Denn während man den Flutopfern helfen wolle, seien die Kriegsflüchtlinge im Landesinneren oft auf sich alleine gestellt. Seine Hilfsorganisation wolle beiden Opfergruppen gleichermaßen mit Ansiedlungsprojekten helfen. Diese würden ausschließlich von Organisationen gefördert, die seit langem vor Ort tätig seien. medico international ist eine kleine Organisation mit Sitz in Frankfurt/Main und hatte in den ersten Wochen nach der Flut, als mehrere hundert Millionen Euro an Spendergelder flossen, 600.000 Euro erhalten.
Aus den betroffenen Gebieten Indiens berichtete Seibert, dass oftmals Hilfsgelder über Umwege Spekulanten und kriminelle Seilschaften zukämen. Aber auch den Hilfsorganisationen stellte Seibert ein schlechtes Zeugnis aus. Obschon "sehr viele davon sehr viel Geld in die Gebiete bringen", sagte er, "stecken sie es zum großen Teil in den eigenen Apparat". Dies "manifestiert sich in ihrem Fuhrpark. Hilfsorganisationen müssen nicht mit protzigen Jeeps herumfahren", kritisierte Seibert. Überdies würden viele Projekthilfen organisiert etwa neue Ansiedlungen , ohne mit den Betroffenen zu sprechen. "Man will den Leuten gutes tun, fragt sie aber nicht, was sie brauchen", sagte Seibert. Er befürchtet daher vielerorts ein "zivilgesellschaftliches Desaster".
Quelle:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19933/1.html
ebenso wurde über die initiative des gemeinschaftsprojektes lüneburg und leipzig in ambalangoda berichtet.
"Die Städte Lüneburg und Leipzig haben im August 2005 ein gemeinsames Partnerschaftsprojekt vereinbart. Bis Ende des Jahres wollen sie mit ihren Spenden in Ambalangoda den Bau von 77 Wohnhäusern für obdachlose Fischerfamilien sowie einen Dorfplatz mit Kita und Gemeinschaftshaus finanzieren.
Die Flutwelle hatte in der Stadt Ambalagonda fast 500 Wohnhäuser zerstört, etwa 3000 Menschen wurden obdachlos. Die Durchführung des Projektes vor Ort übernimmt das Technische Hilfswerk (THW), das Baugelände wurde bereits durch das THW erschlossen.
Ein Viertel der Kosten tragen die Leipziger, drei Viertel werden aus dem Projekt “Lüneburger Paten“ finanziert. Mehr als 1000 Lüneburger haben sich bereit erklärt, über drei Jahre mindestens 25 Euro im Monat zu spenden. "
Quelle:
http://www.service-eine-welt.de/partnerschaftsinitiative/partnerschaftsinitiative-leipzighilft.html
Berichtende.
im beitrag des wdr wurde aufgezeigt, dass es praktisch eine schreibtischendtscheidung war und sicher wirklich gut gemeint,dort zu helfen. vor ort in sl hatte sich, nach aussagen in dem beitrag, keiner wirklich schlau gemacht. jedenfalls entstand, nachdem die regierung von sl der initiative ein baugrundstück zur verfügung gestellt hat, eine wohnsiedlung... 5 km erntfernt vom strand auf einer müllhalde.
wie im abspann zu lesen war, ist die müllhalde inzwischen beseitigt. allerdings haben die fischer immer noch das problem, die 5 km zum strand zum überwinden.
das ganze war sicher gut gemeint, aber wenn man das projekt kritischer überwacht und sich vor ort erkundigt hätte, dann wäre das mit sicherheit besser und sinnvoller vonstatten gegangen.
das sind nur einige auszüge aus dem bericht des wdr, für die, die es nicht sehen konnten.