Hepatitis C (Leberentzündung Typ C)

srilanka1998

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Hepatitis C (Leberentzündung Typ C)

Was ist Hepatitis C?

Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch ein Virus, das Hepatitis C-Virus (HCV) verursacht wird. Die Erkrankung wird in erster Linie durch Blut und Blutprodukte übertragen. Eine Übertragung durch Intimkontakte ist selten. Hepatitis C wurde früher als Hepatitis-Non-A-Non-B bezeichnet.

Die Erkrankung verläuft in 50 Prozent der Fälle akut, dass heißt sie heilt spätestens nach 6 Monaten aus. Jede zweite Hepatitis C führt zur chronischen Hepatitis.

Etwa drei Prozent der Weltbevölkerung ist mit dem HCV infiziert. In Deutschland sind etwa 0,4 bis ein Prozent der Bevölkerung Träger des Hepatitis C-Virus. Die Hepatitis C ist nach Alkohol die zweithäufigste Ursache von Leberzirrhose und Leberkrebs. Eine Impfung gegen die Hepatitis C existiert nicht. In Deutschland besteht eine namentliche Meldepflicht für alle erstmalig diagnostizierten Hepatitis C-Infektionen.

Weitere Formen ansteckender Leberentzündung sind Hepatitis A und Hepatitis B.

Wie entsteht Hepatitis C?

Die Ansteckung mit dem Hepatitis-C-Virus geschieht am häufigsten durch den Kontakt mit infiziertem Blut. Risikogruppen sind:

Drogenabhängige verwenden häufig gemeinsam Nadeln und sind dadurch sehr gefährdet. Etwa 80 Prozent der Drogensüchtigen, die Drogen spritzen, sind infiziert.

Ärzte, Krankenschwestern und Laboranten sind gefährdet, da sie mit infektiösem Blut oder Blutprodukten in Kontakt kommen können.

Bei gut einem Drittel der Betroffenen ist der Ansteckungsweg unklar.

Seltenere Möglichkeiten, sich anzustecken, sind:

Bluttransfusionen: Als man Hepatits C noch nicht kannte, konnten sich Menschen, die Bluttransfusionen oder andere Blutprodukte erhielten, unbewusst mit dem Virus infizieren. Heute werden alle Blutproben untersucht, so dass die Infektionsgefahr sehr gering ist.

Früher konnte man sich bei der Dialyse (Blutwäsche) infizieren. Die heutigen Methoden verhindern das Risiko.

Gering, aber nicht ausgeschlosen ist die Gefahr, sich beim Geschlechtsverkehr zu infizieren oder einer Übertragung von der Mutter auf das Kind während der Geburt.

Welche Anzeichen verspürt man bei einer Hepatitis?

Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der Krankheit (Inkubationszeit) beträgt 15 Tage bis sechs Monate.

Akute Hepatitis (50 Prozent)

Die Erkrankung verläuft in zwei Phasen. In der ersten Phase (Prodromalstadium) fühlen sich die Betroffenen etwas unwohl, aber im wesentlichen gesund. Weitere uncharakteristische Symptome sind:

Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen und leichtes Fieber ("grippale Symptome")

Appetitlosigkeit und Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel

Übelkeit

Druckschmerzen im rechten Oberbauch

Nur etwa 30 Prozent der Infizierten zeigen in der zweiten Krankheitsphase Symptome der erkrankten Leber:

Die Haut, Schleimhäute und Augen färben sich gelb (Gelbsucht/Ikterus).

Der Stuhl entfärbt sich und der Urin wird dunkel.

Etwa zehn Prozent der Betroffenen bekommen Gelenkbeschwerden.

Danach tritt in den meisten Fällen eine Besserung ein. Üblicherweise dauert die Erkrankung insgesamt zwei bis acht Wochen.

Chronische Hepatitis (50 Prozent)

Meist verläuft die chronische Infektion über viele Jahre schleichend mit milder Symptomatik. Müdigkeit, unspezifische Oberbauchbeschwerden, verminderte Leistungsfähigkeit treten bei etwa zwei Drittel dieser Patienten auf. Ein Teil der Patienten klagt über Juckreiz und Gelenkbeschwerden.

Bei zirka einem Fünftel der Patienten bildet sich eine Schrumpfleber (Leberzirrhose), die in einigen Fällen zu Leberkrebs führt. Durchschnittlich vergehen 20 Jahre zwischen der Ansteckung und der Entwicklung einer Schrumpfleber.

Welche Untersuchungen werden zur Diagnose benötigt?

Die Diagnose von Hepatitis C erfolgt durch Untersuchungen einer Blutprobe:

Durch den Nachweis von Antikörpern gegen das Hepatitis C-Virus im Blut oder durch den Nachweis der HCV-Erbinformation (RNA).

Die Leberwerte (Transaminasen), geben Aufschluss über den Fortschritt der Erkrankung.

Mit Hilfe einer Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) wird die Leber beurteilt. Zu Beginn der Therapie und bei einer chronischen Hepatitis C können Gewebeproben der Leber Aufschluss darüber geben, wie schwerwiegend die Krankheit ist.

Wie wird Hepatitis C behandelt?

Wenn Blutuntersuchungen und Gewebeproben Hinweise auf Hepatitis C liefern, trifft der Arzt individuell die Entscheidung, welche Therapie angewandt wird. Eine akute Hepatitis C kann durch eine frühzeitige mehrwöchige Interferon-Therapie in nahezu allen Fällen geheilt werden.

Bei der chronischen Hepatitis C gilt derzeit die Behandlung mit so genanntem pegyliertem Interferon-alpha (PEG-IFN) in Kombination mit Ribavirin über mehrere Monate als Standardtherapie. Je nach Schwere der Erkrankung ist diese Kombinationstherapie bei 50 bis 80 Prozent der Behandelten erfolgreich. Im Endstadium der Hepatitis C mit Leberzirrhose kann eine Lebertransplantation durchgeführt werden.

Die Therapie unterstützende Maßnahmen sind:

Körperliche Schonung und Bettruhe

Medikamente und andere Substanze, welche die Leber schädigen können, wie zum Beispiel Alkohol, darf man nicht einnehmen.

Wie können Sie der Erkrankung vorbeugen?

Spritzen dürfen nicht von mehreren Menschen verwendet werden.

Teilen Sie keine Rasiersachen, Zahnbürsten , Nagelscheren oder Nagelfeilen mit infizierten Personen

Meiden Sie wechselnden Geschlechtsverkehr bzw. benutzen Sie Kondome.

Wie ist die Prognose?

Jeder zweite infizierte Patienten fühlen sich nach vier bis acht Wochen wieder vollkommen gesund.

Bei einem Prozent der Erkrankten kommt es bei einer akuten Hepatitis zum Leberversagen mit Todesfolge.

Bei etwa 50 Prozent der Betroffenen entwickelt sich die Infektion zu einer chronischen Erkrankung, die mit Hilfe der Therapie in 50 bis 80 Prozent der Fälle geheilt werden kann.

Ungefähr 20 Prozent der Patienten mit chronischer Hepatitis C entwickeln nach 10 bis 20 Jahren eine Schrumpfleber die unter anderem zum Versagen der Leberfunktion oder zu Leberkrebs führen kann.

Bei der chronischen Hepatitis C kommen gelegentlich Erkrankungen anderer Organe hinzu wie: Entzündung der Schilddrüse, des Nierengewebes, der Speichel- und Tränendrüsen, sowie Störungen im Stoffwechsel des roten Blutfarbstoffes, u.a.
 
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