Jaffna - aktuelle Situation

Hänschen

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Den Frieden in die Seite des Schattens verdrängt eskaliert zur Zeit die Situation in Jaffna dramatisch. Täglich dementieren die Medien über militärische Angriffe, Explosionen, Attentate, Verletze und gestorbene Opfer. Ganz aktuell am 7.Dezember 2005 ereignete sich eine Minenexplosion auf ein Fahrzeug der SLA- Soldaten, die in Jaffna kampiert waren, wobei sieben der Insaßenen getötet wurden. Dies ist nur der jüngste Fall, schon in der letzten Wochen ereignen sich zahlreiche Vorfälle Seiten der Soldaten als auch durch unbekannten Täter in den von SLA-kontrolliertren Gebiete. Neben diesem werden auch unzählige Jugendliche willkürlich festgenommen, und sehr auffallend die immer wieder gefundenen Leichen wie kürzlich in Muthur.

Wer diese Attentate durchführt ist unbekannt. Wohl notorisch ist, dass die Truppen der LTTE längst aus den von SLA-kontrollierten Gebiete wie Jaffna sich zurückgezogen haben, als eine öffentliche Bekundung der defensiven Haltung. Doch das progressive Wachstum dieser Ereignisse stabilisiert nur die Zuversicht für die kriegsmotivierten Faktoren zum Krieg und der Keil zwischen den beiden ethnisch-verschiedenen Bevölkerungsschichten wird effizienter vertieft.

Genau diese Intentionen seien geplant, verlauten viele Beobachter über die Aktualität in Jaffna. Die tamilisch-sprechende Bevölkerungen im Nord-Osten sieht diese Eskalation als ein dreistes taktisches Spiel der Antagonisten. In anderen Worten: Der Krieg soll durch die Gegenwehraktionen erzwungen werden.
In der Rede der Vorsitzenden der LTTE Veelupillai Pirabaharan zum jährlichen Heroes Day (Gedenkstag der Martyrer) setzte er ein Ultimatum baldigst den Tamilen zu Gunsten zu handeln, jedoch vorab abzuwarten und die Handlungen der Regierung zu beobachten. Diese interpretierten viele der singhlesischen Kräfte als die reine Vorwarnung bzw. Andeutung zum Kriegsbeginn und folgend ereignen sich diese Maßnahmen zur Unruhestiftung in den nördlichen Gebiete Sri Lankas. Die nachgiebige Haltung der Bevölkerung wird nicht bis ins Niemandland ausweiten, und dies schätzend werden sukzessiv die Menschenrechte verletzt und Bewohner traktiert, damit die Tamilen als Verursacher des Krieges verleumdet werden können. Als ein weiterer Faktor spielen die Tsunami-Spendengelder in astronomischer Höhe ein Rolle, welche nach wie vor Brach liegen. Ein Kriegsbeginn würde die Konzentration über die Koordinierung kaschieren als auch den Weg zur Verwendung dieser zur anderweitigen Zwecke ermöglichen.

Bedauerlicherweise ist die neue Regierung mit der rassistischen Partei JHU (Jathika Hala Urumaja) in Koalition, welche vor kurzem in einem Konferenz den Präsidenten zum Kriegsbeginn aufforderte. Ferner spielt die Mitwirkung der Partei JVP auch eine entfachende Rolle um die schon angespannte Lage zu verstärken.

Trotz der Umstände, wurde als Maßnahme nur die Sicherheitsverkehrung für die Soldatenlager in Jaffna erhöht und weitere Überwachungspunkte und Barrieren sollen auf den Straßen errichtet werden. Diese eigentliche „Maßnahme“ wird jedoch eher das Gegenteil bewegen als die Verebbung der aktuellen Situation. Kürzlich wurden über 600 Händlern der Durchgang zu den Geschäftskonferenzen in den LTTE-kontrollierten Gebiete verboten.

In Anbetracht der Aktualität ist mit Sicherheit zu verkünden, dass dieses taktisches Spiel das Ziel nähert. Durch die Zunahme der SLA-Soldaten in den tamilischen Gebiete und weiteren Hindernisse, wie der Durchgangsverbot und Traktierung der Bevölkerung wird der Tumult in den Gebieten aufwallen und eine negative Lösung bestärkt. Die Autonomie der Tamilen soll nicht gewährt werden, aber nun werden die Rechte wiedermal verletzt und der Zorn und Empörung dieser Menschen bestimmt zum entfachen gebracht. Ungewiss über die wahre Lage sieht die weltliche Politik die Decke der Friedensverhandlung und sorgt sich nicht um die menschlichen Besorgnisse im landesinnere.

http://www.tamilpress.de/index.php?subaction=showfull&id=1134091719&archive=&start_from=&ucat=3&
 
Ein interessanter Bericht, aber mich bekommen keine 10 Pferde in den Norden.


Gruss, Maximillian, der lieber in der Westen von Sri Lanka fährt
 
Das Schachspiel hat begonnen? Alles Vorhergegangene war schlicht ein Aufstellen der Figuren, ein vorsichtiges Bewegen der ersten "Bauern". Jetzt geht es an den ersten Turm? An Jaffna?

Jaffna ist wohl die erste und wichtigste Säule im Konflikt. Was macht Colombo, wenn dieser Turm fällt? Das AA hat erhöhte Sicherheitswarnungen für den Norden und Osten veröffentlicht.

Das Schachspiel hat begonnen. Jetzt geht es wie immer. Die internationalen Schaulustigen (auch wir) plazieren sich, um die beste Aussicht zu haben. Wir beobachten das Spiel, um es "nachher" auch gut analysieren zu können.

Aber wer hat den Mut und die Kraft dieses Schachspiel zu stoppen. Später werden wir wieder etliche wissenschaftliche Analysen zum Thema "Zivilcourage" lesen. Wo ist die internationale Zivilcourage jetzt?
 
tja, sri lanka ist für andere länder eben wirtschaftlich uninteressant. sonst wären da sicher schon andere schritte eingeleitet worden, denke ich.
nur, was hat sri lanka zu bieten ?
 
Sri Lanka hat wichtige Häfen im indischen Ozean !! Die Frage ist nur, wer davon einen Vorteil hat und wer es dann mit wem am Besten kann.

Sri Lanka ist nicht so uninteressant!
 
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