News vom 20.12.2005

Hänschen

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"TNA Mitglieder protestieren  Tumult im Parlament von Sri Lanka"


Heute morgen kam es zu einem großem Tumult im Parlament von Sri Lanka, als die Parlamentarier der TNA (Tamil Nation Alliances) gegen die Anschläge am Montag auf tamilische Zivilbevölkerung in Jaffna protestierten und sich durch die Zurufe von Slogans deren Unmut äußerten.
Dies zeigt auch die moralische Verbitterung über die Angriffe der SLA (Srilankische Armee) auf Studenten, Professoren und Dozenten, die einen friedlichen Demonstrationsmarsch zu der Behörde der SLMM (Sri Lanka Monitoring Mission) antraten.


Sobald der TNA Gruppenleiter Herr R. Sampanthan seine Äußerung in Bezug auf die Vorfälle in den vergangenen Tagen setzte, fingen die parlamentarischen Mitglieder der TNA deren Protest mit Slogans an. Sie forderten den Präsidenten Mahinda Rajapakse, den jetzigen Verteidigungsminister Stellung zu der Situation in Jaffna zu nehmen.
Als auch forderten sie die sofortige Aufräumung der Hochsicherheitszonen in Jaffna von den Soldaten der SLA, durch deren Besatzung Hunderte von Menschen in Flüchtlingslagern und Wohlfahrtsämtern ermatten müssen, damit diesen Menschen die Rückkehr in die Eigenheime und die Wiederaufnahme der Bewirtschaftung ermöglicht wird, berichteten Quellen.
Die Mitglieder der JHU (Jathika Hela Urumaya) und SLFP (Sri Lanka Freedom Party) bemängelten und schrien auf die für den Schutz der tamilischen Bevölkerung in Protest getretenen TNA Mitgliedern. Der Redner Herr W.M.J. Lokkubandara vertagte die Sitzung als die Situation außer Kontrolle geriet.

Nach ca. einer halben Stunde wurde die Sitzung wiederaufgenommen und den TNA Parlamentariern wurde mitgeteilt, dass deren Forderung an Herrn Rajapakse weitergeleitet wurden und auf die Stellungnahme warten. Hiernach wurde die Diskussion über die Finanzplanung fortgesetzt, verlauteten Quellen.


"Soldaten der SLA dringen in das Universitätsgelände ohne Befugnisse ein"

Am Dienstag Mittag drangen über Hunderte Soldaten der SLA (Sri Lankan Armee) in das Gelände der Universität Jaffna ein, welches in der Regel ohne Befugnisse der Belegschaft der Universität nicht durchgeführt werden darf.

Viele der Soldaten fingen an in die Lüfte zu schießen, warfen Tränengas und übten Schwergewalt an die Studenten aus. Herr Manickavasagar Ilampirayan, Studienrat der Fakultät Physik und ein Student Herr Gowry Senthooran wurden in Haft genommen, berichtete das Hochschulpersonal. Hunderte der Studenten versammelten sich unverzüglich vor dem Gebäude der Universität und begannen einen Protest durch Blockadeaufstellung auf den Straßen. Die Beamte der SLMM (Sri Lankan Monitoring Mission) eilten zum Tatort um den Tumult zu lindern. Die Hochschulverwaltung aburteilte die Handlungsweise der Soldaten der SLA, die am Dienstag zum ersten Mal seit 1995 das Gelände betraten.

Folglich begann eine Machtprobe gegen das Militär auf der Ramanathan Straße (vor dem Universitätsgebäude), wobei Polizeiwagen mit Steinen beworfen und demoliert wurden. Dies ereignete sich gegen 11:30 Uhr von unbekannten Tätern.

Der unter Arrest genommene Studienrat Herr Ilampirayan ist der Bruder des Amtrichters von Vavuniya Herr M. Ilanacheliyan,


http://www.tamilpress.de/
 
Der srilankische Staatspräsident Rajapakse hat eine Untersuchung über die Zwischenfälle in Jaffna angeordnet.
Weitere Unruhen in Jaffna: Auch heute kam es in und um der Universität Jaffna zu Unruhen. Unklar sind die Gründe, eventuell hängt das Eindringen von Hunderten von Soldaten in die Uni Jaffna mit einem Angriff von Studenten auf Polizeifahrzeuge zusammen. Dabei sollen zwei Polizisten verletzt worden sein. Auf dem Universitätsgelände sind ein Lektor und ein Student verhaftet worden. Es ist das erste mal seit 1995, dass Truppen in die Universität von Jaffna eingedrungen sind. Bei einem Angriff auf ein Dreiradtaxi ist von der Armee ein Fahrer verletzt worden. Hunderte von Fahrzeugen blockierten in einem Protest der Fahrer gegen diese Übergriffe auf Kollegen Verkehrswege in Jaffna, worauf Armeeeinheiten die Protestierenden angegriffen haben.
Geberländer warnen LTTE und ermahnen srilankische Regierung. Die Geberländer USA, Japan, EU und Norwegen warnen die LTTE vor schwerwiegenden Konsequenzen, falls der Gewalt nicht Einhalt geboten wird. Allerdings wird auch die srilankische Regierung wegen der Rolle von paramilitärischen Verbänden kritisiert. Die Geberländer fordern die Regierung auf, die Aktivitäten dieser Gruppen zu beenden. In künftigen Gesprächen müssten die Gewalt der LTTE und die Rolle der Paramilitärs Hauptthemen sein. Im Parlament wurde nach heftigen Protesten der Abgeordneten der Tamil National Alliance gegen das Vorgehen der Sicherheitskräfte in Jaffna die Sitzung aufgelöst. Die TNA verlangt den Rückzug der Armee aus zivilen Gebieten im Norden und Osten.
Kommentar: Nach einer kurzen Beruhigung verschärft sich nun die Lage in Sri Lanka zusehends und wird immer nervöser. Die Kriegsgefahr steigt und es ist bald mit grösseren Anschlägen gegen Sicherheitskräfte, mindestens in Jaffna, zu rechnen.

Mehrheitlich tamilisch bewohntes Armenviertel in Colombo brennt: ein Feuer in der Armensiedlung Modara, Colombo, hat über 100 Hütten zerstört. Es gab eine noch unbestätigte Zahl von Verletzten. Die Hütten sind mehrheitlich aus pflanzlichen Baumaterialien von Palmen und anderem Holz gebaut worden. Die Bewohner sind mehrheitlich Tamilen. Brandursache soll eine Kerosinlampe in einer der Hütten gewesen sein. Das Feuer konnte von der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht und etwa 400 weitere Hütten vor der Zerstörung gerettet werden.
Verletzte, Tote... Heute um 10.00h ist in Ampan, südwestlich von Point Pedro, Jaffna, ein Soldat in der Hochsicherheitszone durch Stiche mit einem scharfen Gegenstand schwer verletzt worden. Die Angreifer konnten entkommen. Gestern wurde an der Anuradhapura Junction in Trincomalee ein singhalesischer Geschäftsmann um 19.15h durch Pistolenschüsse getötet. In Kuchchaveli, 35 km nördlich von Trincomalee ist ein 76jähriger Exsoldat der britischen Armee durch mutmassliche LTTE-Leute durch Schüsse verletzt worden.


Montag, 19. Dezember 2005, 17.30h

Schwere Unruhen in Jaffna: bei einer Demonstration von Studierenden und Lehrenden der Universität Jaffna ist es heute von 11.00h bis 11.30h zu schweren Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften gekommen. Diese hätten - nach Armeeangaben - lediglich in die Luft gefeuert und niemanden verletzt. Die Menge habe die Sicherheitskräfte, darunter zwei eingekreiste Armeepatrouillen, mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen und Reifen in Brand gesetzt. Nach ersten Angaben von tamilnet wurden sieben Personen verletzt, darunter eine mit Schusswunden. Unter den Verletzten und Geschlagenen befinden sich auch Professoren und Journalisten. Nach neueren Informationen der BBC ist die Zahl der Verletzten auf 14 gestiegen. Der Vizekanzler der Universität Jaffna erhebt schwere Vorwürfe an die Adresse der Sicherheitskräfte - sie hätten das Militär zu politisch motivierter Gewalt missbraucht. Das Free Media Movement verurteilt die Angriffe gegen die Pressefreiheit. Bereits am Sonntag wurde ein tamilischer Journalist ohne Angaben von Gründen 24 Stunden von der Polizei festgehalten. Die Unruhen in Jaffna haben an der Börse einen Rückgang von 1,6% bewirkt, die Börse schloss auf 2´120.97 Punkten. Die srilankische Handelskammer ist besorgt über die anhaltende Gewalt und drängt auf baldige Verhandlungen. Aber die LTTE will den Standort Oslo und die Regierung Asien. Ausserdem hat ein Parlamentarier der tamilischen TNA heute gesagt, dass erst die Armeeübergriffe auf Tamilen aufhören müssen, bevor die tamilische Seite an den Verhandlungstisch zurückkehre.
Die neugeschaffene srilankische Organisation für Tsunami-Hilfe hat heute ihre erste Sitzung gehabt. Sie nennt sich ARD oder "Authority for Reconstruction and Developement" . Die JVP hat mit ihren Protesten erreicht, dass der Staatspräsident die Einfuhr von Luxusautos für Parlamentsmitglieder stoppte. Trotzdem will die JVP den Staatspräsidenten Rajapakse nicht auf eine Reise nach Indien begleiten. Von Seiten der LTTE-Abtrünnigen und anderer LTTE-feindlicher tamilischer Organisationen und Personen geht der Propagandakrieg weiter. Karuna sagt, dass die LTTE Muslime und Tamilen gegeneinander aufhetze, die TBC behauptet, dass die LTTE im Bezirk Batticaloa Foltereinrichtungen habe. Die UNP richtet Vorwürfe an die Regierung, weil vor den Wahlen die Hilfe von Karuna beansprucht worden war. Es gebe zu viele Verbindungen. TULF-Führer Anandasangaree warnt CWC-Führer Thondaman vor einer grossen tamilischen Allianz unter Einschluss der LTTE und der Hochlandtamilen. Thondaman hatte letzteres gefordert.
Das Budget 2006 ist im 225-köpfigen Parlament mit 119 zu 15 (tamilische) Stimmen gutgeheissen worden. UNP und CWC enthielten sich der Stimme.

Zwischenfälle und Verhaftungswellen: In Colombo wurden in einer grossen Aktion 106 Tamilen verhaftet und verhört. Betroffen sind vor allem die Stadtteile Wellawatta, Kirulapone und Narahenita. Auch in Balapittya wurde ein Tamile aus Eravur verhaftet. An einer Strassensperre an der Anuradhpura - Puttalam Strasse bei Saliyawewa wurde am Sonntag früh um 2.00h in einem Handgemenge mit der Polizei ein Tamile getötet und eine weitere singhalesische Frau und ein Tamile verhaftet. Die Drei waren in einem geraubten Van unterwegs. Ebenfalls am Sonntag kam es nach dem Fund einer getöteten 20jährigen Tamilin in einem Brunnen neben der Marinebasis von Pungututhivu zu Unruhen (brennende Reifen, Steine gegen Sicherheitskräfte). Dabei gab es einen tamilischen Verletzten. In Thoppur (Distrikt Trincomalee) wurde von LTTE-Gebiet aus am Sonntag, 20.50h, über eine Strassensperre geschossen. Am Samstag und Sonntag gab es in Irupalai, 5 km nordöstlich von Jaffna, Übergriffe gegen ein Dreiradauto durch Sicherheitskräfte. Jene sagten, sie seien von den Insassen mit Steinen beworfen und beleidigt worden. Am Sonntag blieben ein Dreiradauto und ein Motorrad zurück, während die Insassen flüchteten. Die Luftwaffe kritisiert die norwegische SLMM wegen zögerlicher Reaktion und Passivität, während von einem TNA-Abgeordneten im Parlament die Schüsse auf einen Helikopter als Inszenierung der Sicherheitskräfte um die LTTE internationale anzuschwärzen, bezeichnet wurde.

http://www.geoflueck.ch/
 
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