Anschlag auf Marineboot in Sri Lanka
Bei einem Sprengstoffanschlag vor der Ostküste Sri Lankas sind in der Nacht mindestens 15 Seeleute ums Leben gekommen. Zwei weitere srilankische Seeleute konnten verletzt aus dem Wasser gerettet werden.
Das Patrouillenboot der Marine sei vor Trincomalee versenkt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Colombo mit. Ein mit Sprengstoff beladenes Fischerboot habe das Schnellboot am frühen Morgen gerammt.
Der Anschlag ereignete sich nach den Angaben vor der srilankischen Hafenstadt Trincomalee, die etwa 260 Kilometer nördöstlich der Hauptstadt liegt.
«Das Boot ist explodiert, und wir glauben, dass es sich um einen Selbstmordanschlag der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) handelt», sagte ein Sprecher des Ministeriums. In der Vergangenheit hätten die Unabhängigkeitskämpfer oft auf diese Art angegriffen.
Die LTTE äusserte sich zu dem Vorfall zunächst nicht. Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapakse beriet in Colombo mit ranghohen Militärs über die schlechter werdende Sicherheitslage. Ein ranghoher Regierungsmitarbeiter sagte nach dem Anschlag, es werde keine «reflexartige» Reaktion geben.
Aussenminister Mangala Samaraweera warnte in Washington, dass irgendwann ein Punkt erreicht werde, an dem die Öffentlichkeit zu Aktionen hingerissen werden könnte, welche die Regierung nicht mehr kontrollieren könne. US-Aussenministerin Condoleezza Rice hatte sich zuvor besorgt über den jüngsten Anstieg der Gewalt im Norden und Osten Sri Lankas geäussert.
Der Anschlag auf das Patrouillenboot war der schwerste Verlust des srilankischen Militärs seit dem Waffenstillstand von Februar 2002. In den Tamilengebieten war die Gewalt seit einiger Zeit wieder aufgeflammt. Im vergangenen Monat kamen mindestens 115 Menschen ums Leben.
Die Rebellen kämpfen seit 1972 für einen unabhängigen Tamilenstaat im Nordwesten Sri Lankas. (sda)
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