Ausschnitt aus Erlebnisbericht von unserem deutschen Freund, der Ende September von SL zurückkam:
"...Gerne hätte ich Ihnen allen mit anschaulicheren Fotos gezeigt, wie sehr Sie geholfen und wie sehr sich die Kinder gefreut haben. Ich wollte meinen Bericht aber nicht noch länger verzögern und werde die Fotos nachschicken sobald ich diese endlich habe.
Warum das so lange dauert ist eine fast unendliche Geschichte, die viel mit dem wieder aufgeflammten Krieg zu tun hat. Vieles funktioniert nicht. Da fehlt dem Fotolabor das Fotopapier, da werden CDs verkratzt oder zerstört. Post mit „verdächtigem Inhalt“ (Fotos, Videos vom Waisenhaus) verschwindet oder braucht unendlich lange. Ich konnte bei meinem letzten Besuch nicht an die Ostküste fahren. Ich wurde schlicht vom Militär daran gehindert als ich es trotz Warnung der Botschaft versuchte. Man will möglichst vermeiden dass Ausländer über die Zustände berichten können. Ausländer werden zwar nicht bewusst angegriffen, aber von beiden Seiten argwöhnisch betrachtet und als Unterstützer oder Spione für die jeweils andere Seite verdächtigt.
Ich stehe aber in regelmäßigem telefonischen Kontakt mit Yuvan. Einmal sogar während von der Armee wahllos aus mehreren Kilometern Entfernung mit Granatwerfern ins Dorf geschossen wurde. Zum Glück ist dabei niemand zu Schaden gekommen. Yuvan selbst lag während wir telefonierten unter dem Bett, sein einzige Schutzmöglichkeit und nahm es erstaunlich gelassen hin.
Da ich selbst daran gehindert wurde nach Kalkudah zu fahren, haben wir uns in Polunaruwa getroffen, der letzten Stadt, die sicher auf sicherem singalesischem Gebiet liegt. ..."
Wortlose Grüsse, Roland
