Sinhala - eine schwer zu lernende Sprache?

ka-fai

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Hallo ,

heute möcht ich mal an alle wenden, die in Sri Lanka leben, einen Partner aus Sri Lanka haben oder auch sonst mit der/den (schliesslich wird auf SL auch tamilisch gesprochen) Srache/Sprachen zu tun haben.
Warum ist Sinhala so schwer zu lernen? Ist es die Grammatik, die Schrift, die Aussprache? Wir sind hier ja meist mit den indogermanischen oder romanische Sprachen vertraut. Wo liegt die grosse Schwierigkeit, diese Sprache zu erlernen?
Wie ist es umgekehrt? Lernen Sri Lankis unsere Sprachen leichter? Ich habe manchmal den Eindruck.

Bin neugierig au Euere Antworten

Liebe Grüsse

Ka-fai:wink:
 
Hallo ins Netz,
mit dem Sinhala ist es verschieden. Es gibt die gesprochene Sprache und die geschriebenen Sprache.
Mir wurde vön meinem singalesischen Freund erklärt, dass das gesprochene "Straßen Singalesisch" nicht sehr strukturiert sei. Da wird einfach drauf los geredet ohne grammatikalische Verbindlichkeit. Ich habe mich schon immer gewundert, wie lange sich der Singalese unterhält um einen recht simplen Sachverhalt darzulegen. Es kann auch daran liegen, dass der Singalese gern mal ein Wort mehr redet.

Komplizierter wird es, wenn singalesisch geschrieben wird. Dann stoßen doch sehr viele "einfache Singalesen" an ihre Grenzen. Um Inhalt und Struktur geschrieben darzustellen müssen sich viele Singalesen sehr anstrengen. Man sieht es auch in den Anzeigen, wenn für englischen Sprachunterricht geworben wird. Only Spoken English.

Ich habe es fürs erste auch aufgegeben. Ich sehe zu dass mein Englisch "eleganter" wird. Zumal in meinem Umreis alle Personen mehr oder weniger gut Englisch sprechen.

Ich sage mehr oder weniger spaßig, dass, wenn ich in spätestens 30 Jahren auf dem Fireplace liege, sie mir einen singalesischen Sprachkurs unter das weiße Laken schieben sollen. Dann hätte ich Zeit genug. Wenn ich es aber recht bedenke, wird die singalesische Sprache so voller Anglizismen sein, dass es sich nicht mehr lohnt, die Sprache zu lernen.

Ist so meine kurzfristige Meinung.

Liebe Grüße ins Netz vom Captain
 
Hallo kai-fai

Sinhala find ich nicht ganz so schwer wie Tamil.. mir bereiten jedoch beide Sprachen unglaubliche Schwierigkeiten, da mir die Grammatik, speziell der Satzaufbau so überhaupt nicht in mein Hirn will....... ( ich spreche Schweizerdeutsch, etwas Romanisch, italienisch, französisch, englisch und .. über andere Leute...:mrgreen:).

Ich versuche mich immer noch zum lernen zu motivieren, kann aber auch Captain sehr gut verstehen..

LG
Aliel
 
Mir wurde vön meinem singalesischen Freund erklärt, dass das gesprochene "Straßen Singalesisch" nicht sehr strukturiert sei. Da wird einfach drauf los geredet ohne grammatikalische Verbindlichkeit. Ich habe mich schon immer gewundert, wie lange sich der Singalese unterhält um einen recht simplen Sachverhalt darzulegen. Es kann auch daran liegen, dass der Singalese gern mal ein Wort mehr redet.

Das mit der Länge einen Sachverhalt darzustellen, kann ich gut nachvollziehen. Das fällt mir schon daran auf, dass die Namen äusserst Formular unfreundlich lang sind. Zudem hatte ich auch in SL immer das Gefühl, dass die Engländer zwar eine ungeliebte Kolonialmacht sind. Jedoch ihre Sprache für Verwaltung und Bürokratie doch recht nützlich ist.

@Hallo Aliel,

vielleicht ist es ein bischen wie mit Chinesisch. Man sagt hier, dass man drei Leben bräucht, um diese Sprache zu lernen. Aber ich habe mal gehört, dass gerade Menschen, die sich oft mit den indogermanischen und romanischen Sprachen schwer tun, eine Lautsprache wie Chinesich häufig leichter lernen. Eventuell ist es ja mit Sinhala auch so. Wobei ich nicht glaube, dass Sinhala eine Lautsprache ist.

Liebe Grüsse:smilwink:

Ka-fai
 
Vielleicht liegt es für mich auch dadran, dass die singalesische Sprache für mich keine emotionale Verbindlichkeit ausdrückt. Ich empfinde sie als "maschinengewehrartig", oft sehr laut und am Ende des Satzes kann ich durch den Klang der Aussprache nicht feststellen, ob die Äußerung positiv oder negativ war.

Die Übertragungen von Parlamentsdebatten sind auch oft sehr gewöhnungsbedürftig.

Ist so mein Bauchgefühl.
Viele Grüße ins Netz
vom Captain
 
Ja Ka-fai ich bräuchte bestimmt 3 Leben für verständliches Tamilisch... :grins:

Mmmmhhh Maschinengewehrartig.. gut ausgedrückt Captain.. die Tamilen verschlucken noch die Hälfte des Wortes.. und der Klang der Sprache ist sehr of monoton...

Es grüsst

Aliel
 
.. die Tamilen verschlucken noch die Hälfte des Wortes.. und der Klang der Sprache ist sehr of monoton...

Als Unterfranke muss jetzt mal wirklich lachen. Wir sind zwar keine Tamilen. Aber die Beschreibung passt voll und ganz auf uns. Lebt Ihr vielleicht gar nicht in SL????:lach::lach:.

Aber das "Rattern" in der Sprache ist mir auch aufgefallen. Wobei ich die Sprache jetzt nicht so unangenehm finde wie manche osteuropäische. Ist aber vielleicht auch eine emotionale bzw. subjektive Sache.

Gruss

Ka-fai
 
Ich habe mich schon immer gewundert, wie lange sich der Singalese unterhält um einen recht simplen Sachverhalt darzulegen.
Das ist in vielen Kulturen so der Fall.
Während wir Deutschen kurz, knapp und präzis gleich zur Sache kommen, gebietet es anderswo die Höflichkeit, sich zunächst um das Befinden des Gegenübers, seiner Familie und sonstwas zu erkundigen und die eigentliche Angelegenheit erst nach langer Vorrede zur Sprache zu bringen.

Es wird an den banalsten Dingen oftmals Interesse geheuchelt, obwohl es den Fragenden eigentlich überhaupt nichts angeht und ihn letztendlich auch nicht interessiert.

Ich erinnere mich, daß ich einmal in einem Polizeirevier nach einer Adresse gefragt habe, weil ich das Haus wegen der nichtvorhandenen Straßenschilder, nicht finden konnte.

Da mußte ich auch erst groß und breit erklären, was ich denn da wolle und als dabei zutage kam, daß ich mit einer Frau aus Sri Lanka verheiratet bin, erwartete man von mir weitere Familiendetails bis hin zu meiner Lebensgeschichte.

Auf einen deutschen Polizeirevier wäre das eine Angelegenheit von zwei Minuten gewesen, dort dauerte es über eine halbe Stund bis ich die erfragte Information erhielt.

Beim Abholen eines Flugtickets im Reisebüro nötigte man mich Platz zu nehmen, man werde sofort jemanden losschicken, um das bestellte Ticket im Hauptbüro zu holen, obwohl man mir vorher den Tag und die Uhrzeit mitgeteilt hatte, wann es abholbereit wäre. Man war ziemlich geschockt, als ich sagt, daß ich dann besser nach 3 Stunden nochmal vorbeikommen würde und hoffe, daß das Ticket dann bereit läge.

Aber auch nach diesen 3 Stunden dauerte es wiederum geraume Zeit, bis man das Ticket aus den Tiefen des Schreibtisches des Chefs hervorgekramt hatte. DIe Wartezeit wurde dazu genutzt, um nähere Einzelheiten aus meinen Familienumfeld zu erfragen. Es ist schwer vorstellbar, daß da tatsächlich ein wirkliches Interesse vorgelegen haben sollte.

So ist das nun mal, wir haben die Uhren und die haben die Zeit.
 
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Zitat von Captain
Ich habe mich schon immer gewundert, wie lange sich der Singalese unterhält um einen recht simplen Sachverhalt darzulegen.
Genau das hat mich auch oft verwundert.Wenn unser Reiseleiter mal nach dem rechten Weg gefragt hat,kam es mir immer so vor ,als kennen die beiden sich jahrelang und tauschen die Neuigkeiten des letzten halben Jahres aus.Ich hab ihn dann auch mal darauf angesprochen,aber natürlich konnte er mit meiner Frage nicht so viel anfangen.Jetzt hab ich aber mal wieder was dazu gelernt-Danke!
Hallo Tabro
So ist das nun mal, wir haben die Uhren und die haben die Zeit.
Super Spruch-der gehört unbedinngt zu den Gedankensplittern des Tages
Schönen Abend noch!
Bauzi
 
Tja, dieses um den heissen Brei herumreden kann uns Deutsche ganz schön wuschig machen. Vorallem hat man dann immer das Gefühl, es wird über einen selbst geredet. Stellt sich nun die Frage, ist die Sprache von der Mentalität beeinflusst oder umgekeht. Aber hier könnte man fast schon in philosophisch werden..... ;)

Liebe Grüsse

Ka-fai
 
Hallo!
Also ich habe in den ersten Jahren etliche Wörter im Urlaub gelernt und kam eines Urlaubs völlig motiviert nach hause mit dem Vorsatz"Ich lerne die Sprache".Ab in die nächste Buchhandlung und von Aussprache CD bis zum Aufbauwortschatz alles bestellt.Los gings.Die CD ins Auto und erstmal das Begleitbuch in die Handtasche.
Ich hab mich wirklich bemüht,obwohl die CD wenn mein Mann mein Auto fuhr ,nach einem halben Jahr immer auf dem Rücksitz flog.Dann gings los.Im Flieger neben mir eine Frau aus Sri Lanka,nach einiger Zeit mußte ich auf Toilette und ich dachte ..gut fängste gleich mal an und sagte ihr auf singhalesisch wo ich hin will.Sie guckte seltsam und ich wiederholte mein Anliegen.Da sagte sie fast akzentfrei:Geh ruhig aufs Klo,Ick hab dich verstanden,lebe schon seid 20 Jahren in Deutschland..
Im Hotel zum Frühstück war kein Salzstreuer auf dem Tisch ich fragte den Kellner nach "Lunu".Es kam ein ganzer Teller gehackter Zwiebeln...sowas kann passieren wenn man es falsch betont.
Ich will nur sagen ich hab mein Selbststudium erstmal aufgegeben.Bin aber im Urlaub immer noch lernfähig.
 
Guten Morgen Ginger,

immerhin der Wille zählt:genau:. Ich denke es hat schon seinen Grund, warum die Behördensprache Englisch ist.

Hallo Tabro,

da wären wir wieder bei der weissen Zwiebel und dem Knoblauch:mrgreen:

Gruss

Ka-fai:tauch:
 
@Tabro! Danke für die Hilfe,aber ich lass es mal bei salt und onion...
Obwohl..kann mir ja beides bringen lassen...bzw jetzt vor dem Urlaub die Aussprache trainieren und dann gucken im Hotel beim Frühstück ob die Hausaufgaben richtig waren...?...vielleicht vorsichtshalber nen Salzstreuer einpacken,bevor die ganze Küche Zwiebeln hackt?
 
...und wenn der Kellner nicht Englisch versteht ?
Bei mir hättest Du da ganz schlechte Karten.

Nun es bleibt noch Zeichensprache und Pantomime. Salz darzustellen könnte nicht so einfach sein.
Aber ich stelle mir grade vor, wie Ginger dem Kellner pantomimisch eine Zwiebel erklärt:smilhech:.

Gruss

ka-fai:tauch:
 
Morgen!
Tja da werd ich mich wohl in "Schale" schmeißen müssen!
und das bei den Temperaturen nur um zu frühstücken...
 
Hallo,

auch ich habe mich seit Jahren immer wieder bemüht,die Sprache zu erlernen;wenigstens mir einen Grundwortschatz anzueignen...
Mit Büchern,einer Aussprache-CD oder einfach mit Menschen auf der Straße/in der Nachbarschaft/in Lokalen.
Irgendwann dann aufgegeben und wenn ich das Thema hier jetzt lese,wieder Lust auf ein paar Vokabeln bekommen-ein ständiges Auf und Ab eben.
Ein paar Floskeln können auch einige "Türen" öffnen-das war immer meine Motivation.
Dass viele Ausländer hier,die teilweise seit Jahrzehnten mit Einheimischen verheiratet sind,die Srache kaum oder nicht sprechen,ist mir auch kein besonderer Trost.
Es sollte mich eher ermuntern,es besser zu machen.
Ob mir das je gelingen wird,wissen wohl nur die Sterne...also ab zum Astrologen :lach:

Viele Grüße aus SL
EAS
 
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