Solaranlagen in Sri Lanka

Besteht ein Interesse sich über diese Thema auszutauschen ?


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volker

Seit Jahren in Sri Lanka lebend
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11. Aug. 2006
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Dieses Thema wendet sich wohl eher an Expats die in Sri Lanka wohnen.
Ich denke dabei sowohl an Solarthermieanlagen als auch Photovoltaikanlagen.
 
Salü, wir haben eine 10Watt Anlage von Cylon Solar verbaut. Bisher mehr als zufrieden!! Wir speisen mehr ein, als wir verbrauchen!! Jedoch würde mich vertiefter interessieren, wie man am besten das Backup / Speicher System anschafft und verbaut!
 
Salü, wir haben eine 10Watt Anlage von Cylon Solar verbaut.
Hi COCOSTE, eine 10KW Anlage hört sich gut an, aber... leider ist die Anlage netzgebunden, d.h. : Du hast solange Strom wie das Netz dir Strom gibt. Bei Powercut nutzt dir der ganze Strom den du auf dem Dach produzierst nix. Obwohl du genug Strom produzierst hast du dann auch Powercut. Das liegt daran, daß der Inverter den du betreibst nur auf Netzstrom läuft. Deine Anlage ist eine "On-grid-Anlage", die Lösungen dafür um wenigstens "Notstrombeleuchtung" zu haben sind meiner Meinung nach Spielkram und nur dazu gedacht, Leute, denen das große Manko der On-grid-Anlagen aufgefallen ist, in die Irre zu führen. Noch ein Punkt der gegen On-grid-Anlagen spricht, durch den Vertrag (Einspeisevergütung etc.) den du mit deinem Stromanbieter hast bist du an seine Vertragsbedingungen geknüpft.
Es ändert sich also nicht sehr viel, ausser, das du günstiger Strom beziehst, da du ja selber einspeist, denn quasi jedes KW das du verbrauchst kommt aus dem Netz.

Off-grid-Anlagen sind netzunabhängige, batteriegepufferte Anlagen, die erheblich teurer als On-grid-Anlagen und in Sri Lanka recht selten zu finden. Der riesige Vorteil dieser Anlagen sind die totale Unabhängigkeit vom Stromanbieter. Die brauchst du nicht einmal anzumelden, weil sie quasi "Verbraucher" sind. Falls man überhaupt noch den Stromanschluß hat.
Der riesige Nachteil ist der Preis.

Ich habe mir eine "5KW Off-grid-Anlage" aus besonders ausgewählten Komponenten selber gebaut und bin sehr zufrieden damit.
Aber... ich kann keine AC damit betreiben. Was ich allerdings damit betreibe ist ein 3 Personenhaushalt, komplett incl. Wasserpumpe, Waschmaschine, Geschirrspülmaschine, Mikrowelle, Toaster, Kaffeemaschine, Bügeleisen, das gesamte Licht, Computer, TV usw...
Aber wir müssen uns immer mit den Verbrauchern nach dem Ladestand der Batterie richten.
In der Batterie können wir 11KWh Strom speichern, damit würden wir mit userem recht geringen Stromverbrauch von ca 6-7 KWh pro Tag ungefähr 2 totale Regentage überbrücken können.

Also, ongrid = günstig aber powercut-gefährdet ! Falls es zu einer großen Kriese kommt (3 Monate kein Strom), Steinzeit...
Kein Strom, kein Wasser, da die Pumpen Strom benötigen.

offgrid = totale Unabhängigkeit, die aber ihren Preis hat. Nicht nur monetär, sondern die Anlage muss überwacht werden.
Ständige Entscheidungen, lasse ich die Maschine jetzt laufen, oder schaue ich erstmal wie sich die Batterieladung entwickelt ?

Das mag jetzt ein wenig übertrieben sein, ich möchte aber die Illusion " ich kauf das und dann läuft das" zerstören.
In der Praxis fragt mich meine Frau, "kann ich jetzt waschen" und ich sage "jau, mach mal", oder "mal sehen wie sich das entwickelt, warte lieber noch ne Stunde", oder so... Solche Situationen sind zwar recht selten, aber bei Regen ist der Ertrag recht bescheiden und man muss an solch schwierigen Tagen gut planen.

Mein Fazit: Die totale Unabhängigkeit bei Off-grid-Anlagen lohnt sich und den Preis zahle ich gerne dafür.
 
Mein Fazit: Die totale Unabhängigkeit bei Off-grid-Anlagen lohnt sich und den Preis zahle ich gerne dafür.
Ich muss mich etwas korrigieren: Ich benutze seit 2006 eine Solarthermieanlage, also ich bereite unser heißes Wasser damit. Dadurch spare ich mir den Aufwand dies per Strom zu machen.
Daher war ich immer gegen Off-grid-Photovoltaikanlagen: Die Anlage wird sich gemessen an dem aktuellen Strompreis nie amortisieren.

In der letzten Zeit rückt aber mehr und mehr die globale Situation in den Focus. Weltwirtschaftskriese, wer weiß... Von gebrochenen Lieferketten haben wir nun schon alle etwas gehört. Sri Lanka ohne Kohle und ohne Öl macht absolut keinen Spaß.
Hier und erst ab diesem Punkt macht eine off-grid-Anlage wirklich Sinn.
 
Hier mal 2 Bilder meiner Anlage. Kostenpunkt incl. 12 x 400W Panele : ca 2500000,- RS
Solarpanele.jpg
11KWh Anlage.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sieht tatsächlich seeeehr nach "Deutsch" aus. Sauber und ordentlich verbaut.
Danke für die Blumen :smil_dankä:
Ich bin zwar früher Techniker gewesen, aber hatte mit Solaranlagen rein gar nichts am Hut. Als ich anfing mir über "Solar" Gedanken zu machen, musste ich das gesamte Wissen mühsam zusammentragen und habe auch aus eigenen Fehlern lernen dürfen. Daher weiß ich wie tückisch die Materie ist und möchte gerne Anderen helfen die großen Klippen möglichst heil zu umschiffen.
 
Hallo Volker.

Zunächst beste Grüße in die Sonne. Lange her, wo wir zusammen in Hannover einen gezischt haben :mrgreen:.

Solarenergie ist ja auch in D ein großes Thema und hier werden diese Projekte finanziell seit Jahren gefördert. Bereits vor vielen Jahren war es auch einmal Thema hier im SLB, aber ich finde es leider nicht.

Fördert Sri Lanka aktuell ebenfalls diese Projekte und wenn ja, in welcher Form.

Sri Lanka hat mit Solaranlagen eine unglaubliche Möglichkeit, die derzeitigen noch teilweise vorhandenen Probleme mit Strom auszugleichen, eventl. diese für das Land kostenlosen Energien in der Zukunft zu verkaufen.
 
Zunächst beste Grüße in die Sonne. Lange her, wo wir zusammen in Hannover einen gezischt haben :mrgreen:.
👍👍👍👍👍👍 Lang ist es her, 2006 oder 7 glaube ich.

Das Problem von Solaranlagen ist, daß sie nur zu bestimmten Zeiten Strom liefern; zur Mittagszeit von ca 10 bis 14 Uhr. Davor und danach wird es schnell ziemlich mau. Zu grade dieser Zeit wird aber wenig Strom benötigt. Strom speichern ist extrem teuer. Sri Lanka braucht da eher andere Technologien.
Z.B. Windkraft, Wellenkraftwerke o.ä. Zumindest etwas was zeitlich nicht so eingeschränkt ist wie PV-Anlagen.

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Zu Solaranlagen:

Leider wir man durch diese ganzen Firmen derart geschröpft, daß der Gewinn den man durch eine Anlage haben könnte fast komplett aufgefressen wird. Dazu gibt es vertragliche Bindungen die sich sehr schnell zu deinen Ungunsten verändern können. Damals bekam man in SL 25,-RS pro KW Einspeisevergütung. Zwischendurch war die mal auf NULL gefallen, hörte ich und als man merkte, das die Leute nicht mehr investiert haben, stieg sie wieder auf aktuell 19,-RS. Ob du dir die Differenz heute noch auszahlen lassen kannst weiß ich gar nicht.

Klar, man kann mit einer netzgebundenen Anlage(on-grid) seine Stromkosten auf NULL reduzieren, aber nur durch größere Investitionen.
Ob sich das für dich rechnet liegt zu allergrößten Teil an deinem durchschnittlichem Stromverbrauch. Je höher dein normaler Verbrauch, desto eher lohnt sich eine on-grid-Anlage. Benutz du AC-Anlagen rechnet sich das auf alle Fälle. Aber Achtung, Powercut ist auch mit on-grid-Anlage Powercut.

Die Finanzielle Förderung halte ich für mehr oder weniger Augenwischerei. Kann man sicherlich vortrefflich drüber streiten liegt mir aber fern.
Ich habe ganz klare Vorstellungen was so eine Anlage leisten muß. Vor allen Dingen möchte ich nicht durch Powercuts beeinträchtigt werden. Wenn ich mir vorstelle, was gar nicht so irreal ist, Stromausfälle über Wochen oder Monate, dann beiße ich lieber in den sauren Apfel und mache es richtig.
 
Jedoch würde mich vertiefter interessieren, wie man am besten das Backup / Speicher System anschafft und verbaut!
Das kommt auf deinen Wechselrichter an, ist es ein Hybrid-Wechselrichter besteht vielleicht die Möglichkeit das System umzurüsten.
Leider sind on-grid-Anlagen nur zur Einspeisung vorgesehen und beinhalten wichtige Komponenten von Speichersystemen nicht.
Wechselrichter=Inverter :gruebel:

Ich habe lange gesucht um die Komponenten meiner Anlage in SL zu finden. Es gibt einen Vertragshändler in SL, der Geräte der Firma Victron verkauft, dort bin ich fündig geworden und habe alle Teile meiner Anlage genau auf einander abgestimmt, von dort bezogen. Victron ist so etwas wie der "Mercedes" unter den Solaranlagen.
Ampere und Kilowatt, A und KW, sind Größen die die Firmen oder deren Vertreter gerne anwenden, die aber letzten Endes nicht viel aussagen.
Kilowatt pro Stunde KWh ist dagegen eine genaue Größe mit der sich rechnen läßt.
Meine Anlage hat 12 x 400W Panele, also 4800W pi mal Daumen 5KW in der Stunde... wenn die Sonne wirklich senkrecht drauf scheint... also um 12Uhr... und was ist mit den restlichen 23 Stunden und 59 Minuten am Tag ??? Du siehst, das wird eine ganz krumme pi mal Daumen Schätzung. Das ist aber genau das was der Techniker der Solarfirma dir erzählt und dann mit einer Mischkalkulation kommt, die natürlich immer etwas übertrieben ist.
Meine Anlage berechne ich nicht über die verbauten Panele, sondern über die Speicherkapazität der Batterie. Das sind bei mir 11KWh d.h. ich kann 11 Stunden das System mit 1KWh pro Stunde belasten, dann ist die Batterie leer. Ja, Speicher ist teuer... meine fünf 2,2KW Litiumphosphatbatterien haben ca 300000,-RS pro Stück gekostet...

Andererseits habe ich kürzlich das erste mal seit ca 6 Monaten für ein Upgrade des System auf Netzstrom umgeschaltet.

Ich hoffe du bist ein klein wenig durch mein wirres Gequatsche in die Problematik der Sache eingestiegen und weißt jetzt zumindest, "nicht alles ist Gold was glänzt".

Volker

Rechtschreibfehler könnt ihr behalten :newlach:
 
Hi,
eigentlich hatte ich mir vorgestellt, daß man sich hier über die eigenen Anlagen und deren Probleme austauscht.
Scheinbar habe ich den Bedarf an Informationen über Solaranlagen in Sri Lanka überschätzt.
Ich werde daher keine weiteren posts hier reinstellen.
Sollten doch bei jemanden Fragen auftauchen, ich bin auf alle Fälle per mail erreichbar. :lesen:

Volker
 
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