Sri Lanka January 2022 - The North to South COVID-19-Tour

Aus dem erhofften frühen Bier im Thalsevana Resort wird heute leider nichts. Nach guten 20 Minuten verlassen wir das Gelände wieder, ohne dass einer der Bediensteten auch nur andeutungsweise irgendein Interesse gezeigt hätte heute noch im Gastro-Business aktiv tätig zu werden. Dann schleicht euch: es geht auch besser…

Über Maviddapuram (Infos siehe hier: https://www.sri-lanka-board.de/threads/maviddapuram-sri-kandaswamy-kovil-jaffna-kks-road.19771/) geht es auf der KKS-Road zurück nach Jaffna. In Uduvil halten wir kurz am Maruthanarmadam Aanjaneyar Kovil mit seiner weithin sichtbaren 22 m hohen Hanuman-Statue, die hier 2013 errichtet wurde.

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Maruthanarmadam Aanjaneyar Kovil und Hanuman-Statue

Zur Umsetzung von Plan B benötigen wir – so die Meinung des guten Suresh – unbedingt noch eine Kleinigkeit. So halten wir bei Kokuvil West erneut und betreten einen kleinen unscheinbaren Shop, den man nur findet, wenn man ihn kennt. Eine freundliche ältere Dame brutzelt hier Cassava-Chips, lecke hauchdünne Chips aus der Maniok-Wurzel, die man hier je nach Wunsch in unterschiedlichen Schärfegraden zubereitet bekommt. Eine perfekte Knabberei zum bevorstehenden Sundowner.

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Wenig später ist die „Jaffna Sky Lounge“ im Hotel Jetwing erreicht. Ein herrlicher Ort, um in entspannter Atmosphäre bei guter Musik die spektakulären Ausblicke auf die Stadt und Umgebung zu genießen. So schmeckt das Bier zum Sonnenuntergang besonders gut. Hätte heute wieder schlimmer kommen können…

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Suresh kommt...

Am nächsten Morgen ist es bei einem tollen Blick auf den Nallur-Tempel endlich soweit: feierlich überreichen wir Suresh nach einem wieder einmal sehr guten Frühstück in der Nallur Residence unsere mitgebrachte deutsche Flagge. Also schnell auf zum nächsten „Baumarkt“, dem Ambal Timber Depot an der Navalar Road! Das Ding muss nun endlich irgendwie ans Tuk und ein passendes Stück Holzstange ist schnell gefunden.

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Gut, dass „Paul“ an alles gedacht und Strapse (nicht was ihr denkt, sondern Kabelbinder) und Werkzeug gleich aus Deutschland mitgebracht hat.

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Es kann also losgehen zur ersten Probefahrt: ab auf die Inseln vor der Insel... 8-)

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Jaffna / Karaiganar

Karainagar ist ein wunderbares, ruhiges kleines Eiland nordwestlich von Jaffna. Viel zu tun gibt es hier nicht. Der oft gelobte Casuarina Beach lädt zum Baden im Meer ein, auch wenn der Strand hier nicht sehr sauber ist und das eine oder andere Verbot Besucher abschrecken dürfte. Man kann sich auf der Insel eine ganze Weile treiben lassen, die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein und die Natur ist in unseren Wintermonaten herrlich grün. So genießen wir es einfach ein wenig herumzutuckern, den einen oder anderen Plausch mit den Einheimischen zu halten und natürlich auch den zahlreichen Hindu-Tempeln einen Besuch abzustatten.

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Karainagar Sivan Temple

Ganz in der Nähe vom Casuarina Beach liegt der Karainagar Sivan Kovil, bekannt als Eelaththu Sithamparam. Ursprünglich wurde im Tempel aus dem 19. Jh. der Gott Ayyanar geehrt, ein furchterregender Reiter, der die Menschen und Dörfer vor bösen Geistern schützt. Später soll Shiva hier den Gläubigen erschienen sein und so werden hier heute zwei Hauptgottheiten angebetet, es gibt zwei Haupteingänge und zwei wichtige jährliche Festivals.

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Casuarina Beach
 
Joerg,

wir 2 waren auch mehrmals auf der Halbinsel und empfanden es als ursprünglicher in Fragen Religion und anderen Themen, und vor allem wirklich toll. Der Tourismus war nach dem Bürgerkrieg Neuland für viele Menschen dort und die Preise entsprechend günstig.
Kannst du bitte mal deine eigenen Eindrücke zur Entwicklung dort beschreiben ?
Danke für diesen Blog im SLB. Tolle Sache, um Menschen auch von Norden des Landes zu überzeugen. (y)
 
Kannst du bitte mal deine eigenen Eindrücke zur Entwicklung dort beschreiben ?
Danke für diesen Blog im SLB. Tolle Sache, um Menschen auch von Norden des Landes zu überzeugen. (y)
@Hänschen dazu werde ich hier in diesem Bericht bestimmt noch das eine oder andere Wort schreiben. Bis dahin siehe auch hier:
Es war jedenfalls schön zu sehen, dass die meisten Restaurants, Hotels und Guesthouses im hohen Norden die Pandemie scheinbar bis jetzt relativ gut überstanden haben und auch einige neue hinzugekommen sind.
 
Fort Hammenhiel ist zurzeit ohne vorherige Reservierung im Hotel oder Genehmigung der Sri-Lanka-Navy nicht zugänglich, auch das Restaurant für uns heute nicht erreichbar. Das wäre eine schöne Mittagspause gewesen... Die letzte Fähre vor der Mittagsruhe rüber nach Kayts verpassen wir zudem auch noch. Wenn aber der Bootsführer zufällig noch in der Nähe ist, dann "kaufen" wir uns eben den alten Kahn! Für 300 Rupies bringt er uns und einige Einheimische dann doch außerplanmäßig auf die andere Seite und wir können unsere Fahrt zurück nach Jaffna fortsetzen.

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Auf Kayts lohnt ein kurzer Blick auf die St. James Church aus dem Jahr 1815, bevor es zu einem einsam gelegenen düsteren Kriegsdenkmal weitergeht. Das Denzil Kobbekaduwa Memorial liegt etwa 2 km nördlich der AB19 an einer Schotterpiste, die weiter nach Araly auf die Jaffna-Halbinsel führt.

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St. James Church

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Denzil Kobbekaduwa Memorial

Generalleutnant Denzil Kobbekaduwa leitete einige der erfolgreichsten Militäroperationen in der Anfangsphase des sri-lankischen Bürgerkriegs. Kobbekaduwa und seine Kommandeure und Mitarbeiter wurden 1992 getötet, als der Land Rover, in dem sie unterwegs waren, hier am Araly Point der Insel Kayts auf eine Landmine fuhr, während sie Vorbereitungen für die Operation Final Countdown, die geplante Invasion der Jaffna-Halbinsel, trafen. Ein großer Erfolg der LTTE. Zu sehen sind auch die Überreste einiger Fahrzeuge des Konvois.

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Vorbei am beeindruckenden Mankumpan Pillaiyar Kovil fahren wir bei strömenden Regen zurück über den Damm nach Jaffna...
 

Etappe III Jaffna – Anuradhapura

Die Fahrt über die A9 von Jaffna nach Anuradhapura zählt landschaftlich gesehen vermutlich zu den langweiligsten Strecken, die man in Sri Lanka zurücklegen kann. Die Gegend zwischen der Jaffna-Halbinsel und Vavuniya, auch als nördliches Vanni bezeichnet, ist flach, wenig abwechslungsreich und trocken. Die A9 führt auf vielen Kilometern wie an einer Schnur gezogen durch die Region. Doch auch in dieser Gegend, die vom Bürgerkrieg besonders heftig verwüstet, verwaist und vermint war, gibt es heute einiges zu entdecken.

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Am Elephant Pass

Von den ehemals gesperrten Gebieten mit zahlreichen Hinweis- und Warnschildern auf verminte Landstriche und den zahlreichen Ruinen sieht man kaum noch etwas. Der Elephant Pass bildet den natürlichen Übergang der Jaffna Halbinsel zum südlich gelegenen „Festland“. Der Name des Passes erinnert an die Elefanten, die hier während der Trockenzeit auf der Suche nach Wasser hindurchzogen. Der Elephant Pass war während des Krieges strategisch besonders bedeutungsvoll und einige Male blutig umkämpft. Im Sommer 1991 scheiterte ein Versuch der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), den von der sri-lankischen Armee gehaltenen Elefantenpass einzunehmen. Die Regierungstruppen nutzten ihren Stützpunkt, den sie stetig ausbauten, fortan als Sprungbrett für ihre Angriffe auf der Halbinsel, bis sie schließlich im Dezember 1995 Jaffna eroberten. In den folgenden Jahren gelang es der LTTE die Region Vanni zu kontrollieren und im April 2000 dann auch den Elefantenpass zu erobern. Jaffna war vom Rest der Insel abgeschnitten. Erst in den letzten Tagen des Bürgerkriegs – im Januar 2009 – wurde der Elefantenpass wieder von den Regierungstruppen besetzt. Heute befinden sich am Elephant Pass zwei Kriegs-Denkmäler, die man sich ansehen kann, wenn man hier vorbeikommt. Eine weite Anfahrt lohnt sich dafür allerdings nicht in Kauf zu nehmen.

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Das Elephant Pass War Hero Memorial

Auf der östlichen Seite der A9 im Norden des Passes steht das Elephant Pass War Hero Memorial auf einem kleinen Hügel: Vier riesige Bronzehände halten umgeben von majestätischen Löwen ein Modell Sri Lankas in die Höhe, aus der Jaffna-Halbinsel entspringt ein Lotus. Eine Hommage an die heldenhaften Truppen der Sri Lanka Army während des Bürgerkriegs. Wer hier seinen Blick nach Westen richtet, erblickt 16 Windräder, die seit 2014 Strom erzeugen. Ein in England lebender tamilischer Geschäftsmann hat hier in die Heimat investiert.

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Südlich des Passes, auf der westlichen Seite der A9, trifft man auf einen Kriegszeitzeugen aus Stahl: Der zum Panzer umgebaute Bulldozer der LTTE ist ein Tribut an Gamini Kularathna. Der Obergefreiten der sri-lankischen Armee sprengte diesen am 13. Juli 1991 mit zwei Handgranaten bewaffnet in die Luft. Dadurch stoppte er das anhaltende Maschinengewehrfeuer der Rebellen und rettete vermutlich das Leben vieler seiner Kameraden. Glaubt man der Legende, war der Bulldozer bis an den Rand mit Sprengstoff gefüllt, die Besatzung an die Steuerknüppel gefesselt. Durch ein geplantes Selbstmordattentat sollten die Männer einen „Heldentod“ sterben. Diese Darstellung der Ereignisse lässt jedoch einige Fragen unbeantwortet.

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Corporal Gamini Kularathna Memorial
 
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