Sri-lankische Armee setzt Angriffe auf Tamilen-Rebellen fort

Hänschen

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Sri-lankische Armee setzt Angriffe auf Tamilen-Rebellen fort


Tote nach Bombardements

Nach dem Selbstmordanschlag auf das Armee- Hauptquartier in Sri Lanka hat die sri-lankische Armee ihre Angriffe auf mutmassliche Stellungen der tamilischen Rebellen fortgesetzt.



(sda/afp) Die Luftwaffe bombardierte in der Nacht zum Mittwoch mutmassliche Schiffe der Rebellenorganisation Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) im Nordosten des Inselstaats, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Dabei wurden nach Militärangaben mindestens ein Zivilist getötet und neun weitere verletzt, als eine Bombe ihr Ziel verfehlte und einen Bootsanleger traf. Die Angriffe gingen nach Tagesanbruch weiter.

Die LTTE protestierte gegen die Angriffe. Sie seien ein Verstoss gegen den geltenden Waffenstillstand. Am Dienstag hatte sich eine Attentäterin in der Hauptstadt Colombo in die Luft gesprengt und zehn Menschen mit in den Tod gerissen. Der Armeechef Sarath Fonseka wurde bei dem Attentat verletzt. Die Befreiungstiger kämpfen seit 1972 für die Unabhängigkeit der Tamilengebiete im Norden und Osten Sri Lankas; 60'000 Menschen wurden seitdem getötet. Inzwischen fordert die LTTE nur noch eine umfassende Autonomie.
 
diese meldung wird durch folgenden bericht bestätigt :

Tote bei Luftangriffen auf Rebellen in Sri Lanka


Nach dem jüngsten Anschlag der Rebellen in Sri Lanka haben die Streitkräfte ihre Luftangriffe am Mittwoch fortgesetzt. Dabei sollen zwölf Menschen getötet wordenj sein. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden Stützpunkte und mutmaßliche Schiffe der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) beschossen. Zuvor hätten die Rebellen mehrere Marineschiffe angegriffen, sagte ein Militärsprecher.

Eine mutmaßliche Selbstmordattentäterin der LTTE hatte am Dienstag acht Menschen in den Tod gerissen. Der höchste General des Landes und 26 weitere Menschen wurden bei der Explosion in der Hauptstadt Colombo verletzt. Noch am Dienstag reagierten die Streitkräfte mit Luftangriffen, die Rebellen kündigten Vergeltung an.

Sri Lanka wird derzeit von einer neuen Gewaltwelle erschüttert, die seit Anfang April rund 90 Menschen das Leben gekostet hat. Europäischen Beobachtern zufolge sind in erster Linie die LTTE-Rebellen für die Gewalt verantwortlich. Die Rebellen wollen einen eigenen Staat für die 3,2 Millionen Tamilen in Sri Lanka errichten, weil sie sich von der Mehrheit der Singhalesen diskriminiert fühlen.

Ihren bewaffneten Kampf nahmen sie 1983 auf, seitdem fielen dem Konflikt rund 65.000 Menschen zum Opfer. Seit 2002 gilt ein brüchiger Waffenstillstand. Der Friedensprozess brach 2003 zusammen, nachdem die LTTE die Verhandlungen beendet hatte. In der vergangenen Woche sagten die Rebellen ihre Teilnahme an neuen Friedensgesprächen ab, die am Montag in Genf hätten beginnen sollen.

© SN/APA.
 
ich hab gestern verpasst die nachrichten zu lesen und erst heute kam ich dazu... und denke schon, dass man sich auf den nächsten krieg vorbereiten kann.
 
das denke ich auch - leider.

nun sollten endlich andere länder einschreiten und die fronten an einen tisch bringen oder es gibt sanktionen .

geoflueck schreibt wie folgt:


Gestern Dienstag, 24.04., um 13.30h verliess der srilankische Armeechef Sarath Fonseka das Armeehauptquartier in Colombo. Um 13.35h stellte sich der von Motorrädern begleiteten Wagenkolonne eine Frau in den Weg, die vorgetäuscht hatte, dass sie schwanger wäre. Obwohl noch ein Motorradsoldat sie angriff, gelang es ihr den Sprengsatz an ihrem Körper zu zünden. Bei der Explosion wurden 8 Armeeangehörige getötet und weitere 27 verletzt. Armeechef Fonseka erlitt schwere Verletzungen im Unterleib, an Brust und in der Lunge. Sein Zustand hat sich in der Zwischenzeit stabilisiert. Die USA, Indien und die EU verurteilten genauso wie die skandinavische Überwachungskommission für den Waffenstillstand diesen Selbstmordanschlag, der ganz die Handschrift der LTTE trug, auch wenn diese meinte, der Anschlag sei auf interne Machtkämpfe in der Armee zurückzuführen.

Vergeltungsangriff in der Region Trincomalee-Süd. Um 17.50 - 18.15h führten zwei in Israel gebaute Kfir-Bomber das erste Bombardement von Gebieten östlich von Muttur durch. Um 18.25h folgte eine zweite Angriffswelle durch russische MiG 24. Ab 18.35 - 20.45h führten 5 Dvora-Kampfboote einen Beschuss vom Meer her durch, mit über 80 Grantaten. Ab 18.45 bis 22.00h setzte Artilleriefeuer von der Armee von der Monket Bridge aus ein, mit 150 - 160 Granaten. Beim Beschuss wurden mindestens 12 Personen getötet, vor allem Zivilisten (laut LTTE ausschliesslich). Heute Mittwoch Morgen gab es wiederum einen einstündigen Luftangriff, ausgeführt von Kfir-Bombern. Dabei wurde auch ein muslimisches Dorf getroffen und dort ein Mann getötet und weitere 8 Zivilisten verletzt. Die skandinavische Überwachungskommission hofft, dass die Angriffe eine zeitlich und räumlich begrenzte Vergeltungsaktion sei.

Rachemord in Colombo: um 22.45h wurde ein 44jähriger tamilischer Arzt an seinem Arbeitsort in einer Privatklinik erschossen.
 
weitere berichte ...

...dazu.

die presse und tv halten sich in D leider sehr zurück....


15 Tote bei neuerlichen Kämpfen

Militär reagiert auf Selbstmordanschlag: 15.000 auf der Flucht - LTTE-Guerilla droht mit Vergeltung

Colombo - Einen Tag nach einem verheerenden Selbstmordanschlag auf das Hauptquartier der Armee Sri Lankas sind am Mittwoch bei neuen Kämpfen 15 Menschen getötet worden. Mindestens zwölf Zivilisten seien umgekommen, als die Streitkräfte aus der Luft und mit Artillerie Stellungen der Tamilen-Rebellen im nordöstlichen Sampoor-Gebiet angriff, hieß es in örtlichen Medienberichten. Kurz darauf beschossen die Rebellen eine Anlage der Marine nahe der nordöstlichen Stadt Trincomalee mit Mörsern. Dabei seien drei Zivilisten getötet worden, sagte ein Militärsprecher.

EU verurteilt Anschläge


Die EU verurteilte "auf das Schärfste" den Anschlag. "Es darf nicht zugelassen werden, dass dieser verabscheuungswürdige Terroranschlag die Aussichten auf Frieden in Sri Lanka bedroht", hieß es in einer Erklärung der österreichischen Ratspräsidentschaft. Die EU rufe "sowohl die LTTE als auch die Regierung von Sri Lanka auf, von weiteren Handlungen, die den Friedensprozess gefährden könnten, abzusehen."

Friedensprozess nicht aufgegeben

Trotz des Wiederaufflammens der Kämpfe mit den "Befreiungstigern von Tamil Eelam" (LTTE) setzt die Regierung nach eigenen Angaben noch auf den von Norwegen vermittelten Friedensprozess. Die Regierung sei dem seit Februar 2002 geltenden Waffenstillstand weiter verpflichtet, sagte ein Sprecher in der Hauptstadt Colombo. Die Luftangriffe vom Mittwoch seien nur Vergeltungsschläge gewesen, um die Bedrohung der Marine durch die Rebellen abzuwenden. Nach örtlichen Berichten trieben die Luftangriffe 15.000 Menschen in die Flucht. Seit Anfang April sind in Sri Lanka 56 Sicherheitskräfte, 32 Zivilisten und mindestens 20 Rebellen getötet worden. (APA/dpa)

Hintergrund: Die SelbstmordattentäterInnen der "Black Tigers"

240 Angehörige der Spezialeinheit der LTTE-Guerilla starben seit 1987 im Kampf um die Unabhängigkeit

Zwischen Juli 1987 und Februar 2000, als Norwegen einen Waffenstillstand zwischen der Regierung und den Rebellen unvermittelte, verübten die "Befreiungstiger von Tamil Eelam" 168 Selbstmordanschläge. Nun haben sie ihre Angriffe wieder aufgenommen. In über 30 Prozent der Fälle führten Frauen die Attentate aus.

Die Selbstmordbrigade "Black Tigers" genießt in der LTTE höchstes Ansehen. Anfang Juli jedes Jahres findet in den von den tamilischen Rebellen kontrollierten Gebieten der "Black Tigers Day" statt, an dem Kerzen vor den Porträts der Gefallenen entzündet werden.

Die LTTE gedenkt dabei des ersten Selbstmordattentats der "Black Tigers", die diese Technik von der libanesischen Hisbollah übernommen hatten, am 5. Juli 1987. "Captain Miller" lenkte einen sprengstoffbeladenen Lastwagen in einen Militärstützpunkt auf der Halbinsel Jaffna. Bei dem Anschlag kamen der Attentäter und 40 Soldaten ums Leben. 1991 nahm eine Bomberin der "Black Tigers" den indischen Premier Rajiv Gandhi mit in den Tod.

1993 starb der srilankesische Präsident Ranasinghe Premadasa durch einen Selbstmordanschlag, 1995 der Präsidentschaftskandidat Gamini Dissanayake. Präsidentin Chandrika Kumaratunga, die anfangs einen versöhnlichen Kurs gegenüber der Separatisten vertrat, überlebte 1999 einen Anschlag.

Der bislang tödlichste Angriff galt der Zentralbank in Colombo: Bei der Explosion einer LKW-Bombe kamen 90 Menschen ums Leben, 1400 wurden verletzt.

Die LTTE sind offiziell atheistisch, ursprünglich enthielt ihre Ideologie auch marxistische Elemente (Anton Stanislaus Balasingham: "Towards a Socialist Tamil Eelam"). Die Mitglieder der Rebellenorganisation kommen aus einem hinduistischen Umfeld und glauben an Wiedergeburt.

Der Märtyrerkult wird zelebriert: SelbstmordattentäterInnen dürfen, bevor sie zu ihrer letzten Mission aufbrechen, eine Mahlzeit mit dem LTTE-Führer Velupillai Prabhakaran einnehmen, der von vielen als eine Art Halbgott verehrt wird und sich sonst kaum in der Öffentlichkeit zeigt.

Weitere Beispiele für diesen Kult sind die jährliche "Märtyrerwoche" und die Einrichtung von Gedenkstätten: Die Aufständischen errichteten auf der damals besetzten Halbinsel Jaffna einen Heldenfriedhof (Maveerar Thuyilum Ilam). Sobald die Armee die Region unter ihre Kontrolle brachte, wurde das Gelände mit Bulldozern eingeebnet.

Unter anderem berufen sich die "Black Tigers" auf die tamilische Mythenwelt: Bereits in der Purananuru-Dichtung (500 vor bis 200 nach Christus) erscheint das Motiv der "Vira Pen", der tapferen Frau, die sich im Krieg opfert.
 
in D hbe ich bisher noch ganrix dazu im tv gesehen - allerdings verbringe ich fast den ganzen tag beim arbeitsamt - mit dem laptop unterm arm sm1:
 
Krieg auf der Urlaubsinsel neu entbrannt

Von unserem Korrespondenten BERNARD IMHASLY (Die Presse) 27.04.2006

Nach Selbstmordanschlag auf General bombardiert Armee Stellungen der Tamilen-Rebellen.



NEW DELHI/COLOMBO. Die Friedenshoffnungen auf der Urlaubsinsel Sri Lanka sind geplatzt. Es herrscht wieder Krieg, auch wenn noch niemand den Krieg erklärt hat. Die Luftstreitkräfte Sri Lankas bombardierten am Mittwoch Stellungen der "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE). Laut Rebellen starben dabei mindestens zwölf Menschen. Das Militär sprach von einem Vergeltungsschlag; denn am Vortag war Sri Lankas Armeechef Sarath Fonseka bei einem Selbstmordattentat in Colombo schwer verletzt worden.



Die tamilischen Rebellen haben jede Beteiligung am Attentat auf Fonseka zurückgewiesen. Ihr Sprecher Jaya Master erklärte, die LTTE stehe weiterhin zum Waffenstillstand. Er machte nationalistische Kreise für die Eskalation verantwortlich. Auch in der singhalesischen Öffentlichkeit fragt man sich, wie es der Selbstmordattentäterin gelingen konnte, ins Innere einer der bestbewachten Gebäudeanlagen des Landes zu gelangen.


Aber es gibt auch unter den Singhalesen Parteien, die auf eine Wiederaufnahme der Kriegshandlungen drängen. Diese glauben immer noch, dass die LTTE nur militärisch eliminiert werden kann, da sie eine totalitäre Organisation sei, die sich nicht in einen demokratischen Staat einfügen lasse.


Der Frieden wird immer mehr zu einer Fiktion, doch hält vorläufig noch jede Seite daran fest. Präsident Rajapakse rief seine Landsleute in einer TV-Ansprache auf, sich nicht provozieren zu lassen. Seine Regierung verfolge immer noch das Ziel einer friedlichen Lösung des Konflikts. Doch, setzte er drohend hinzu, niemand dürfe seine Zurückhaltung als Schwäche interpretieren.


Auch die LTTE ist bisher davor zurückgeschreckt, das Ende des Waffenstillstands zu erklären. Die Vermittler sprechen von der bisher schwersten Zerreißprobe für die 2002 vereinbarte Waffenruhe. Sie sehen den letzten Hoffnungsfaden im Umstand, dass keine Seite das Stigma des Friedensbrechers tragen will.

Quelle: http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=a&id=554589

das sind wirklich brandaktuelle nachrichten, man schaue auf das datum. sm13: sm3:
 
Wir haben keine Ahnung, wer diese Unruhen anzettelt. Wir finden jedoch jeden Krieg Sch... !
Es sterben in den Kriegen Kinder und unschuldige Menschen !!!

Deshalb würden wir jede andere Massnahme befürworten.

Grüssle, Akira
 
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