Moin
Verkehrschaos wie in Colombo - na ja, nicht ganz so schlimm - Dank deutscher Ordnungshüter. Die beschränkten ihr Tun aber weitgehend darauf, die paar verirrten Autofahrer, die nicht zum Tempel wollten, aus dem Gewusel heraus zu leiten. Auch die Disziplin "Freistil-Parken" war Sri Lanka Live - nicht nur die Göttin, auch die Bediensteten des Hammer Straßenverkehrsamtes drückten angesichts der Findigkeit der Besucher, einen Parkplatz zu ergattern, beide Augen zu.
Geschiebe und Geschubse wie auf dem Sunday Market und der Versuch, das Innere des Tempels zu betreten, erinnerte stark an den Versuch, zusammen mit 200 Anderen in einen Bus zu kommen, in dem schon 120 Leute zusammen gequetscht sind. Schuhe waren natürlich hinterher auch weg, obwohl fein säuberlich noch ins Schuhregal gequetscht. Nein, natürlich nicht geklaut. Der eine hatte sich auf den Weg ins Tempelinnere gemacht, der andere war nach draußen geflüchtet.
Gegen 11:45 machten sich dann die Herren mit den Spießen im Gesicht und den Haken im Rücken auf den Weg. Sri Kamadchi Ampal zierte sich noch etwas - vielleicht waren sich die Organisatoren nicht einig, ob jetzt schon der günstigste Zeitpunkt gekommen sei. Der kam dann eine halbe Stunde später. Oder doch nicht? Nach 40 Metern stand der Wagen mit der Göttin wieder. Irgendwann lief es aber doch rund - von kleineren Stockungen abgesehen, die man ja auch von Rosenmontagszügen kennt. Nicht dass ich damit irgendwelche Analogien zwischen rheinischen Frohnaturen und tamilischen Pilgern herstellen will. Da gibt es schon gravierende Unterschiede.
Auf dem Gelände des "Marktplatzes" wurde (fast) alles angeboten, was das Herz begehrt. Asiatisches Obst und Gemüse, Linsenbällchen und Rottis, Saris, Heiligenbildchen, Reiskocher, Musik CDs ... Aber auch die Reden Velupillai Prabhakarans auf CD, Prabhakaran-Kalender, Prabhakaran-Wimpel fürs Auto, die Fahne der LTTE für 10 Euro ("It's not the flag - it's a donation") ... Und auch wer mal wieder Lust auf ein leckeres "Necto" oder "Cream Soda" - original Elephant Brand - hatte, war hier goldrichtig.
Sogar die Temperaturen waren OK, die Luftfeuchtigkeit hätte etwas höher sein können - richtig schönes Sri-Lanka-Feeling. Das Einzige, was nicht so ganz passte, war der Hinweis des Mango-Verkäufers, wenn ich einen Karton mit sechs Stück nähme, wäre das 1 Euro billiger - in tiefstem Bayerisch.
Fotos vom Tempelfest
Grüße
Rainer