Todesstrafe ?

Allein in den letzten 6 Monaten wurden weitere 75 Personen zum Tode verurteilt. Noch steht die Umsetzung der Todesstrafe aus, aber es könnte ein Sterben in grossem Umfang werden.
 
SB wants hangman back to tackle grave crime

September 3, 2013, 9:22 pm, By Norman Palihawadana
Higher Education Minister S. B. Dissanayake yesterday called for the reactivation of the gallows to check the rising grave crime rate.
He told The Island that there was an urgent need to reintroduce capital punishment to check the runaway spread of hard drugs like heroin ruining the whole country and also the increase in violent crime.
Dissanayake said he would soon take up with President Mahinda Rajapaksa the need to reactivate the gallows.
"Heroin dealers and others resort to grave crime without any hesitation now as the hangman is no longer functioning," Minister Dissanayake said.
Currently, 404 convicts are waiting on the death row in the country’s prisons and many of them have been there for years as executions have not been carried out since 1976.
The Welikada prison has the largest number of inmates on death row––268 males and one female––followed by Bogambara with 130 males and Mahara two males. There are also three women on death row at the Dumbara Prison.

Source: The Island
 
Hallo Bettina,
ja stimmt, es gibt keine Belege für die abschreckende Wirkung der Todesstrafe. Und ja es ist eine sehr extreme Strafe. Aber welche Strafe würde bei den Menschen Abschreckung hervorrufen? Ich denke wer so wenig Achtung gegenüber seinen Mitmenschen hat lässt sich nicht abschrecken.

Dieter
 
Hallo Dieter,

ja, das stimmt natürlich. Aber nur weil es kein anderes ausreichend abschreckendes Strafmaß gibt, kann das ja nicht die Todesstrafe rechtfertigen. Meiner Meinung nach hat jeder Mensch - allein aufgrund der Tatsache, dass er Mensch ist - das Recht auf Leben.
Vielleicht sollte das Ziel nicht darin liegen, eine Strafe zu finden, die abschreckend ist, sondern eine Zivilgesellschaft zu schaffen, in der Werte und Normen soweit verankert sind, dass keine Delikte wie Mord etc. begangen werden. Ja, ich weiß, das ist pure Illusion... ;)

Lg
Bettina
 
Aber nur weil es kein anderes ausreichend abschreckendes Strafmaß gibt, kann das ja nicht die Todesstrafe rechtfertigen. Meiner Meinung nach hat jeder Mensch - allein aufgrund der Tatsache, dass er Mensch ist - das Recht auf Leben.
Es geht ja nicht allein darum den Täter zu bestrafen, sondern in erster Linie auch darum, die Gesellschaft vor dem Täter zu schützen.

Insofern bewegt sich mein Mitgefühl mit den zum Tode verurteilten Tätern, wie z.B. gerade jetzt, bei der Vergewaltigung dieser jungen Frau in Indien, doch in recht engen Grenzen.

Vielleicht sollte das Ziel nicht darin liegen, eine Strafe zu finden, die abschreckend ist, sondern eine Zivilgesellschaft zu schaffen, in der Werte und Normen soweit verankert sind, dass keine Delikte wie Mord etc. begangen werden.
Diese Utopie wird wohl kaum zu erreichen sein.
 
Da hast du recht Tabro, das Opfer kann nicht mehr sprechen und die Angehörigen bekommen keine Stimme und kein Bild in den Medien.
Wenn eine Täter nach der Entlassung erneut strafbar wird, dann versetzt dich mal in die Angehörigen des neuen Opfers, ob da manchmal eine andere Strafe nicht besser gewesen wäre?
 
Und der Mensch ist Mensch, weil er menschlich ist. So in der Art sollte man auch Human denken. Es gibt für mich wesentlich schlimmere Strafen, als die Hinrichtung.

Ich kann wirklich nachvollziehen, wenn man ( wie in Indien bei dem / den vergewaltigten ) Mädchen die Todesstrafe fordert, aber für mich bleibt diese Lösung nicht die beste Lösung.
 
Es geht ja nicht allein darum den Täter zu bestrafen, sondern in erster Linie auch darum, die Gesellschaft vor dem Täter zu schützen.

Der Schutz der Gesellschaft ist ebenfalls bei einer (tatsächlichen) lebenslangen Haftstrafe gegeben. Und noch viel besser bei einer Haftstrafe: ein Justizirrtum ist wenigstens teilweise korrigierbar. Dies ist nach der Hinrichtung eines Menschen nicht gegeben.
Wenn die Leute nach Fällen wie der Gruppenvergewaltigung in Indien die Todesstrafe fordern, kann ich dies, ebenso wie Hänschen, durchaus nachvollziehen und auch mein Mitgefühl hält sich in Grenzen. Aber es nachvollziehen zu können, bedeutet nicht, darin den best-möglichen Weg zu sehen. Genauso kann ich es verstehen, wenn in bestimmten Situationen von Familienangehörigen von Opfern Selbstjustiz vollzogen wird. Ist es deswegen richtig? Ich denke nein.
Gleiches gilt im Übrigen auch im Zusammenhang von unter Folter entstandenen Geständnissen. Ich kann verstehen, warum z.B. ein Polizist Folter androht, um an Informationen über den Verbleib eines entführten Kindes zu gelangen und dennoch lehne ich die Androhung und nwendung von Folter strikt ab. Wo sollen sonst die Grenzen gezogen werden?
Nich nur die zivile Gesellschaft, sondern uch der Staat mit all seinen ausführenden Organen, hat das Recht des Menschen auf Würde und Leben zu wahren!

Für die Gesellschaft ist es wichtig, dass sie vor gefährlichen Menschen geschützt wird. Dafür gibt es die Haftstrafe.
Für ein friedliches Miteinander ist es wichtig, dass nicht nur die Symptome, sondern v.a. die Ursachen bekämpft werden. Hierfür ist eine funktionierende Zivilgesellschaft vonnöten - die Todesstrafe leistet dazu, meiner Meinung nach, keinen Beitrag.

Diese Utopie wird wohl kaum zu erreichen sein.

Desegen, lieber Tabro, sprach ich auch von einer Illusion.
 
Das ist doch das Problem das es keine lebenslange Haft gibt. Die endet nach 15 oder 25 Jahren und wegen guter Führung sind sie dann noch eher raus oder erstechen ihre Psychologin auf dem Freigang und vergewaltigen gleich das nächste Opfer. Die meisten haben Mitleid mit den Täter, die wenigsten fühlen mit dem (toten) Opfer. Der Täter hat sich freiwillig in die Situation begeben, das Opfer nicht.
 
Dann wäre es doch die naheliegende Lösung aus lebenslang lebenslang zu machen. Man kann ja die Todesstrafe nicht rechtfertigen, nur weil eine lebenslange Haftstrafe auf ein bis drei Jahrzehnte begrenzt ist.
 
Jepp, so ist, aber nicht durchsetzbar. Siehst ja wie die armen Terroristen der RAF nach 22 Jahren bemitleidet werden und nach der vorzeitigen Entlassung gleich einen Job und Wohnung bei guten Freunden bekommen.
 
Nachdem nun die letzten 3 ernannten Henker den Dienst quittierten, meldeten sich nun auch 2 Australier per Mail und bewarben sich um den Job. Abgelehnt, Ausländer erhalten diesen Job nicht.

Ich frag mich ernsthaft, wo man die Gründe einer Bewerbung suchen könnte. Geldnot ? Geldgier ? Unglaublich.
 
Bei uns ( nicht in SL) hat vor Jahren im Nachbardorf einer seine Frau und sein Kind im Schlaf erschossen. Dem zweiten Kind hat er das halbe Gesicht wegeschossen. Leider hatte die Polizei damals nicht den Mut als dieser Mann flüchtete, in auf der Flucht zu erschiessen. Er heiratete dann noch im Gefängnis seine Psychologin und war viel zu schnell wieder auf freiem Fuss. Das Mädchen mit dem zerschossenen Gesicht ist heute eine junge Frau......................

Gruss

Deepika
 
"Zwei Jahre später steht die Tropeninsel immer noch, besser gesagt schon wieder ohne Henker da. Denn kaum hatte der Auserkorene zum ersten Mal den Galgen zu Gesicht bekommen, versagten ihm die Nerven. Er erschien seit Tagen nicht mehr zum Dienst. Chandrarathna Pallegama, Generaldirektor für Sri Lankas Gefängniswesen: „Er war schockiert und hat Angst bekommen.“ Er will dem 40-jährigen verhinderten Henker aus der Stadt Anuradhapura dennoch eine Galgenfrist von einem Monat gewähren, damit der Mann mit den schwachen Nerven sich besinnen kann."


Sri Lanka sucht verzweifelt zwei Henker | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf: http://www.derwesten.de/panorama/sr...zwei-henker-aimp-id9116579.html#plx1325725821
 
AW: Sri Lanka sucht verzweifelt zwei Henker 14.03.2014

Dafür gibt es schon ein Thema. Sollte mal jemand vereinigen.
 
Irgendwann wird es dann auch lächerlich, oder ? Gibt man dem "Kind" einen anderen Namen..........

Hangman to be hanged; search for better name

The name of the hangman’s post is to be changed to a more humane one to encourage applicants for the job, Prisons Department spokesman Thushara Upuldeniya said yesterday. He said they would seek advice from language experts to get a more respectable name for those operating the gallows. This move comes after four persons who were recruited as hangmen quit without notice weeks after taking up the job.

Die Kritik aus aller Welt zur geplanten Umzetzung der Todesstrafe geht an der Regierung ebenso vorbei, wie jegliche Kritik vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.

Ein Umdenken der Regierung selbst wäre begrüssenswert, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. In diesem Sinne wirklich ein makaberes Wortspiel, sorry.
 
Die Hoffnung stirbt zuletzt... Geniales Wortspiel, wenn auch makaber.

lg,
Joe
 
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