So denken viele Tamilen darüber ...
Der Beschluss der Europäischen Union „keine Delegationen der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) mehr in ihren Mitgliedsstaaten zu empfangen“ und ihre Überlegung die LTTE in die Leiste terroristischer Gruppen aufzunehmen, hat eine Kontroverse und Fragen darüber, ob dieser Schritt der EU dem schon lange aufgeschobenen Friedensprozess helfen oder ihm schädigen wird, hervorgerufen.
Nur eine Woche vor der Erklärung der EU, hatte das Politische Sekretariat der LTTE die Internationale Gemeinschaft, insbesondere die Europäische Union, in einer Mitteilung inständig darum gebeten gegen die Ausübung des Drucks, der speziell auf die LTTE gerichtet ist, vorzugehen. „ Der bedrückenden Realität zum trotz, erwartet Colombo, dass die Internationale Gemeinschaft willkürlich Druck auf die LTTE ausübt. Dieser Druck, so glauben führende Eliten Sri Lankas, würde die Tamilen in ihrer Beständigkeit in ihrer Angelegenheit schwächen und wir [, das Politische Sekretariat der LTTE,] vertrauen darauf, dass sich die Internationale Gemeinschaft sich dessen bewusst ist. Falls die Internationale Gemeinschaft jedoch in das Vorhaben Colombos einwilligt, werden sich die Tamilen in ihrem Kampf für Gerechtigkeit wieder einmal allein fühlen“, so die Mitteilung der Politischen Flügel der LTTE.
In den Augen der LTTE stagniert der Friedensprozess und der Waffenstillstand ist aufgrund des Fehlens von Führung, Kontinuität und Konsens in der Singhalesischen Politik, des Versagens in der Etablierung vorläufigen administrativen Struktur, und in der Umsetzung der verhandelten P-TOMS (Past-Tsunami-Operational-Management-Structure) zur Bewältigung des Wiederaufbaus nach dem Tsunami im Dezember 2004, in großer Gefahr. Durch die Vernachlässigung in Ausführung von Schlüssel-Klauseln im Waffenstillstandsabkommen (Ceasefire Agreement, CA) auf beiden Seiten, wie die Einstellung von Morden und Gewalt, die Räumung der öffentlichen Plätze von der Sri Lankan Army (SLA), die Wiederherstellung einer Normalität in den Leben der vom Krieg gezeichneten Menschen und das Versagen bei der Entwaffnung der paramiltärischen Gruppen. Durch diese und auch andere Schlüsselfaktoren gab es bislang keinen Fortschritt im Friedensprozess.
Die gescheiterte Entwaffnung wird auch als Hauptgrund für die momentane Krise angesehen. Der „Schattenkrieg“, der nach der Übernahme der jetzigen Regierung im April begann, ist eskaliert und hat sich auf den Norden und den Süden der Insel ausgeweitet.
Als die Eskalation der Situation bekannt wurde, warnten die Vorsitzenden, dass dem Friedensprozess seine „ schwierigste Herausforderung seit der Einigung über ihn im Februar 2002“ bevorstehe. Die Mitteilung betonte, dass die LTTE die Beendigung der Ermordungen und die Regierung Sri Lankas die Entwaffnung der paramilitärischen Gruppen konsequent durchführen müssen.
Während sich die Singhalesische Politik in einen Zustand der Unordnung mit Brüchen in den Parteien befindet, haben die Befreiungskämpfer ihre politische, militärische und wirtschaftliche Stärke behalten und weiter ausgebaut. Man könnte annehmen, dass die Europäische Union die stärkere LTTE angreifen musste, um eine Wiederherstellung der Balance zwischen den beiden Partien herzustellen und damit den Friedensprozess zu retten.
Der Politische Kopf der LTTE, S.P. Tamilchelvan, verurteilte die Handlung der EU als kontraproduktiv und störend für die Beziehung zwischen der Europäischen Union und den Liberation Tigers of Tamil Eelam.
Jüngste Ereignisse, wie der Pongutamil-Veranstaltungen in Nordosten Sri Lankas, haben deutlich gemacht, dass die Menschen in Anbetracht der gesamten Situationen desillusioniert sind und ihr Vertrauen in den Friedensprozess, den Waffenstillstand und auch in die EU verloren haben.
Die Tamil National Alliance (TNA) gab bekannt, dass anstatt dabei zu helfen eine Lösung in der Tamilischen Frage zu finden, während Tamilen diese Zeit als kritisch und historisch von enormer Bedeutung wahrnehmen, die Tamilen für die momentane Situation verantwortlich zu machen, ungerechtfertigt ist und eine große Niederlage darstellt.
Obwohl viele im Süden der Meinung sind, dass Indien und die USA eine größere Rolle im Friedensprozess spielen sollten, ist das Verbot der LTTE durch die beiden Länder eine zu große Barriere, um diese beiden Länder in den Prozess zu involvieren. Die Verbote beschränken den Bereich, in dem der Friedensprozess Fortschritte machen könnte.
Die koloniale Geschichte Groß Britanniens wird oft als verantwortlicher Faktor für die ethnischen Probleme zwischen den Singhalesen und den Tamilen gesehen. Nach Meinung von Analytikern hat durch die aktive Beteiligung an der Durchsetzung der Deklaration nun auch Groß Britannien die Verlässlichkeit und das Vertrauen verloren, um in Zukunft eine entscheidende Rolle im Friedensprozess zu übernehmen.
In allen Versuchen eine Lösung für den Konflikt zu finden, ist es entscheidend, dass beide Partien sich kontinuierlich und unermüdlich an der Aufrechterhaltung des Prozesses beteiligen. Durch das Nehmen der Möglichkeiten engagiert zur Verbesserung der Situation beizutragen, wie zum Beispiel durch das Verbieten einer Partei, macht das Festhalten an Prinzipien sehr schwierig, argumentieren Befürworter des Friedens. Die Europäische Union, die bislang eine entscheidende, kritische Stellung im Friedensprozess innehatte, hat sich selbst durch sein einseitig gerichtetes Handeln vom Friedensbemühungen entfernt.
Die von der Regierung Sri Lankas ins Leben gerufene und durch den damaligen, nun verstorbenen Außenminister Kadirgamar verbreitete Kampagne „war for peace“ (Krieg für den Frieden), überzeugte die Internationale Gemeinschaft anscheinend davon, dass Sie eine „terroristische Gruppe“ bekämpfen. Doch Sri Lankas militärische Niederlage im Kampf um Jeyasukri und der Verlust des Elefanten-Passes, kennzeichneten das Scheitern dieser Kampagne und hoben die neue militärische Balance der beiden Antagonisten hervor.
Die Regierung Sri Lankas entwickelt sich nun zu ihrer damaligen Politik zurück und die Handlung der Europäischen Gemeinschaft wird sie darin bestärken eine Krieg führende Politik zur Lösung der Tamilischen Frage anzuwenden. Tamil Guardian, eine Renommierte Zeitung in England, wies auf die Unvermeidbarkeit des Staates Sri Lanka eine militärische Lösung zu bevorzugen. „Die Tamilen - und wir glauben auch die Internationale Gemeinschaft – sollten sich stärken und festigen. Es ist unvermeidlich, dass die Sri Lankische Regierung wieder einmal versuchen wird eine militärische Lösung durchzusetzen,“ warnte der Verfasser in Tamil Guardian
Es ist die traurige Wahrheit, dass mit dem Mangel an Gesprächen von Angesicht zu Angesicht seit über mehr als zwei Jahren, den Analytiker mit dem Spitznamen „verletzende Sackgasse“ belegt haben, solche parteiisch strafenden Handlungen der Europäischen Gemeinschaften eher den Zerfall des Friedensprozesses beschleunigen, als ihn retten werden.
Die Zukunft wird zeigen was die tamilische Bevölkerung in Sri Lanka noch leisten und beweisen muss um Ihren Frieden und Selbstbestimmung zu erlangen.
http://www.tamilpress.de/index.php?subaction=showfull&id=1128517448&archive=&start_from=&ucat=3&
dem kann ich nur zustimmen.