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Ein anderer Name für diese kleine ethnische Gruppe ist "Gaadi" oder "Rodiya".

Die Geschichte bestätigt, dass die Rodi in der Tat kastenlos waren, die nach den Gesetzen des Königreichs Kandy (Mittelalter) vielen Verboten unterlagen.
Sie galten als Abschaum der Menschheit und erhielten den Namen Rodi (von Rodda, Schmutz).
Ihnen wurde verboten buddhistische Tempel zu betreten, den Boden zu bestellen oder Wasser aus dem gemeinsamen Brunnen zu schöpfen. Auch ein Bach, auf denen ihre Schatten fiel, galt als unrein ... zumindest vorübergehend.

Männer und Frauen durften oberhalb der Taille keine Kleidung tragen und mußten in Ehrerbietung grüßen.
Sie wurden gezwungen in separaten Ortsteilen (Kuppayam) zu leben. Die Unterkünfte hatten eine Rückwand aus Lehm, das Dach bestand aus Palmblättern.

Erst mit den Portugiesen verbreitete sich die europäische Art der christlichen Ideologie und das "der Anblick der Brüste einer Frauen sündig war".
Die natürlichen "topless" Rodi-Frauen und Männer mit Amude (Lendenschurz) begannen sich "unnatürlich" zu kleiden.

Erwähnen muss man auch, das die Rodi eine eigene Sprache benutzen, eine Art Dialekt in der singhalesischen Sprache. Leider sind nur wenige ursprüngliche Worte bekannt.

Einige Beispiele.


  • dissenavā zu kommen (singhalesischen enavā)
  • dumana Haus (singhalesischen geya, Gedara)
  • galla Mund (singhalesischen Kata)
  • gava Mann (singhalesischen Miniha)
  • Gavi Frau (singhalesischen gäänu)
  • miganavā zu essen (singhalesischen Kanava)



Diese "Kastenbeschränkungen", einschließlich der Unberührbarkeit, ist in Sri Lanka seit 1957 per Gesetz verboten.
Allerdings werden die Rodi, in unterschiedlichem Ausmaß der Diskriminierung (benachbarte Gemeinden in ländlichen Gebieten), insbesondere bei der Nahrungsversorgung und dem Zugang zu Schulen - Bildung und Arbeit benachteiligt.


Im Gegensatz zu den Veddah wurden die Rodi in das Kastensystem der Insel integriert - aber ganz ans untere Ende der Hierarchie gestellt.

Rodi Frauen sind für ihre extreme Schönheit bekannt.

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Viele Soziologen und Anthropologen und Linguistenund gehen davon aus, dass die Gruppe der Rodi neben den Veddhas existierte und sich ursprünglich von der Jagd und dem Sammeln von Früchten und allem Essbarem ernährte.
Die Herkunft dieser Menschen scheint in Indien zu finden zu sein, wie Wissenschaftler vermuten.

Den Rodi wird auch Kannibalismus nachgesagt und es wird vermutet, dass Menschenfleisch Göttern geopfert wurde. Anthropologen fanden Knochenreste, die diese These stützen. Auch wurden Ketten gefunden, die mit Knochen von Menschen verziert waren.

Die Population der Rodi ist leider nicht genau bekannt, da sich auch in Sri Lanka die Kulturen zum Teil verwaschen haben. Man vermutet, dass es ca. 8.600 noch lebende Rodi gibt.

Die letzte Volkszählung ist leider aus dem Jahr 1911 und zeigte lediglich 1572 Rodi auf.

Rodi hatten und haben teilweise heute noch eine eigene Kultur, eigene Gebete und eigene Götter. Mehrheitlich sind sind jedoch eindeutig dem Buddhismus zuzuordnen.

Fotos zum Thema: