Existenzaufbaudarlehen

Hallo,
wir haben einen Freund aus Sri Lanka, der uns auch schon in Deutschland besucht hat.
Nun bittet uns dieser Freund um ein Darlehen für den Aufbau eines Bus-Transportunternehmens, d.h. er möchte einen gebrauchten Bus kaufen und damit regelmäßige private Tranporte auf bestimmten Strecken durchführen.
Wir sind uns nun zwar sicher, dass er uns nicht betrügen will, haben aber Zweifel, ob er das Ganze selbst übersieht und nicht dort "über den Tisch gezogen wird".
Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Projekten oder kann uns Adressen nennen, über die man die Seriosität des Vorhabens abfragen kann?

Zunächst einmal herzlich willkommen im SLB

Deine Frage ist des öfteren Thema hier und ich empfehle Dir, folgendes Thema dazu zu lesen.

===> Klick

Eine Frage stellt sich jedoch oftmals grundsätzlich:

Würde ich/Du auch anderen diesen Betrag leihen, wenn ich keine Sicherheiten habe und den Mensch entsprechend lange in D kenne ?

Ich selbst habe einen solchen Kredit jemanden gewährt und bin nicht auf die Nase gefallen. Wie es bei Dir sein wird ......................

Weiterhin viel Spass im SLB wünscht

Hänschen

Wenn überhaupt, dann mach's nur, wenn es dir nichts ausmacht, das Geld vermutlich nie wieder zu sehen.
Bevor dein Bekannter aber Geld von nem privaten Veleiher holt gib du's ihm, sonst ist er in kürzester Zeit alles los was er besitzt, denn die nehmenhorrende Wucherzinsen.

Leider ziehen sich die Singhalesen ja auch gegenseitig über den Tisch, nicht nur uns.

Hallo gnible

Wenn Du in Europa ein Darlehen, oder einen Geschäftskredit willst, wirst Du mit einem überzeugenden Business Plan bei der Bank erscheinen müssen.

Dieser Business Plan fehlt mir schon mal als Erstes.

Ich habe bei meinem TucTuc Fahrer schon die Erfahrung gemacht, dass halt leider Gottes in den meisten Fällen, Umsatz gleich Verdienst bedeutet.
Dass ein Fahrzeug noch Benzin, oder Diesel braucht, ist allerdings den Meisten klar. Wenn's aber um Versicherungs und Betriebskosten geht, dann wird es schon schwieriger und über Amortisation macht sich eigentlich keiner Gedanken und wenn, dann liegt sehr oft eine Amortisation gar nicht drin. ( steigende Lebenshaltungskosten )

Gibt es Verträge, womit Dein Bekannter belegen kann, dass er auf bestimmten Strecken fahren darf und er auch im Fahrplan integriert ist ?

Oder will er möglicherweise auf eigene Gefahr hin, gewisse Strecken einfach abfahren ?

Wie kontrollierst Du den Business Plan, wie sieht die Sicherheit für eine mögliche Rückzahlung aus ?

Ich bin ja schon für Hilfe zur Selbsthilfe, aber nur wenn das Projekt unter Kontrolle ist.

Sehr oft wird für eine Starthilfe gefragt und derjenige, der das schlussendlich auch durchziehen soll, hat die nötigen Voraussetzungen nicht. Es wurden auch keine Vorabklärungen getroffen, man träumt einfach mal so seinen Traum.

Ich hoffe, Dir bei Deiner Entscheidungsfindung ein Bisschen helfen zu können.

Gruss

sudu

Unser Fahrer Rodrigo ist über 25 Jahre lang als Angestellter einer guten Agentur am Aiport gefahren.
Als dann in der Endphase des Krieges in 2007 und 2008 der Tourismus in SL gänzlich zusammenbrach, ging die renommierte Agentur pleite und Rodrigo wurde arbeitslos.

Gottseidank fand er einen Job als Fahrer eines Konzerns in Colombo Town, so dass er sich einigermaßen über Wasser halten konnte. Wenn Touristen von uns für eine Rundreise zu fahren waren, hat er dann Urlaub genommen und sich ein Auto geliehen.

Nun hat er zusammen mit seinem Schwager einen gebrauchten Van gekauft. Aber wie sudu schon sagte, war die Kalkulation eine klare Luftnummer. Die haben tatsächlich nicht an die Kosten gedacht und nur die Einnahmen gewertet.

Habe ihm da viel vorgerechnet und ihn quasi dazu verdonnert, kaufmännisch und nicht blauäugig zu rechnen. Nun geht es einigermaßen.

Die Leute in SL freuen sich über jeden Dollar, so dass die Kosten aus dem Blickwinkel geraten.

Ich habe selbst unserem Stammfahrer Rodrigo kein Geld für dieses Auto geliehen, ich schicke ihm viele Rundreisegäste, für die ich ihm derzeit für das Auto im Vollcharter 40,- Euro pro 24 Std. inkl. aller seiner Kosten zahle. An den Unterkünften lasse ich ihn auch was verdienen, da bekommt er von mir pro Person im DZ inklusive Halbpension 20,- Euro. Er sucht aber im Inselinneren für die Gäste wirklich saubere, gut gelegene und nette Guesthouses heraus, immer mit AC und zum Teil auch mit Pool heraus, unsere Kunden sind immer hellauf begeistert. Er macht für das Geld auch alle Reservierungen und bestellt sogar per Handy unseren Gästen das Abendessen im Guesthouse vor, damit sie nicht landestypisch Abends stundenlang darauf warten müssen.

Sein Verdienst liegt bei den Guesthouses im Schnitt bei 6,- Euro pro Tag, am Auto ebenso, so dass er im Schnitt am Tag 12,- Euro verdient. Plus dem Trinkgeld, je nach Zufriedenheit.
Sei es ihm gegönnt.

Das ist Hilfe zur Selbsthilfe. Klare Kalkulation, transparente Preise. Leistung gegen Leistung.

Hallo,
zunächst schon einmal herzlichen Dank für Eure Beiträge und Anregungen.
Wir werden das Projekt noch einmal intensiv hinterfragen, bevor eine Entscheidung fällt.

Guten Abend,
zwischenzeitlich haben wir das Projekt auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit hin aus verschiedenen Ansätzen heraus untersucht.
Z.Zt. offen ist die Frage der Versicherungen. Nach Auskunft unseres Freundes wird der Bus vollkaskoversichert (Jahreskosten ca 500€). Zum Thema Haftpflichversicherung konnte er uns keine klaren Auskünfte geben.
Kennt sich jemand mit dem Thema Autoversicherung in Sri Lanka aus und sind die angesetzten Kosten für Vollkasko bei einem Bus mit Anschaffungskosten von 8.000 € realistisch?

Viele Grüße

Michael

Hallo gnibleh

Frag doch vielleicht mal hier . >>>> http://www.ceylinco-insurance.com/

Wenn ich 8000€ höre, für einen gebrauchten Bus ( nicht Van ), habe ich schon mal ein komisches Gefühl. Dies ganz einfach darum, weil ein Apé Diesel TucTuc neu rund 430'000 LKR kostet. 8000€ sind 1 360 000 LKR.
Also nur grad mal 3 mal mehr. ( ca. )

Aus welchem Jahrhundert stammt denn dieser Bus ?

.... aber Du schreibst ja :

zwischenzeitlich haben wir das Projekt auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit hin aus verschiedenen Ansätzen heraus untersucht.

Zum Vergrößern anklicken....

Darf ich mal fragen, wie Du aus der Ferne solche Untersuchungen anstellst ?

Hat Du Unterlagen gesehen ? Gibt es Verträge ?

.... aber in mir machen sich ganz komische Gefühle breit.

Gruss

sudu

sudu schrieb:

Wenn ich 8000€ höre, für einen gebrauchten Bus ( nicht Van ), habe ich schon mal ein komisches Gefühl. Dies ganz einfach darum, weil ein Apé Diesel TucTuc neu rund 430'000 LKR kostet. 8000€ sind 1 360 000 LKR.
Also nur grad mal 3 mal mehr. ( ca. )

Aus welchem Jahrhundert stammt denn dieser Bus ?

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sudu

Zum Vergrößern anklicken....

JA Sudu so gehts mir auch,für einen etwa 30 Jahre alten verbeulten VW Bus zahlst du schon bis zu 8500 €.8000€ für einen Bus,da ist irgend etwas faul.Ein vernünftiger Toyota Van nicht Bus kostet auch um die 15000€.Der Bus ist mehr in der Werkstatt als dass er läuft.


Gruss Armin