03.08.2006 News

Biggi

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Kämpfe halten an + mind. 25 Zivilisten tot + Norwegen will vermitteln

Heute Abend wurde eine einstündige Waffenruhe von den Konfliktparteien in der Region Muttur beachtet, damit humanitäre Organisationen die Verletzten evakuieren konnten. Sie wurden von der Marine in kleinen Booten aus dem Hafen (Jetty) von Muttur gefahren. Die Artilleriegranaten hatten im Arabic College von Muttur 10 Tote und in der Al Noorin High School in Thoppur 12 Tote unter den Zivilisten gefordert. Dazu kommen 69 Verletzte. Noch ist unklar, von wem die Granaten kamen. Seit Mittag hat die Armee alle Telefonverbindungen und die elektrische Versorgung für Muttur und die umliegenden Dörfer unterbrochen.

Laut letzten Meldungen wird der norwegische Vermittler Jon Hanssen-Baur in Colombo morgen zu Gesprächen eintreffen. Die srilankische Regierung ist bereit, auf LTTE-Forderungen einzugehen, wenn diese den Bewässerungskanal in Mavil Aru wieder öffnet. Analysten befürchten die Sprengung des Wasserreservoirs für den Fall, dass es der Armee gelingen würde, die Position zu erobern. 3000 Soldaten kämpfen gegen mehrere Hundert LTTE-Kämpfer, die mit einer Hit-and-Run Taktik und Artilleriebeschuss den Vormarsch der Armee ins Stocken gebracht haben. Die LTTE-Forderungen an die Regierung beinhalten die Sicherstellung der Wasserversorgung für die Rebellengebiete, das Zulassen von humanitärer Hilfe, insbesondere Essenrationen und Baumaterial. Norwegen fordert beide Seiten mit der Einstellung der offensiven Aktionen auf. Einige Analysten spekulieren mit einer Ausweitung des Krieges auf weitere Gebiete, weil die LTTE so Truppen an mehrere Kampfgebiete binden könnte. Die srilankische Börse hat nach dem Zwischenhoch von Dienstag am Mittwoch 0.98% tiefer geschlossen auf 2´191.34 Punkten. Im Gebiet Muttur gibt es laut ICRC insgesamt 22´000 Flüchtlinge, davon sind nach tamilischen Quellen 9´000 in Moscheen und Schulen. Das Spital von Muttur ist ausser Funktion. Die Armeepropaganda versucht die muslimische Minderheit gegen die Tamilen aufzubringen. Allerdings haben die Muslime nicht vergessen, dass es in singhalesisch dominierten Ortschaften bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder zu Ausschreitungen gegen Muslime gekommen ist. Die Muslime können eigentlich weder der LTTE noch den Singhalesen richtig vertrauen. Das SLMM-Büro in Trincomalee ist aufgrund der Kampfhandlungen aus Sicherheitsgründen geschlossen

Schlacht um Muttur: Es ist aufgrund vieler Propagandameldungen schwierig, sich ein Bild über die aktuelle Lage zu machen. Tatsache ist aber, dass durch Artillerietreffer in zwei muslimischen Schulen - dem Arabic College in Muttur und der Al Noorin High School in Thoppur - zu insgesamt mindestens 22 Toten und 69 Verletzten gekommen ist, wobei sich die Armee und die LTTE gegenseitig bezichtigen. Tatsache ist, dass es in Muttur immer noch LTTE-Kämpfer gibt, obwohl die Armee behauptet, die Stadt fast vollständig unter ihrer Kontrolle zu haben. Heute Morgen gab es am Fährhafen von Muttur, dem Jetty, eine Landeoperation der srilankischen Marine, die mehrere Hundert Soldaten transportierte. Die LTTE meldet, dass sie dabei ein Armeeschiff versenkt habe und der Landeversuch gescheitert sei. Die Armee redet von einem Vorrücken ihrer Truppen und Rückzug der LTTE. Die eroberten Teil der A 15 südlich von Muttur scheinen aber nach wie vor grösstenteils von der LTTE kontrolliert zu werden. Beim Beschuss durch die Armee (Quelle TN) ist ein Ambulanzfahrzeug getroffen worden, wobei 3 Tamilen bei Seruwila starben. Die LTTE spricht von 40 toten Soldaten, die sie dem ICRC übergeben werde, während sie die eigenen Verluste seit Mittwoch auf 12 tote LTTE-Kämpfer bezifferte. Die Armee spricht von 40 getöteten LTTE-Kämpfern alleine am Mittwoch. Die Webseite www.wsws.org berichtet unter Berufung auf Armeequellen, dass es am Montag 27 tote Soldaten gegeben habe, die Armee spricht für Montag von 39 getöteten Rebellen. Seit Dienstag beziffert die Armee ihre eigenen Verluste mit 7 Soldaten und 30 Verletzten. Im Gebiet Mavil Aru halten die Kämpfe ebenfalls weiterhin an.
Kämpfe gibt es auch bei Mannar: dort sind in Parappankudal, 16 km südöstlich von Mannar, nach einer Landmineexplosion mit zwei verletzten Soldaten um 6.45 h später Artillerieduelle ausgebrochen. Ein Luftangriff auf Kaddaikadu, an der Nordostküste der Jaffna-Halbinsel in Rebellengebiet von Vadamaradchi, forderte bei einer Kirche 2 verletzte Zivilisten, berichtet TN. In Pesalai bei Mannar ist gestern um 16.30 h wieder ein Polizist erschossen worden. In der Stadt Mannar wurde heute um 12.30 h das Haus eines tamilischen SLMM-Fahrers angegriffen, wobei der Mann verletzt wurde,

Quelle: geoflück.de
 
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