Aktiv helfen in SL ?

Aktiv helfen ?

  • Nein, ich spende nicht mehr

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, ich spende an die grossen Hilfsorganisationen

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich helfe lieber vor Ort

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich habe eine Patenschaft für eine Familie / Kind

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich bin selbst Mitglied einer Hilfsorganisation ....

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0

Admin

Administrator
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23. Juli 2005
Beiträge
2.113
Wie macht ihr es und warum, bzw., warum nicht.......

Euer Statement bitte auch in Worten - sicher interessant :wink:
 
den großen hilfsorganisationen spenden ? nein!
ich gebe nur da wo ich weiß das das geld auch ankommt
also vor ort oder einer kleinen organisation meines vertrauens die rechenschaft über die spendengelder ablegen können.
 
Ich nehme lieber Sachen in die Länder mit, die die Menschen gebrauchen können. Da weiß ich auch, dass es ankommt. Mein, teilweise auch schwer verdientest Geld, mag ich nicht irgendeiner Organisation geben, wo ich nicht weiß, was damit passiert oder ob unnütze Sachen damit geschehen.
 
Ich habe den grossen Organisationen nie vertraut und lieber direkt vor Ort geholfen. Nach und nach haben wir seit 2001 einen eigenen (kleinen) Verein aufgebaut, mit dem wir in Sri Lanka tätig sind. Mittlerweilen können wir immerhin schon 44 Schulkinder über Patenschaften unterstützen und realisieren auch immer wieder kleinere Projekte. Das alles war aber nur möglich dank tatkräftiger Unterstützung meines Mannes (er kommt aus Sri Lanka) und eines befreundeten Englischlehrers, der die Organisation vor Ort übernimmt.

Ich glaube, dass man ohne vertrauenswürdige Kontakte auch bei kleinen Hilfswerken oder persönlicher Hilfe nicht vor Betrügereien geschützt ist. Denn Spenden zu sammeln ist eine Sache - den richtigen "Empfänger" für diese Spenden in Sri Lanka zu finden eine andere... :wink:
 
Wir spenden nicht!

Da ich Sri Lanka nicht als ein Dritte Welt Land sehe, gibt es auch keine Notwendigkeit zur Spende. Wir kurbeln lieber durch Auftragsvergaben die regionale Wirtschaft an. Spenden haben immer so was von "der Reiche Europaer hilft dem beduerftigen Asiaten". Diese Einstellung ist weder erwuenscht, noch als gut anzusehen. Meiner Meinung nach kann durch Auftragsarbeiten wuerdevoller Geld an den Mann oder die Frau gebracht werden. Geld haben wir nur sehr selten verschenkt und werden es zukuenftig auch nicht mehr tun. Auch Hilfsprojekte sehe ich eher kritisch.
 
aktive Hilfe in SL

Ich habe Patenkinder in Sri Lanka,die ich letztes Jahr besucht habe.
Sie erhalten eine gute Schulbildung und sind sehr ehrgeizig.
Mein ältestes Patankind Samadi möchte Ärztin werden, und erklärt mir
immer wieder, daß sie ihrem Land helfen möchte.
Da ihr Vater auf Grund des Tsunamis verstorben ist, hätte sie sonst
keine Chance obwohl sie sehr gute Noten hat!
Es wird zusätzlich für jedes Kind ein Sparbuch in Sri Lanka angelegt,damit
die Zukunft (Studium,Ausbildung) gesichert ist.

Bei diesen Tätigkeiten hilft mir ein guter Freund -Nissanka- und seine
Schwester, die hier in Köln lebt.

Nissanka ist Vorsitznder des LION CLUB und ich habe den Nachweis über jede einzelne Rupie der Spendengelder die ich hier gesammelt habe.

Es ist mir wichtig zu wissen, wo das Geld gelandet ist und ich konnte
mich vor Ort überzeugen, daß Hilfe zur Selbsthilfe die wirkungsvollste
Unterstützung ist.

Beim letzten Aufenthalt zeigten mir die Beachfrauen die neuen Taschen,
die Holzschnitzer ihre neuen Werkzeuge, die Schneiderinnen zeigten mir
stolz was ihnen LIONS zum Neuanfang beschafft haben,es erfolgte
auch die Vergabe von Kleinkrediten zwecks Neuaufbau.

Das sind nur kleine Taten, aber die Leute behalten ihre Würde und
sind stolz wieder arbeiten zu können! :wink:
 
Da gibt es leider keine Möglichkeit für Mehrfachanworten....

Wir haben Patenkinder
Wir helfen vorort, aber schon im Sinne von Starthilfe bzw. Ueberbrückungskredit (die Spendenzeit ist vorbei!)
Wir sind selber Mitglied in einer kleinen NGO tätig.

Gruss, Roland
 
patenschaften für kinder sind sicher sehr wichtig- wenn das geld wirklich für die kids und deren ausbildung genutzt wird.

kinder sind die zukunft eines landes.

was an finanziellen mitteln allerdings in waisenhäuser gesteckt wurde, ist nicht sinnvoll. aber, dieses ist wieder ein anderes thema :wink:

ich denke, viele haben inzwischen aus den fehlern gelernt - hoffentlich umsonst und eine derartige hilfe wird nicht mehr benötigt :wink:
 
Seinen Mitmenschen zu helfen ist prinzipiell eine gute Sache. Hilfsbereitschaft, ist eine der größten, wenn nicht sogar die Größte Tugend die wir Menschen, der Eine natürlich mehr und der Andere vielleicht etwas weniger, in uns tragen. Und wenn es wirklich um humanitäre "Hilfe" geht, so sollte man auch nicht nur eine Sekunde zögern um seinen eigenen, ihm möglichen Beitrag zu leisten.
Jedoch beschleicht mich manchmal das Gefühl, das unser sehr stark ausgeprägtes "Helfersyndrom" in manchen Fällen "Hilfe" in genau das Gegenteil verwandeln könnte. So könnte durch die ständige "Hilfe von außen", den Menschen jegliche Fähigkeit sich selbst zu helfen und ein gewisses Gefühl für "Eigenverantwortung" systematisch aberzogen werden. Sie verlassen sich auf ständige Hilfe von Dritten und glauben, "man wird es schon für sie richten." Dadurch könnte es auch passieren daß man sie in eine Art "Abhängigkeit" drängt, aus der sie dann vielleicht gar nicht mehr, oder nur sehr mühsam wieder herausfinden.
Gerade nach dem Tsunami hat man beobachten können, daß nicht wenige unsere schier "unendliche Hilfsbereitschaft" als sehr lukrative Einnahmequelle entdeckt haben und uns zum Teil ihre humanitäre Situation so schlecht schilderten wie sie zu dem Zeitpunkt aber gar nicht mehr war. So trifft man immer wieder Menschen die den Touristen erzählen was sie alles bei der Katastrophe verloren haben und daß ihnen von keiner Seite aus Hilfe geboten wurde. Wie mir berichtet wurde hatten einige dieser "Jammerer" an dem Tsunami sogar nicht schlecht verdient und konnten dank unserer immensen Großzügigkeit,ihre zum Teil unbeschädigten Häuser renovieren, vergrößern und in manchen Fällen sogar noch eine Etage draufsetzen. Man hört, und man sieht es auch zu Teil, von Familien die plötzlich zu unerwartetem Wohlstand gelangten und man hört von Autos die angeschafft wurden obwohl man noch nicht einmal einen Führerschein dafür hat. Von Fischern, die vorher kein Boot hatten und jetzt schon 3 besitzen. Kurioserweise, eigentlich müsste man "logischerweise" sagen, hört man diese Geschichten im touristisch erschlossenen Süden und Westen der Insel mehr als in den eher unerschlossenen Gebieten des Nordens und Ostens, welche tatsächlich fast oder auch ganz leer ausgingen und somit nicht in den Genuß dieser "Welle" von Großzügigkeit kamen, welche mancherorts die "Todeswelle" an Größe noch übertraf. So hört man auch desöfteren den Satz: "Was für die Einen die Todeswelle war, war für die Anderen die Goldene Welle.
Auch bin ich der Meinung, daß man nicht versuchen sollte Alles zu ändern, nur weil WIR es eben anders kennen und gewohnt sind. Was in den Augen eines Europäers vielleicht unmenschlich und herzlos erscheint, könnte in anderen Kulturkreisen völlig normal sein und zum täglichen Leben gehören.Ich erinnere nur an das eine Beispiel, wo man sich selbst, oder die Kinder zum Schlafen, mit nur einer dünnen Matte auf den Boden legt. Uns erscheint das dann gleich so, als hätten die armen Menschen keine Betten und müssten auf dem Boden schlafen. Das ist "völlig normal" und meine Frau z.B. tut das im Sommer, wenn es nachts manchmal sehr heiß in unserem Schlafzimmer ist, jetzt noch. Sie schläft auf dem Boden, weil es da einfach kühler ist, obwohl wir in Deutschland leben und durchaus auch ein Bett haben.
Auf der anderen Seite gibt es auch jede Menge unserer Gepflogenheiten die bei den Einwohnern Sri Lanka´s auf
Ablehnung und Unverständniss stoßen. Auch da gibt es genügend Beispiele, so würde z.B. sich ein Paar, selbst wenn sie verheiratet sind, sich in der Öffentlichkeit nie küssen, streicheln oder sonstirgenwie Zärtlichkeiten Austauschen. Wir würden sagen: "Ist doch völlig normal"
Ist es eben nicht. Nicht für diese Menschen und nicht in diesem Kulturkreis. Man zeigt es uns nicht direkt aber für einen Großteil dieser Menschen ist es schon Unanständig und anstößig wenn wir Touristen im Bikini, Badeanzug oder der kurzen Badehose am Strand entlanglaufen. Im Grunde haben wir schon da deren Vorstellung von Moral, Ethik und Scham mit Füßen getreten oder habt ihr schonmal versucht die singhalesichen Frauen in Bikini an eurem Urlaubsort zu zählen? Denke das könnte schwierig werden.
Was ich eigentlich damit sagen will: Helfen ist eine feine Sache, will aber auch gelernt sein und so manche ursprünglich wirklich gut gemeinte Hilfe kann sehr schnell negative Auswirkungen zum Vorschein bringen. Wir sollten nicht versuchen Strukturen, Gepflogenheiten und die Art und Weise wie man mit manchen Dingen umgeht zu ändern oder in Frage zu stellen, diese haben teilweise seit Jahrhunderten Bestand und man ist immer gut damit gefahren. Wir sollten auch nicht versuchen Menschen anderer Kulturen zu missionieren. Das haben schon viele andere vor uns versucht und wie man auch in vielen Bereichen sehen kann, muß die einheimische Bevölkerung noch heute stark darunter leiden. So ist z.B. der in SL herrschende Bürgerkrieg zu einem nicht unwesentlichen Teil, auch ein Relikt aus der vergangenen Kolonialpolitik europäischer Länder. Unsere Lebensweise und unsere Ansichten sind eben auch nicht das "Non plus Ultra" und während wir versuchen diesen Menschen unsere oberflächliche "Fast Food" und "Wegschmeiß Kultur" zu vermitteln, sehnen wir selbst uns schon wieder zurück in die Einfachheit des Lebens. Eines Lebens, wie man es eben zum Teil auch noch in SL lebt, deshalb fahren viele von uns ja auch dorthin.
So ist also lange nicht Alles Gut was wir versuchen diesen Menschen zu vermitteln. Oftmals sind es gerade ihre ureigenen, zum Teil sehr simplen, aber auch logischen Ansichten und Vorgehensweisen mit denen man an gewisse Dinge herangeht und sie handhabt, die ihnen Recht geben.

Ich kann jetzt schon wieder einige Stimmen hören, die mit erhobenem Zeigefinger dastehen und sagen:
"Was fällt dem Kerl eigentlich ein! Es ist unsere Pflicht diesen Menschen irgendwie zu helfen!" oder "Gegen diese Zustände müssen wir mit allen Mitteln angehen!"

Denen möchte ich sagen:
"Helfen ja, einmischen und mit allen Mitteln verändern Nein!"
Und dann immer schön daran denken:

"Gibt man einem Mann einen Fisch, so hat er einen Tag zu Essen, lehrt man ihn aber das Fischen, so braucht er nicht mehr zu hungern."
 
Geld spenden über eine Oranisation würde ich nicht mehr machen. Die Verwaltungsapperate wollen auch gefüttert werden. Leuchtet auch ein, aber Hilfe vor Ort finde ich effektiver mit dem Aspekt das man individuell selbst entscheiden wen man unterstützt.
Des öfteren wurde ich von Einheimischen vor Ort gefragt, wie mein persönlicher Beitrag der Hilfe aussieht/aussah.
Meine Standartantwort lautet dann, das ich sooft es geht auf die Insel in Urlaub fahre. Sage ich ganz bewußt, denn das dies u.a. auch eine Art von Hilfe ist, wird oft nicht als solche gesehen.
 
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