Eine unschätzbare Erfahrung

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Henning Schulte-Huxel (20) ist mit unschätzbaren Erfahrungen für sein Leben zurück aus Sri Lanka. Elf Monate "anderer Zivildienst" - unterstützt von Bosco Sevana - sind vorbei.

In den Wochenendgottesdiensten in St Vitus und St. Marien Vinnum berichtete er im Frage- und Antwortspiel mit Kirchenmusikerin Christine Leicht von seiner Arbeit in Negombo im Südwesten und in Murunkan im Norden des Inselstaates.

Im älteren, gut strukturierten Internat in Negombo hat er den Tagesablauf der Kinder begleitet und in der angeschlossenen Berufsschule unterrichtet: "Die singhalesische und zum Teil auch die tamilische Sprache habe ich im täglichen Umgang mit den Kindern gelernt."

Etwas weniger Strukturen habe er bei seinen anderen Stationen ausmachen können. Etwa in Uswetakeyawa oder in Nochchiyagama. In Murunkan hat Schulte-Huxel angehende Priester unterrichtet, aber auch die Angehörigen der "Special Task Force" der Polizei: "Ansonsten habe ich dort Elektroarbeiten ausgeführt, Dächer gedeckt, Erdnüsse gesät. Eben alles, was kam."

Die Menschen seien allgemein sehr kontaktfreudig: "Deutsche kennen sie als Touristen. Von deutscher Wertarbeit und fleißigen Deutschen haben sie gehört." Christen, Buddhisten, Hindus, Moslems lebten nebeneinander. Buddhistische Mönche aber sähen es beispielsweise gar nicht gern, wenn Kinder christlich erzogen würden. Während der letzten drei Monate hat er drei "Hartals" erlebt: "Das sind Generalstreiks - läuft nichts."

Henning erzählt aus eigener Anschauung, wie der Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen oft eskaliere: "Die Armee hatte acht Menschen erschossen. Davon vier Schüler. Die Folge: Ein "Hartal". Die Folge davon: Kinder wurden auf der Straße geschlagen, zwei weitere erschossen. Eine Buddha-Statue, die in hinduistischem Gebiet aufgestellt und trotz Gerichtsurteils nicht entfernt worden sei, habe einen Hartal nach sich gezogen.

Nach der Tsunami-Katastrophe sei fast alles aufgeräumt. Bautätigkeit setze ein: "Aber es gibt zu wenig Bauland, da nach der schlimmen Fluterfahrung erst mit 100 Meter Abstand zur Küste gebaut werden dürfe. Die "Visum-Pause" hat Schulte-Huxel in Indien verbracht: "Zwei Wochen Arbeit in einem Aids-Hospiz, dann herumgereist und andere Freiwillige und Bekannte getroffen."

Seine persönlichen Erwartungen von Sri Lanka hätten nicht erfüllt werden können, weil seine Vorstellungen nicht der Realität entsprochen hätten. Dennoch habe sich die Erfahrung in jedem Falle gelohnt. Im Oktober geht es ins Physikstudium. Geplant sind Bachelor und Master "erneuerbare Energien", später ein Engagement in der Entwicklungshilfe: "Wenn alles klappt, wie ich mir das vorstelle", sagt Henning.

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