étoile
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- 25. Juli 2005
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- 638
Sri Lanka, die Trauminsel, bietet für jeden Urlaubsgeschmack etwas.
Sei es der Strandurlaub, oder Wassersport, oder Ausflüge ins Hochland oder der Besuch antiker Stätten.
Kaum am Flughafen angekommen, sind wir umgeben von lächelnden Menschen. Alle sind freundlich, alle wollen helfen und .... Geld verdienen.
Vermeintliche Freundschaften werden recht schnell geschlossen. Zu Hause bei den neu gewonnenen, singhalesischen Freunden entdecken wir dann, wie arm sie sind. Aber sie fragen nicht nach Geld oder irgendetwas.
Wenige Tage später ist ein Familienmitglied schwer erkrankt. Die Medikamente sind teuer. Wir haben Mitleid und zahlen. Jetzt kommt heraus, es reicht hinten und vorn nicht. Die Tochter oder der Sohn gehen wohl in die Schule, aber an Schulbücher, Heften und Stiften mangelt es. Die Schuhe und die Schulinform sind auch schon viel zu klein .... usw. usw.
Es gibt unzählige Geschichten, die sie sich so einfallen lassen. Sie betreuen uns den ganzen Urlaub lang. Merkwürdig, dass uns plötzlich keine weiteren Singhalesen ansprechen. Wir sind jetzt zugeteilt. Ungeschriebenes Gesetz in Sri Lanka, kein anderer darf mit uns nunmehr Kontakt haben. Wir können quasi keinen Schritt mehr allein machen. Unser neuer Freund ist wie ein Schatten ständig bei uns.
Er ist ja so hilfsbereit. Wir brauchen dies und möchten jenes, wir wollen hierhin und dorthin. Alles kein Problem für ihn. Er managt alles.
Abreise, unser neuer Freund bringt uns selbstvertändlich zum Flughafen. Beim Abschied weint er ... wir sind gerührt. Ja, wir werden im nächsten Jahr wiederkommen ... Bereits beim Start des Flugzeuges Richtung Heimat machen wir uns schon Gedanken, was wir im nächsten Jahr alles mitbringen werden ...
Und so geht das weiter und weiter. Die Geldgeschenke und die übergebenen Sachgeschenke bilden nach ein paar Jahren ein nicht unerhebliches Sümmchen ... ist egal ... er hat uns immer geholfen ... er ist ein Freund !
Bis wir nach einigen Jahren feststellen, er ist kein Freund, sondern wir sind Melkkühe.
Da fahren Leute 20 Jahre lang nach Sri Lanka und finden einen Guest-house-manager vor, dessen einziges Zimmer, dass er mit seiner Familie bewohnt, zu dem riesigen Haus gehört, das er selbst besitzt. Das Haus muss aber noch abgezahlt werden, daher braucht man die deutschen Nazischweine noch eine Weile, und lächelt freundlich sein singhalesisches Lächeln. Die Deutschen, die kein Wort verstehen, fühlen sich wohl, die Singhalesen sind ja so freundlich.
Solche Geschichten gibt es zu Hauf. Jeder muss sich selbst die Frage ganz genau stellen, ob er wirklich einen oder mehrere Freunde in Sri Lanka hat. Oder ist es nicht eher so, dass wir einfach nur willkommene Geldquellen sind? Und es ist ja auch alles so billig in Sri Lanka, nicht war? Es macht doch nichts, wenn wir für die gleiche Sache mehr zahlen, als die Einheimischen. Das ist ja in anderen Urlaubsländern auch so.
Wenn wir umgedreht mal versuchen würden und uns in die Situation der Singhalesen vor Ort versetzten, wie würden wir selbst denn reagieren. Da kommt ein deutsches Ehepaar einmal im Jahr für wenige Wochen in unser Land und lässt es sich gut gehen. Den Urlaubern geht es sichtlich, finanziell gut. Besser als uns selbst. Die Urlauber verstehen kein Wort und sind außerdem recht großzügig. Aber ein Freund? Was soll das für ein Freund sein, den man einmal im Jahr für wenige Wochen sieht? Kann man erwarten, dass dieser europäische Freund helfen kann, auf diese Entfernung, wenn notwendig? Nicht wirklich. Kann ich mit ihm sprechen, wenn ich ein Problem hab, wird er es verstehen, noch dazu mit diesen sprachlichen Hürden? Nein, auch nicht.
Klar freut man sich, wenn die Europäer wieder da sind. Früher haben sie die Insel kolonialisiert und ausgebeutet, das singhalesiche Volk unterdrückt.
Sie sind recht geberfreundlich. Die Zeit der Kolonialherren ist vorbei, aber Singhalesen haben gelernt, sich unterwürfig zu verhalten. Nur die weißhäutigen Damen und Herren tragen Schuhe, Singhalesen nicht. Das gehört sich doch nicht ...
Eine Freundschaft mit Singhalesen, eine echte Freundschaft, so wir wie sie uns vorstellen, gibt es das wirklich?
Und ewig prüfe ........
LG
Regina
PS: ein kleiner Gedankenanstoss
Sei es der Strandurlaub, oder Wassersport, oder Ausflüge ins Hochland oder der Besuch antiker Stätten.
Kaum am Flughafen angekommen, sind wir umgeben von lächelnden Menschen. Alle sind freundlich, alle wollen helfen und .... Geld verdienen.
Vermeintliche Freundschaften werden recht schnell geschlossen. Zu Hause bei den neu gewonnenen, singhalesischen Freunden entdecken wir dann, wie arm sie sind. Aber sie fragen nicht nach Geld oder irgendetwas.
Wenige Tage später ist ein Familienmitglied schwer erkrankt. Die Medikamente sind teuer. Wir haben Mitleid und zahlen. Jetzt kommt heraus, es reicht hinten und vorn nicht. Die Tochter oder der Sohn gehen wohl in die Schule, aber an Schulbücher, Heften und Stiften mangelt es. Die Schuhe und die Schulinform sind auch schon viel zu klein .... usw. usw.
Es gibt unzählige Geschichten, die sie sich so einfallen lassen. Sie betreuen uns den ganzen Urlaub lang. Merkwürdig, dass uns plötzlich keine weiteren Singhalesen ansprechen. Wir sind jetzt zugeteilt. Ungeschriebenes Gesetz in Sri Lanka, kein anderer darf mit uns nunmehr Kontakt haben. Wir können quasi keinen Schritt mehr allein machen. Unser neuer Freund ist wie ein Schatten ständig bei uns.
Er ist ja so hilfsbereit. Wir brauchen dies und möchten jenes, wir wollen hierhin und dorthin. Alles kein Problem für ihn. Er managt alles.
Abreise, unser neuer Freund bringt uns selbstvertändlich zum Flughafen. Beim Abschied weint er ... wir sind gerührt. Ja, wir werden im nächsten Jahr wiederkommen ... Bereits beim Start des Flugzeuges Richtung Heimat machen wir uns schon Gedanken, was wir im nächsten Jahr alles mitbringen werden ...
Und so geht das weiter und weiter. Die Geldgeschenke und die übergebenen Sachgeschenke bilden nach ein paar Jahren ein nicht unerhebliches Sümmchen ... ist egal ... er hat uns immer geholfen ... er ist ein Freund !
Bis wir nach einigen Jahren feststellen, er ist kein Freund, sondern wir sind Melkkühe.
Da fahren Leute 20 Jahre lang nach Sri Lanka und finden einen Guest-house-manager vor, dessen einziges Zimmer, dass er mit seiner Familie bewohnt, zu dem riesigen Haus gehört, das er selbst besitzt. Das Haus muss aber noch abgezahlt werden, daher braucht man die deutschen Nazischweine noch eine Weile, und lächelt freundlich sein singhalesisches Lächeln. Die Deutschen, die kein Wort verstehen, fühlen sich wohl, die Singhalesen sind ja so freundlich.
Solche Geschichten gibt es zu Hauf. Jeder muss sich selbst die Frage ganz genau stellen, ob er wirklich einen oder mehrere Freunde in Sri Lanka hat. Oder ist es nicht eher so, dass wir einfach nur willkommene Geldquellen sind? Und es ist ja auch alles so billig in Sri Lanka, nicht war? Es macht doch nichts, wenn wir für die gleiche Sache mehr zahlen, als die Einheimischen. Das ist ja in anderen Urlaubsländern auch so.
Wenn wir umgedreht mal versuchen würden und uns in die Situation der Singhalesen vor Ort versetzten, wie würden wir selbst denn reagieren. Da kommt ein deutsches Ehepaar einmal im Jahr für wenige Wochen in unser Land und lässt es sich gut gehen. Den Urlaubern geht es sichtlich, finanziell gut. Besser als uns selbst. Die Urlauber verstehen kein Wort und sind außerdem recht großzügig. Aber ein Freund? Was soll das für ein Freund sein, den man einmal im Jahr für wenige Wochen sieht? Kann man erwarten, dass dieser europäische Freund helfen kann, auf diese Entfernung, wenn notwendig? Nicht wirklich. Kann ich mit ihm sprechen, wenn ich ein Problem hab, wird er es verstehen, noch dazu mit diesen sprachlichen Hürden? Nein, auch nicht.
Klar freut man sich, wenn die Europäer wieder da sind. Früher haben sie die Insel kolonialisiert und ausgebeutet, das singhalesiche Volk unterdrückt.
Sie sind recht geberfreundlich. Die Zeit der Kolonialherren ist vorbei, aber Singhalesen haben gelernt, sich unterwürfig zu verhalten. Nur die weißhäutigen Damen und Herren tragen Schuhe, Singhalesen nicht. Das gehört sich doch nicht ...
Eine Freundschaft mit Singhalesen, eine echte Freundschaft, so wir wie sie uns vorstellen, gibt es das wirklich?
Und ewig prüfe ........
LG
Regina
PS: ein kleiner Gedankenanstoss