srilanka1998
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Hallo,
ich weiss es ist ein relativ heikles Thema, doch möchte ich persönlich auch einiges an Infos zu diesem Thema bringen. Es liegt mir sehr am Herzen und ich denke, man sollte alle SL-Touristen ebenfalls daraufhinweisen.
Sollte jemandem etwas Auffälliges in SriLanka auffallen (aber wirklich nur wenns die Situation erfordert - nicht überreagieren), ich hab unter dem Beitrag ein paar Adressen aufgelistet.
Tourismus
Der Tourismus ist eine wichtige Devisenquelle für Sri Lanka. 2003 besuchten etwa 500.000 Menschen, hauptsächlich aus Westeuropa, das Land. Die Besucherzahlen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Sie kommen wegen der vielfältigen kulturellen und religiösen Sehenswürdigkeiten, aber auch, um sich an den weitläufigen Stränden des Landes zu entspannen.
Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus
In den letzten Jahren wurden in Sri Lanka viele Bars und Diskotheken eröffnet, was unter anderem auch durch eine Zunahme des Tourismus bedingt war. Im Zusammenhang mit dieser ausgebauten Vergnügungsinfrastruktur ging eine ansteigende Nachfrage nach Prostitution und eine Häufung der Fälle von Menschenhandel einher.
Sri Lanka ist als Reiseziel für pädosexuelle Täter aus Europa und den USA in die Schlagzeilen geraten. Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich bis zu 30 000 Kinder von pädosexuellen Touristen missbraucht werden. Die militärische und politische Situation Sri Lankas veranlasst einige Bevölkerungsteile zur Flucht. Dabei besteht besonders für Frauen und Kinder die Gefahr, in die kommerzielle sexuelle Ausbeutung verschleppt zu werden.
Während der letzten Jahre wurden in Sri Lanka die Gesetze zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung verschärft. Der sexuelle Missbrauch von Kindern unter 18 Jahren wird mit Gefängnisstrafen zwischen zehn und zwanzig Jahren geahndet, die Opfer haben das Recht auf Entschädigung. Sri Lanka hat außerdem am 12. Juli 1991 die UN Konvention über die Rechte des Kindes ratifiziert und sich verpflichtet, Kinder vor allen Formen sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs zu schützen. Außerdem werden fortlaufend Gespräche geführt, die die internationale Strafverfolgung verbessern.
Wer einen Fall von Kindesmissbrauch beobachtet, kann dies dem Reiseveranstalter, dem Tourguide und/oder dem Hotelmanager vor Ort melden. Auch die Polizei, die Botschaften sowie Nichtregierungsorganisationen nehmen Hinweise entgegen und gehen Fällen nach. Zudem besteht die Möglichkeit sich direkt an die Organisation P.E.A.C.E (Protecting Environment and Children Everywhere) vor Ort zu wenden. Alle weiteren Schritte werden dann von Mitarbeitern eingeleitet.
HIV/ Aids
Durch die vermehrten Fälle von Prostitution besteht die Befürchtung einer verstärkten Ausbreitung von HIV und AIDS. Nach Schätzungen von UNAIDS und der World Health Organization waren Ende 2003 bis zu 6900 Menschen in Sri Lanka mit dem HIV-Virus infiziert.
Für die Kinder, die zur Prostitution gezwungen werden, ist das Risiko, sich mit dem HIV-Virus zu infizieren, besonders hoch. Beim erzwungenen Geschlechtsverkehr mit erwachsenen Freiern werden sie häufig nicht nur seelisch, sondern auch körperlich schwer verletzt. Die auswegslose Ausbeutungssituation, in der sie leben, gleicht einem Teufelskreis. Die wenigsten können diese Situation verkraften. Drogenkonsum hilft, die eigenen Probleme zu verdrängen, reduziert aber gleichzeitig die körperliche Widerstandsfähigkeit. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren.
Kontakte vor Ort
Auf der Website der World Tourism Organization finden Sie eine Telefonliste mit lokalen Notrufnummern.
Hier noch ein Interview, dass ich im Netz gefunden habe.
Nach Schätzungen des katholischen Missionswerks missio reisen jährlich 400.000 Deutsche als Sex-Touristen in Länder der Dritten Welt.
Die vor fünf Jahren von missio gegründete Aktion "Schutzengel" hat sich die Bekämpfung von Kinderprostitution und Sex-Tourismus zur Aufgabe gemacht. Mit Kampagnen an deutschen Flughäfen versucht missio, Flugreisende auf die Folgen des Sex-Tourismus aufmerksam zu machen. Otmar Oehring, Leiter der Fachstelle Menschenrechte bei missio, erläutert die Aktivitäten von "Schutzengel".
SZ: Reagieren Sex-Touristen, die nach Asien und Afrika reisen, überhaupt auf Ihre Argumente?
Oehring: Bei pädophilen Sex-Touristen hilft eigentlich nur Abschreckung, indem man ihnen die Zustände in den Gefängnissen etwa in Sri Lanka schildert. Viele gehen auch deshalb ins Ausland, weil sie glauben, dort unentdeckt zu bleiben und sich auch leichter freikaufen zu können.
SZ: Hat sich der Personenkreis von Tätern und Opfern in den vergangenen Jahren verändert?
Oehring: Auch wenn immer mehr Frauen als Sex-Touristinnen ins Ausland reisen, ist der Anteil der Männer nach wie vor bedeutend höher. Andererseits werden die Kinder immer jünger. Viele Männer bevorzugen Jungfrauen, um das Ansteckungsrisiko speziell von Aids zu minimieren.
SZ: Können Sie eigentlich auf die Zusammenarbeit mit den Behörden am Ort zählen?
Oehring: Das ist sehr unterschiedlich. In vielen Ländern arbeiten unsere kirchlichen Partner mit den Polizeibehörden zum Teil sehr gut zusammen. Gleichzeitig besteht aber weiterhin das Problem, dass andere Justizbehörden diese Zusammenarbeit zu hintertreiben versuchen.
SZ: Sind die Sex-Touristen meistens Einzeltäter oder handelt es sich oft auch um Fälle von organisierter Kriminalität?
Oehring: Es gibt beides. Die Tendenz jedoch, Kinder vorher schon übers Internet zu bestellen, scheint zuzunehmen. Man bucht also nicht nur den Urlaub, man bucht gleich noch das Kind dazu.
SZ: Seit 1993 ist Kindesmissbrauch im Ausland auch in Deutschland justiziabel. Hat diese Rechtslage etwas Positives bewirkt?
Oehring: Die Umsetzung ist in der Praxis oft schwierig. In vielen Zielländern ist neben der Prostitution die Armut ein großes Problem. Die entsprechenden Justizbehörden sind deshalb oft zugänglich für Geldgeschenke, so dass sich viele Täter freikaufen können.
SZ: Wie viele pädophile Täter, die im Ausland Kinder missbraucht hatten, wurden seit 1993 in Deutschland vor Gericht gebracht?
Oehring: Insgesamt landen leider 99 Prozent der Täter weder in Deutschland noch im Ausland vor Gericht, meist aus Mangel an Beweisen. Die Zeugen sind auch oft in den Tatländern nicht mehr erreichbar. Zudem kann das meist arme Umfeld der betroffenen Kinder und Jugendlichen bereits mit relativ kleinen Summen zum Schweigen gebracht werden, Bei einer internationalen Tagung in Berlin zum Thema "Kinderschänder vor Gericht" brachte missio Personen aus den Bereichen Justiz, Polizei und Hilfsorganisationen an einen Tisch, um in Zukunft weltweit bei der Strafverfolgung besser zusammenarbeiten zu können.
SZ: Welche Ziele hat sich die Aktion "Schutzengel" gesetzt?
Oehring: In Deutschland wollen wir aufklären und ein entsprechendes Bewusstsein für die Problematik schaffen. Außerdem wollen wir die Leute animieren, sich selbst gegen Sex-Tourismus einzusetzen. In den Zielländern dagegen unterstützen wir konkrete Projekte, sowohl in der Prävention als auch in der Betreuung von Opfern. Die Alternativen zur Prostitution müssen für die Kinder und Eltern einen wirtschaftlichen Vorteil haben. Oft hatten es die Kinder noch nie so gut gehabt wie bei dem "Onkel aus Deutschland": Sie konnten sich satt essen, haben neue Kleider bekommen. Deshalb muss man vor allem die Armut bekämpfen und den Kindern eine Ausbildung ermöglichen, damit ihr Lebensunterhalt auf Dauer gesichert ist.
Interview: Luzia Riedhammer
Die Veröffentlichung des Interviews erfolgt mit freundlicher Genehmigung durch die Süddeutsche Zeitung.
Der Abdruck erfolgte in der Printausgabe am Dienstag, 9. März 2004
Ich bitte euch alle, die nach Sri Lanka reisen - haltet eure Augen offen und meldet Vorfälle bei obengenannten Meldestellen. Die Kinder werden es euch dankbar sein! Solltet ihr persönlich in einen Fall verwickelt sein, wendet euch einfach an eure Botschaft!
ich weiss es ist ein relativ heikles Thema, doch möchte ich persönlich auch einiges an Infos zu diesem Thema bringen. Es liegt mir sehr am Herzen und ich denke, man sollte alle SL-Touristen ebenfalls daraufhinweisen.
Sollte jemandem etwas Auffälliges in SriLanka auffallen (aber wirklich nur wenns die Situation erfordert - nicht überreagieren), ich hab unter dem Beitrag ein paar Adressen aufgelistet.
Tourismus
Der Tourismus ist eine wichtige Devisenquelle für Sri Lanka. 2003 besuchten etwa 500.000 Menschen, hauptsächlich aus Westeuropa, das Land. Die Besucherzahlen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Sie kommen wegen der vielfältigen kulturellen und religiösen Sehenswürdigkeiten, aber auch, um sich an den weitläufigen Stränden des Landes zu entspannen.
Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus
In den letzten Jahren wurden in Sri Lanka viele Bars und Diskotheken eröffnet, was unter anderem auch durch eine Zunahme des Tourismus bedingt war. Im Zusammenhang mit dieser ausgebauten Vergnügungsinfrastruktur ging eine ansteigende Nachfrage nach Prostitution und eine Häufung der Fälle von Menschenhandel einher.
Sri Lanka ist als Reiseziel für pädosexuelle Täter aus Europa und den USA in die Schlagzeilen geraten. Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich bis zu 30 000 Kinder von pädosexuellen Touristen missbraucht werden. Die militärische und politische Situation Sri Lankas veranlasst einige Bevölkerungsteile zur Flucht. Dabei besteht besonders für Frauen und Kinder die Gefahr, in die kommerzielle sexuelle Ausbeutung verschleppt zu werden.
Während der letzten Jahre wurden in Sri Lanka die Gesetze zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung verschärft. Der sexuelle Missbrauch von Kindern unter 18 Jahren wird mit Gefängnisstrafen zwischen zehn und zwanzig Jahren geahndet, die Opfer haben das Recht auf Entschädigung. Sri Lanka hat außerdem am 12. Juli 1991 die UN Konvention über die Rechte des Kindes ratifiziert und sich verpflichtet, Kinder vor allen Formen sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs zu schützen. Außerdem werden fortlaufend Gespräche geführt, die die internationale Strafverfolgung verbessern.
Wer einen Fall von Kindesmissbrauch beobachtet, kann dies dem Reiseveranstalter, dem Tourguide und/oder dem Hotelmanager vor Ort melden. Auch die Polizei, die Botschaften sowie Nichtregierungsorganisationen nehmen Hinweise entgegen und gehen Fällen nach. Zudem besteht die Möglichkeit sich direkt an die Organisation P.E.A.C.E (Protecting Environment and Children Everywhere) vor Ort zu wenden. Alle weiteren Schritte werden dann von Mitarbeitern eingeleitet.
HIV/ Aids
Durch die vermehrten Fälle von Prostitution besteht die Befürchtung einer verstärkten Ausbreitung von HIV und AIDS. Nach Schätzungen von UNAIDS und der World Health Organization waren Ende 2003 bis zu 6900 Menschen in Sri Lanka mit dem HIV-Virus infiziert.
Für die Kinder, die zur Prostitution gezwungen werden, ist das Risiko, sich mit dem HIV-Virus zu infizieren, besonders hoch. Beim erzwungenen Geschlechtsverkehr mit erwachsenen Freiern werden sie häufig nicht nur seelisch, sondern auch körperlich schwer verletzt. Die auswegslose Ausbeutungssituation, in der sie leben, gleicht einem Teufelskreis. Die wenigsten können diese Situation verkraften. Drogenkonsum hilft, die eigenen Probleme zu verdrängen, reduziert aber gleichzeitig die körperliche Widerstandsfähigkeit. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren.
Kontakte vor Ort
Auf der Website der World Tourism Organization finden Sie eine Telefonliste mit lokalen Notrufnummern.
Hope for Children, Sri Lanka
128 Lakshapathiya Road,
Moratuwa, Sri Lanka
Phone: +94 1 649 628
Fax: +94 1 647 158
Website: www.hope-for-children.org
128 Lakshapathiya Road,
Moratuwa, Sri Lanka
Phone: +94 1 649 628
Fax: +94 1 647 158
Website: www.hope-for-children.org
National Child Protection Authority
330, Thalawathugoda Road
Madiweda, Sri Jayawardenepura
Kotte, Sri Lanka
Phone: +94-01-2778911
Fax: + 94-01-2778915
Email: [email:afd797fbd7]info@childprotection.gov.lk[/email:afd797fbd7]
http://www.childprotection.gov.lk/L1Board.htm
Main contact person(s): Professor Harendra de Silva (ncpa@diamond.lanka.net)
330, Thalawathugoda Road
Madiweda, Sri Jayawardenepura
Kotte, Sri Lanka
Phone: +94-01-2778911
Fax: + 94-01-2778915
Email: [email:afd797fbd7]info@childprotection.gov.lk[/email:afd797fbd7]
http://www.childprotection.gov.lk/L1Board.htm
Main contact person(s): Professor Harendra de Silva (ncpa@diamond.lanka.net)
Protecting Environment And Children Everywhere (PEACE
) PO Box 58, Mt Lavinia
Colombo 5, Sri Lanka
Phone: +941 596 855
Fax: +941 502 081
Email: [email:afd797fbd7]peacesl@sri.lanka.net[/email:afd797fbd7]
Website: http://www.lanka.net/charity/peace
Colombo 5, Sri Lanka
Phone: +941 596 855
Fax: +941 502 081
Email: [email:afd797fbd7]peacesl@sri.lanka.net[/email:afd797fbd7]
Website: http://www.lanka.net/charity/peace
Save the Children in Sri Lanka
58A, Horton Place
Colombo 7, Sri Lanka
Phone: +94 11 2672672
Fax: +94 11 2672671
Email: [email:afd797fbd7]mail@savethechildren.lk[/email:afd797fbd7]
58A, Horton Place
Colombo 7, Sri Lanka
Phone: +94 11 2672672
Fax: +94 11 2672671
Email: [email:afd797fbd7]mail@savethechildren.lk[/email:afd797fbd7]
Hier noch ein Interview, dass ich im Netz gefunden habe.
Nach Schätzungen des katholischen Missionswerks missio reisen jährlich 400.000 Deutsche als Sex-Touristen in Länder der Dritten Welt.
Die vor fünf Jahren von missio gegründete Aktion "Schutzengel" hat sich die Bekämpfung von Kinderprostitution und Sex-Tourismus zur Aufgabe gemacht. Mit Kampagnen an deutschen Flughäfen versucht missio, Flugreisende auf die Folgen des Sex-Tourismus aufmerksam zu machen. Otmar Oehring, Leiter der Fachstelle Menschenrechte bei missio, erläutert die Aktivitäten von "Schutzengel".
SZ: Reagieren Sex-Touristen, die nach Asien und Afrika reisen, überhaupt auf Ihre Argumente?
Oehring: Bei pädophilen Sex-Touristen hilft eigentlich nur Abschreckung, indem man ihnen die Zustände in den Gefängnissen etwa in Sri Lanka schildert. Viele gehen auch deshalb ins Ausland, weil sie glauben, dort unentdeckt zu bleiben und sich auch leichter freikaufen zu können.
SZ: Hat sich der Personenkreis von Tätern und Opfern in den vergangenen Jahren verändert?
Oehring: Auch wenn immer mehr Frauen als Sex-Touristinnen ins Ausland reisen, ist der Anteil der Männer nach wie vor bedeutend höher. Andererseits werden die Kinder immer jünger. Viele Männer bevorzugen Jungfrauen, um das Ansteckungsrisiko speziell von Aids zu minimieren.
SZ: Können Sie eigentlich auf die Zusammenarbeit mit den Behörden am Ort zählen?
Oehring: Das ist sehr unterschiedlich. In vielen Ländern arbeiten unsere kirchlichen Partner mit den Polizeibehörden zum Teil sehr gut zusammen. Gleichzeitig besteht aber weiterhin das Problem, dass andere Justizbehörden diese Zusammenarbeit zu hintertreiben versuchen.
SZ: Sind die Sex-Touristen meistens Einzeltäter oder handelt es sich oft auch um Fälle von organisierter Kriminalität?
Oehring: Es gibt beides. Die Tendenz jedoch, Kinder vorher schon übers Internet zu bestellen, scheint zuzunehmen. Man bucht also nicht nur den Urlaub, man bucht gleich noch das Kind dazu.
SZ: Seit 1993 ist Kindesmissbrauch im Ausland auch in Deutschland justiziabel. Hat diese Rechtslage etwas Positives bewirkt?
Oehring: Die Umsetzung ist in der Praxis oft schwierig. In vielen Zielländern ist neben der Prostitution die Armut ein großes Problem. Die entsprechenden Justizbehörden sind deshalb oft zugänglich für Geldgeschenke, so dass sich viele Täter freikaufen können.
SZ: Wie viele pädophile Täter, die im Ausland Kinder missbraucht hatten, wurden seit 1993 in Deutschland vor Gericht gebracht?
Oehring: Insgesamt landen leider 99 Prozent der Täter weder in Deutschland noch im Ausland vor Gericht, meist aus Mangel an Beweisen. Die Zeugen sind auch oft in den Tatländern nicht mehr erreichbar. Zudem kann das meist arme Umfeld der betroffenen Kinder und Jugendlichen bereits mit relativ kleinen Summen zum Schweigen gebracht werden, Bei einer internationalen Tagung in Berlin zum Thema "Kinderschänder vor Gericht" brachte missio Personen aus den Bereichen Justiz, Polizei und Hilfsorganisationen an einen Tisch, um in Zukunft weltweit bei der Strafverfolgung besser zusammenarbeiten zu können.
SZ: Welche Ziele hat sich die Aktion "Schutzengel" gesetzt?
Oehring: In Deutschland wollen wir aufklären und ein entsprechendes Bewusstsein für die Problematik schaffen. Außerdem wollen wir die Leute animieren, sich selbst gegen Sex-Tourismus einzusetzen. In den Zielländern dagegen unterstützen wir konkrete Projekte, sowohl in der Prävention als auch in der Betreuung von Opfern. Die Alternativen zur Prostitution müssen für die Kinder und Eltern einen wirtschaftlichen Vorteil haben. Oft hatten es die Kinder noch nie so gut gehabt wie bei dem "Onkel aus Deutschland": Sie konnten sich satt essen, haben neue Kleider bekommen. Deshalb muss man vor allem die Armut bekämpfen und den Kindern eine Ausbildung ermöglichen, damit ihr Lebensunterhalt auf Dauer gesichert ist.
Interview: Luzia Riedhammer
Die Veröffentlichung des Interviews erfolgt mit freundlicher Genehmigung durch die Süddeutsche Zeitung.
Der Abdruck erfolgte in der Printausgabe am Dienstag, 9. März 2004
Ich bitte euch alle, die nach Sri Lanka reisen - haltet eure Augen offen und meldet Vorfälle bei obengenannten Meldestellen. Die Kinder werden es euch dankbar sein! Solltet ihr persönlich in einen Fall verwickelt sein, wendet euch einfach an eure Botschaft!