Standardprogramm für Sri Lanka Erstbesucher in den Weihnachtsferien mit Kindern

Mit Kindern (8 und 12 Jahre) eine Rundreise durch Sri Lanka zu machen ist relativ problemlos sogar in der Hauptreisezeit möglich. Wir waren in den Winterferien 2015/16 dort.
Gleich am 24.Dezember vormittags mit der Oman Air los, München – Muscat in etwas mehr als 6 Stunden. Aufenthalt in Muscat leider 5 Stunden in der Nacht, da der Weiterflug erst um 2 Uhr morgens startet. Somit Heiligabend recht unkonventionell verbracht. Man wird dort aber auch nicht groß daran erinnert, ein einsamer Plastikweihnachtsbaum vor dem Duty Free Shop war alles, was weihnachtliche Stimmung verbreitete. Natürlich kaum ein Auge zugetan, und entsprechend kaputt nach weiteren 4 Stunden in Sri Lanka angekommen.
Schon Monate vorher hatten wir von zuhause aus einen lokalen Reiseveranstalter gebucht, der Touren mit Driver/Guide anbietet. Er hat uns einen Tourenvorschlag geschickt mit den am meisten nachgefragten Zielen, und da es unser erster Aufenthalt im ehemaligen Ceylon war, haben wir einen Großteil davon auch so übernommen.
Ist übrigens nicht ungewöhnlich und auch nicht teuer, sich in Sri Lanka fahren zu lassen. Angesichts Linksverkehr und „unkonventioneller“ Fahrweise der Einheimischen würde ich es mir lieber zweimal überlegen, falls man hier tatsächlich selbst fahren wollte.
Hotels für die Rundtour konnte man wahlweise über den Anbieter oder selbst buchen. Da das Hotelangebot zu dieser Hauptreisezeit für Familien ohnehin ziemlich klein war, haben wir die Zimmer gleich mitgebucht. Hierfür war eine Überweisung von 50% der Übernachtungskosten nötig. Die Banküberweisung dauert ca. 10 Tage.
 
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25.Dezember
Am Flughafen von Colombo wartete am Ausgang schon ein ganzer Pulk Abholer auf die ankommenden Touristen, darunter auch unser deutschsprachiger Guide Dharma. Auch der sympathische Chef des lokalen Reisebüros war mit dabei, bei dem wir auch gleich den Restbetrag der Tour bezahlten (hätten wir auch nach der Tour machen können, aber mir war es lieber, gleich etwas Geld loszuwerden, als es die ganze Reise dabei zu haben und vielleicht noch zu verlieren). An der Flughafenzufahrt wartete dann auch schon unser Fahrer Rabi mit dem Auto, ein ziemlich neuer Toyota Hiace Kleinbus mit Dual-Aircondition (wir konnten das Fahrgastabteil somit separat regeln). Mehr als genug Platz für Passagiere und Gepäck war gegeben.

Wir hatten ursprünglich angeregt, auf dem Weg zu unserer ersten Unterkunft in der Nähe von Sigiriya noch bei der ersten Königsstadt Anuradhapura vorbeizuschauen. Auf der Karte und in Kilometern sieht das ja nicht so weit aus, wenn man unsere Maßstäbe zugrunde legt. Allerdings kommt man in Sri Lanka wesentlich langsamer voran, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von bestenfalls 50 km/h dürfte nahe an der Realität liegen. Man hat uns also darauf hingewiesen, dass es auf direktem Weg noch ca. 4 bis 5 Stunden bis zum Hotel wären, mit dem Abstecher über die erste Königsstadt und deren Besichtigung nochmal mindestens drei bis vier Stunden mehr. In Anbetracht unseres unausgeschlafenen Zustands, der noch ungewohnten Wärme und des dringenden Bedürfnisses nach einer Dusche, haben wir kurzfristig umdisponiert, und sind direkt Richtung Hotel gefahren. Eine weise Entscheidung, denn wie sich zeigte waren – bedingt durch Feiertage im Land – die Straßen gut gefüllt, und man kam nochmal etwas langsamer voran als befürchtet. Zudem wollte man ja auch das eine oder andere Mal auf Empfehlung unseres gutgelaunten Guides stehenbleiben, um eine King Coconut zu trinken, oder eine frisch geerntete Ananas zu probieren. Welch ein Genuss! Ungewohnter Anblick waren die überall neben und teilweise auf der Straße liegenden und laufenden Hunde, die aber offensichtlich tiefentspannt und absolut friedlich sind.
Wir kamen nach einigen Staus und Stopps somit erst mitten am Nachmittag im „Aliya Resort“ an, eine schicke, weitläufige Apartmentanlage mitten im Grün mit Blick über den Pool auf den Felsen von Sigiriya im Licht der langsam untergehenden Sonne. Toller Anblick.

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Das Hotel hat neben dem großen Pool (der übrigens das Dach eines darunterliegenden Gebäudes bildet) auch noch einen kleinen, ebenerdigen Kinderpool, eine Badmintonhalle, einen großen, klimatisierten Fitnessraum mit modernen Geräten, einen Tischtennisraum, Rasenschach sowie im Freien ein Volleyballfeld zu bieten. Es gibt neben dem großen, offenen Restaurant nahe der Rezeption auch noch ein kleineres, internationales unter dem Pool, sowie ein rustikales im Garten, wo man landestypische Gerichte bekommt (Vorbestellung nötig). Die sind sicherlich alle gut, aber dem Hotelniveau entsprechend sind auch die Preise recht hoch.
Da wir ja ohnehin Fahrer und Guide hatten, ließen wir uns abends in die ein paar Kilometer entfernte Ortschaft chauffieren, wo wir unser erstes Curry-Büffet ausprobierten (knapp sieben Euro pro Person mit Getränken). Die meisten Sachen sind echt lecker, alles hat eine gewisse Grundschärfe, da muss man sich erst dran gewöhnen.
Die Fahrer bekommen übrigens an den meisten Restaurants ein Gratisessen (einheimische Gerichte), und übernachten auch bei den meisten Unterkünften kostenlos, so dass man sich darum schon mal nicht zu kümmern braucht.
Haben dann noch ein paar Sachen bei einem kleinen Supermarkt eingekauft (Kekse, Limo und ein Lion-Bier, schmeckt ausgezeichnet), und die erste Nacht im Land gut geschlafen.
 
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26.Dezember
Frühstück war im Übernachtungspreis unserer Hotels jeweils inklusive, sodass wir uns morgens auf den Weg zum Frühstücksbüffet machten. Unglaubliche Auswahl, man konnte gar nicht alles probieren, weil irgendwann nichts mehr reinpasste, und alles wirklich hervorragend im Geschmack. In der schräg stehenden Sonne sitzen, freundlich bedient werden, schlemmen und es sich gut gehen lassen – allmählich kam Urlaubsstimmung auf. 180€ die Nacht im Aliya Resort für vier Personen mit Frühstück sind nicht billig, aber angesichts Peak-Saison und der wirklich schönen Anlage wohl angemessen.

Dann brachen wir Richtung Sigiriya auf, der Himmel zog allmählich zu. Menschenmassen am Eingang, da wegen der angesprochenen Feiertage neben Touristen auch viele Einheimische den Tag für einen Besuch des ehemaligen Felsenpalastes nutzen wollen. Die zahlen ja nur einen Bruchteil des happigen Eintrittspreises, der Touristen abverlangt wird. Wir waren zu viert knapp neunzig Euro los, und dabei zahlten die Kinder nur die Hälfte. Im langsam einsetzenden Nieselregen kletterten wir allmählich den Anhang zum Fels hoch, teilweise ging es wegen des Andrangs und vor dem Nadelöhr des Treppenhauses Richtung Wolkenmädchenbilder sehr langsam voran – ein bis zwei Stufen pro Minute.

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Ein Geduldsspiel. Gottseidank regnete es aber nicht stärker, und nach etwa zwei Stunden waren wir bei den verbliebenen paar Bildern (von ursprünglich wohl tausend) der barbusigen Wolkenmädchen angekommen. Sehr schön gemalt, muss man schon sagen.

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Bis zu den Löwentatzen auf halber Höhe gingen wir noch, dort beginnt das letzte, steile Treppenstück nach oben zu den Ruinen des früheren Palastes.

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Da es aber auch dort wieder nur im Zeitlupentempo voranging, und zudem der Nieselregen wieder etwas stärker wurde und wir ohnehin noch etwas mit der Akklimatisierung zu kämpfen hatten, beschlossen wir es dabei bewenden zu lassen, und gingen zurück (vorbei an den ersten Affen, die wir in Sri Lanka noch häufiger zu sehen bekommen sollten) zum Abholerparkplatz, wo wir schon erwartet wurden.
Weiter ging es nach Giritale, wo man eine stehende Buddhafigur malerisch an einem See zu sehen bekommt.

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In der Nähe sind wir auf unser nächstes Curry-Büffet eingekehrt. Ein Segen, wenn man einfach nur dem Fahrer sagen muss, dass man gerne irgendwo was essen würde, und nicht erst suchen muss. Auch hier lagen wir bei etwa sieben Euro pro Person inklusive Getränke.

Als nächstes stand die zweite Königsstadt, Pollonnaruwa, auf dem Programm. Auf dem Weg dahin sahen wir in einem See badende Einheimische, Männer mit Sarong oder Hose, Frauen mit Sari oder T-Shirt züchtig verhüllt, alle bester Laune.
Auch in Pollonnaruwa war ordentlich was los, wenn auch etwas weniger als in Sigiriya. Etwas weniger war auch der Eintrittspreis, aber immerhin noch um die 70 Euro für unsere Familie. Sehr weitläufige Anlage - wir waren wieder sehr froh über den Fahrer, der uns zwischen den Sehenswürdigkeiten hin- und herfuhr.

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Allmählich hörte der Nieselregen auf, und wir hätten noch den Minneriya Park auf dem Rückweg nach Sigiriya besuchen können. Aber für den ersten Besichtigungstag reichte es uns erst mal. Auf dem Rückweg trafen wir auf einen wilden Elefanten, der am Straßenrand entlangschlenderte.

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Man merkte deutlich, welchen Respekt unser Fahrer vor dem Koloss hatte, er war stets bereit für einen Blitzstart, während wir dem Schauspiel eine zeitlang atemlos zusahen. Übernachtet wurde nochmal im Aliya Resort.
 
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Der 27.Dezember bescherte uns somit erneut ein opulentes Frühstück, dann brachen wir auf nach Dambulla.

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Man merkte, dass dies das Ende der Feiertage war, allmählich waren etwas weniger Leute unterwegs. Der Aufstieg zum Felsentempel (10€ Eintritt pro Erwachsenem) war nicht ohne, die Schuhe zogen wir oben am Eingang der Tempelanlage aus und begaben uns barfuß bzw. in Socken ins Innere.

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Eindrucksvoll, die riesigen liegenden Buddhas, und die schöne Bemalung der Wände. Am Ausgang dann erstmal ein Schreckmoment, da alle unsere Schuhe weg waren! Der Wachmann am Eingang meinte, wir sollen doch mal beim „Schuhaufpasser“ nachfragen. Und tatsächlich gab es 20 Meter weiter eine kleine Hütte am Rand, wo sich auch unsere Schuhe wiederfanden. Der gute Mann hatte seine Aufgabe genau genommen, und alle Schuhe am Tempeleingang eingesammelt. Die etwa 70 Cent „Auslöse“ zahlten wir gerne, froh, nicht den Rest des Urlaubs ohne Schuhwerk verbringen zu müssen.

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Als nächstes steuerten wir einen „Spice-Garden“ an. Unser Guide gab uns noch mit auf den Weg, dass die Produkte hier nicht wirklich preiswert sind. Dann wurden wir von einem sehr gut deutsch sprechenden Mitarbeiter des Gewürzgartens, angeblich Medizinstudent, durch den Schaugarten geführt. Toll, was da alles wächst: Kakao

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und rote Ananas, Ingwer und Zimt, Gewürznelke, Kardamon, Vanille, Muskatnuss

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und noch vieles mehr, wovon wir noch nicht mal den Namen kannten.
Interessant zu hören, gegen und für was das jeweilige Kraut hilft.
Ein einsetzender Wolkenbruch ließ uns unter das Dach einer Hütte flüchten, wo uns noch gezeigt wurde, welche Produkte aus den Pflanzen hergestellt werden, die meisten nach Ayurveda-Rezepten, das ja eine jahrtausendalte Heilpflanzenwissenschaft ist.
Im Shop konnten wir es uns dann doch nicht ganz verkneifen, ein paar unserer Meinung nach nicht allzu teuren Dinge zu kaufen.

Bei leider schlecht bleibendem Wetter fuhren wir weiter nach Matale, wo wir für kleines Geld den knallbunt angemalten Hindutempel von außen besichtigten.

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Innen war an diesem Tag geschlossen, in einem Gebäude am Rand des Tempels wurde gerade ein buntes, fröhliches Fest gefeiert, wir konnten ein paar Minuten durch die offenen Fenster staunend zusehen. Die ca. 0,70€ für die Tempelbesichtigung von außen waren gut angelegt.
Weiter ging’s durch die sattgrüne, regenverhangene Landschaft

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nach Kandy, unterwegs holten wir uns bei einem der zahlreichen KFCs noch eine Kleinigkeit. Unser Hotel aus der Kolonialzeit in Kandy, das „Queens“ (eine Suite mit Wohnzimmer und zwei Schlafzimmern für 115€ die Nacht), liegt direkt gegenüber des Eingangs zum Zahntempel. Bei nachlassendem Regen beschlossen wir, dorthin zu gehen, da am späten Nachmittag das Heiligtum in einer Zeremonie gezeigt wird.
Der Zahntempel liegt in einer ziemlich großen Anlage direkt am See, und kaum hatten wir unsere Schuhe abgegeben und einen Teil der Außenanlage besichtigt, ging auch schon ein Wolkenbruch nieder, der uns ins Innere flüchten ließ. Kurz darauf begann auch die Zeremonie mit Trommelmusik und dem Einzug der Priester.

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Wir blieben deutlich länger, als wir eigentlich vor hatten, da der Regen draußen gar nicht mehr aufhören wollte. Als es zumindest etwas nachließ, flüchteten wir durch große Pfützen zurück ins Hotel.
Nachdem wir wieder trocken waren, gingen wir hinter dem Hotel noch ein Stück die Hauptstraße Sri Dalada Veediya hinab, wo man nach wenigen Metern die „Delight Bakery“ findet. Die Kuchen sahen so gut aus, dass wir welche probierten. Sehr lecker! Nicht so pappsüß wie in vielen Ländern, durchaus mit unserem Backwerk vergleichbar. Die Kinder wollten lieber eine Pizza, die in dem Pizza-Hut schräg gegenüber unseres Hotels geordert wurde.
 
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28.Dezember
Das Frühstückbüffet im Queens-Hotel schmeckt in dem kolonialen Ambiente des Speisesaals ausgezeichnet,

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das Wetter ist nun auch wieder besser.
Wir machen uns auf nach Peradeniya am Stadtrand von Kandy, wo sich laut unseres Führers der größte botanische Garten Asiens befindet (7€ Eintritt pro Erwachsenem, Kinder die Hälfte). Da kann man wirklich stundenlang durchschlendern und sich bei den Orchideen verlieren, oder auch nur den zigtausend Flughunden zusehen, die lärmend in den Bäumen am Fluss hängen.

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Unweit der ausladenden, angeblich 2500 Jahre alten Birkenfeige, die allein inmitten einer Wiese steht,

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gibt es ein Cafe, wo wir uns auf der Veranda für Tee und Kuchen niedergelassen haben. Ein schönes Fleckchen Erde!

Gegen Mittag ging es weiter Richtung Pinnawala zur Millenium Elephant Foundation. Der Eintritt kostet knapp 7 Euro, zusammen mit einem kurzen Elefantenritt 13 Euro, mit einem mittleren Ritt 20 Euro pro Person. Nur unser Jüngster traute sich auch tatsächlich - zusammen mit unserem Führer - auf einem Elefanten zu reiten.

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Anschließend gäbe es noch die Gelegenheit, einem Elefanten mit einer Kokosnusschale im Fluss die Haut abzureiben, was dieser augenscheinlich sehr genoss. Außerdem kann man „seinen“ Elefanten mit einer großen Obstschale füttern, die zwei Euro kostet. Laut Homepage ist die Foundation eine gemeinnützige Organisation, so dass man hier kein schlechtes Gewissen haben muss.
Ein Stück die Straße rauf kehrten wir bei einem kleinen Restaurant am Wegesrand ein, wo es typisches Sri-Lanka-Essen gab.
Auf dem Rückweg nach Kandy kommt man an einem Eisenbahnmuseum vorbei, an der Straße sind etliche alte Loks und Waggons ausgestellt.

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Ein letzter Besuch an diesem Tag galt dem Embekke Devalaya, eine kleine Anlage, die sowohl für Buddhisten wie Hindus ein heiliger Ort ist. Die Anlage ist bekannt für ihre hervorragenden Holzschnitzereien an den Säulen des Tempels.

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Zurück in Kandy haben wir aufgrund der guten Erfahrungen des Vortags wieder die Delight Bakery besucht, und zu viert eine leckere kleine Schokotorte verspachtelt (knapp 7 Euro). Die Einheimischen haben uns vielleicht angeguckt!

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29.Dezember
Nach einem weiteren angenehmen Frühstück im Queens brachen wir Richtung Hochland auf. Es geht an immer mehr Teeplantagen vorbei, die Gegend wird gebirgiger und die Aussichten spektakulärer. Besonders gut ist der Blick vom Ramboda Falls Hotel aus auf Seen und Wasserfälle, tolles Panorama.

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Kurz darauf folgt der Ramboda Tunnel, für einen Europäer nicht spektakulär, dort aber so etwas Besonderes, dass er sogar auf dem 1000 Rupienschein abgebildet ist.
Ein kleines Stück weiter den Berg hoch ist die Blue Field Teefabrik, durch die man gerne geführt wird und dabei lernt, welche unterschiedlichen Arten Tee aus den Blättern auf teilweise alten, britischen Maschinen gemacht werden. Im angrenzenden Café kann man diesen auch gegen kleines Geld probieren, Kuchen gibt’s hier auch wieder.
Noch ein Stück weiter bergauf findet sich bei Adma Agro, die sich auf Beeren spezialisiert haben, eine Besonderheit, die ich vorher noch nie gesehen habe: Erdbeer-Pizza!

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Na ja, der Teig war zwar nicht wie der einer Pizza, aber geschmeckt haben die roten Früchte mit Sahne dennoch.

Immer weiter bergauf tauchten wir schließlich in die Wolkendecke ein, ein leichter Sprühregen setzte ein. Bald darauf erreichten wir Nuwara Eliya, das meist nur in der Kurzform Nurelia betitelt wird. In einem Restaurant am Lake Gregory wurde Mittag gegessen, der Laden war gut gefüllt während es draußen regnete bei nicht mal zehn Grad. Unser Fahrer war wohl unvorbereitet auf den Weg ins Hochland gewesen, da er nur ein T-Shirt dabei hatte, und entsprechend fror. Ihm schenkte ich meinen Pullover vom Hinflug.
Auf dem Weg zum Hotel kamen wir am Pferderennplatz und dem alten Postamt

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vorbei, beides verbreitet britischen Charme. Das zentral gelegene Hotel „Windsor“ (105€ für ein Viererzimmer) bot einen Blick auf den Nebeldunst, der die bewaldeten Berghänge beinahe verschluckte.
Das gleiche Bild bot sich auch bei dem altehrwürdigen „Hill Club“, den man in Nurelia einfach besuchen muss.

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Wir fragten am Empfang freundlich, ob wir uns etwas umsehen dürfen, und wurden bereitwillig herumgeführt – zuerst von dem Herrn am Empfang, dann bekam ein Stammgast mit, dass wir Deutsche sind, und hat freundlicherweise den Rest der Führung übernommen. Es stellte sich heraus, dass er (ebenfalls Deutscher) eine größere Plantage an der Küste besitzt, und der Club praktisch seine zweite Heimat ist. Wir bedankten uns anschließend herzlich, und wurden durch den nicht enden wollenden Regen zum Hotel zurückgefahren.

Trotz des unfreundlichen Wetters mussten wir später nochmal raus, da an einer unserer Reisetaschen eine Naht aufging, und wir das reparieren lassen mussten vor der Rückreise. Unser Führer tat nach einigem Herumfragen auch tatsächlich in einer versteckt liegenden Hütte eine Ledernäherei auf, wo wir den Schaden für nicht mal 2 Euro beheben ließen.
Da aber ohnehin abzusehen war, dass der Platz bei zu erwartenden weiteren Einkäufen (dazu später mehr) nicht reichen würde, haben wir uns zusätzlich noch auf der quirligen Marktstraße unterhalb des Hotels nach einem preiswerten Koffer umgesehen. Als Käufer trat unser Guide auf, da wir hofften, dadurch keinen höheren Preis für uns Touristen zahlen zu müssen. Ein großer Koffer mit vier Rollen, offensichtlich fernöstlicher Herkunft für 33€. Na ja, den Weg nach Hause würde er schon überstehen, hoffte ich. Unser Guide zahlte und trug den Koffer freundlicherweise auch gleich durch die vielen Pfützen ins Hotel.
Als ich ihn das erste Mal in die Hand nahm, wunderte ich mich gleich, dass er schwerer war, als ich vermutet hätte. Des Rätsels Lösung zeigte sich beim Öffnen: In dem großen war ein weiterer, kleinerer Koffer gleicher Bauart, und darin – nach dem Matroschka-Prinzip – nochmal ein weiterer! Ob das vom Verkäufer so geplant war, oder ob wir versehentlich drei statt eines Koffers erhalten hatten? Wir waren froh über das Mehr an Platz, und wollten lieber nicht nachfragen.

Unserem Guide und dem Fahrer habe ich auf den glücklichen Kauf einen „Old Arrack“ spendiert, die beiden luden mich auf ein Gläschen in die Fahrerunterkunft ein (halb Arrack und halb Wasser, nicht übel), und so saßen wir abends noch etwas zusammen und machten uns Gedanken über den morgigen Tag, an dem wir eigentlich vor Sonnenaufgang zu den Horton Plains aufbrechen wollten. Angesichts angekündigter Regenschauer und der Möglichkeit mal richtig auszuschlafen ließen wir den Plan aber fallen.
 
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30.Dezember
Somit kamen wir in den Genuss eines weiteren guten Hotelfrühstücks. Nicht ganz so große Auswahl wie bei den beiden ersten Unterkünften, aber es hat gut geschmeckt. Und allmählich wurde das Wetter auch besser.
Da wir erst nach dem Mittagessen wieder etwas geplant hatten, haben wir an der Nordostseite des Sees noch einen Spaziergang an Teeplantagen vorbei unternommen, in denen gerade einige Pflückerinnen bei der Arbeit waren.

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Dann ging es mit dem Auto ein kurzes Stück bergab nach Nanu-Oya, von der Straße aus bieten sich wieder tolle Ausblicke. Die Ortschaft liegt an der Bahnstrecke Colombo-Badulla, die quer durch das Hochland führt, und wir wollten mit dem Zug bis nach Ella fahren. Die Fahrkarte für die zweieinhalb Stunden Fahrt kostet fast nichts (ca. zwei Euro), und wir hatten noch Zeit, uns im Bahnhofsimbiss auf dem Bahnsteig ein paar Roti (gefüllte Teigtaschen) zu kaufen.

Der Zug kam schon gut voll in Nanu-Oya an, aber ein paar Leute stiegen hier doch aus, so dass es uns gelang mit etwas Glück Sitzplätze zu ergattern. Das war auch gut so, denn die nächste nennenswerte Zahl an aussteigenden Fahrgästen war erst wieder in unserem Zielbahnhof Ella zu verzeichnen. Man fährt auf kurviger Strecke an der Flanke der Hügel entlang mit wunderbarer Aussicht (zuerst in Fahrtrichtung rechts, später links besser) über die Landschaft, und kurzen Stücken durch sattgrünen Dschungel.

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Ganz toll! In Ella wartete bereits unser Fahrer mit dem Auto, wir kehrten zunächst im Café Chill an der Hauptstrasse ein, wo es internationales Essen und hervorragende Smoothies gibt. Am Ortsausgang konnte man einen fantastischen Blick in das Tal unter sich werfen,

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dann geht es nur noch bergab Richtung Süden, vorbei an den imposanten Rawana-Wasserfällen.

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Den Buduruwagala Tempel (ca. 2 Euro Eintritt) , der zwischen weiten Reisfeldern liegt auf denen Pfaue herumstolzieren, erreichten wir bei einsetzender Dämmerung. Dieser Tempel hat kein Gebäude, sondern es handelt sich um mehrere große und kleinere in einen mächtigen Felsen geschlagene Buddhastatuen, schon weit über 1000 Jahre alt.

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Ein orange gekleideter Mönch wollte sich erstaunlicherweise mit mir fotografieren lassen, was mich sehr freute. Überall lächelnde, fröhliche Menschen – wie fast überall in Sri Lanka.

Es war schon längst dunkel, als wir in Tissamaharama, das alle nur kurz Tissa nennen, ankamen. Das kleine Hotel Serene Park, ein Familienbetrieb, liegt ruhig am Tissa-See mitten in einem Reisfeld mit Blick auf eine große, nachts beleuchtete Stupa. Nach einem Willkommensdrink und einer Dusche unternahmen wir in der warmen Nacht noch einen kurzen Spaziergang am Ufer des Stausees. Hier wie fast überall gab es so gut wie keine Moskitos – erstaunlich.
 
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Am Morgen des 31.Dezember konnten wir wieder ausschlafen, da uns unser Führer die Nachmittagstour in den Yala-Nationalpark empfohlen hatte. Da wäre es nicht so heiß, und man sähe mehr Tiere, meinte er.
Das Frühstück im Serene Park besteht zum Teil aus Dingen, die auf dem Gelände wachsen, rote Bananen zum Beispiel oder Cherimoya und Woodapple. Außerdem Eier und gefüllte Pfannkuchen. Nicht ganz so reichhaltig wie in den letzten Hotels, mit etwa 90€ für das Viererzimmer aber auch das preiswerteste unserer Reise.
Nach dem Frühstück besichtigten wir zwei Stupas: Die bei Maha Vidyalaya und Yatala Wehera (liegt in einem Seerosenteich),

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letztere eine der ältesten des Landes aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Unbedingt das kleine Museum daneben besuchen.
Wir genehmigten uns mittags nochmal ein üppiges Curry-Büffet (hier etwas teurer, ca. 8 Euro pro Person), dann wurden wir direkt am Restaurant vom Safari-Jeep abgeholt. Die Safari war mit zusammen knapp 130€ für zwei Erwachsene und zwei Kinder die teuerste Unternehmung des Urlaubs.
Man fährt mit zahllosen anderen Jeeps zusammen in den Park, und am Anfang kann man sich ob des Motorenlärms gar nicht vorstellen, überhaupt Tiere zu sehen. Die Jeeps verteilen sich aber in dem großen Park, und zu Staus kommt es nur, wenn es irgendwo länger etwas zu sehen gibt. Gesehen haben wir Wasserbüffel, Hirsche, Krokodile,

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eine Kobra, viele Vögel,

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Warane, mehrere Elefanten, Wildschweine und sogar einen Leoparden, der sich einen Frischling geschnappt hatte,

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und dafür von drei wütenden Keilern auf einen Baum gejagt wurde. Er konnte aber von dort über einen breiten Bach entkommen.
Zwischendurch machten wir zusammen mit vielen anderen einen Zwischenstopp am Meer, wo wir uns am Strand etwas die Füße vertreten konnten.
Beim Rausfahren aus dem Park bei hereinbrechender Dämmerung kam es dann noch zu einem größeren Stau, weil sich ein Bär durch das Unterholz trieb. Leider konnten wir ihn nur noch von hinten entschwinden sehen.
Jedenfalls ein ziemlich aufregender Tag, und trotz des Geschaukels jeden Cent wert.

Um Silvester zu feiern, muss man sich in dem vorwiegend buddhistischen Land schon in eines der internationalen Hotels begeben, wo die Touristen mehr oder weniger unter sich feiern. Wir wählten hierfür das Vier-Sterne-Hotel Chandrika, das für sein internationales Büffet gerühmt wurde. Und das Büffet war auch wirklich erstklassig, und trotz des für srilankische Verhältnisse happigen Preises von gut 60€ (man hatte uns einen Rabatt auf den Normalpreis eingeräumt) für uns Vier die beste Wahl. Nur die penetrant laute Musik der improvisierten Open-Air-Disco in der Hotelauffahrt störte etwas. Dort gab es um Mitternacht auch ein kleines Feuerwerk.
 
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Natürlich schliefen wir zu Neujahr etwas länger, aber wir hatten auch nicht so viel vor an dem Tag.
Gemütlich zuckelten wir nach dem Frühstück los in Richtung der Felsentempel von Mulkirigala, die entfernt vergleichbar sind mit denen von Dambulla,

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aber hier ist deutlich weniger los (etwas mehr als 3 Euro Eintritt pro Erwachsenem).
Wir hatten somit alle Muße den Ort in Ruhe zu erkunden. Ein wirklich lohnenswertes Ziel,

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ganz oben am Berg findet sich noch ein kleine Stupa, dahinter kann man ein paar Meter auf einen in der Sonne liegenden blanken Felsen absteigen, von dem aus man einen tollen Rundumblick hat.
Wir fanden auf dem Rückweg ein Süßkartoffelblatt das so riesig war, dass sich eine erwachsene Person dahinter verstecken kann.

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Unfassbar.
Wir fuhren nun zum Hummanaya Blow Hole nahe Kudawella an der Südküste (auch hier ist wieder ein kleines Eintrittsgeld gefordert). Je nach Wellengang kann es hier bis zu 30 Meter hohe Fontänen geben. Jetzt, außerhalb der Monsunzeit, waren es deutlich weniger.

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Trotzdem ein tolles Schauspiel, und je nach Wind wird man auch immer ein bisschen nass.
Nächster Stopp war der alte Leuchtturm von Dondra, in der holländischen Kolonialzeit erbaut.

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Wer hinauf will zahlt ca. 3 Euro Eintritt, für die der Ausblick von oben mehr als entschädigt.

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Hier gibt es auch schöne Strände fast wie auf den Seychellen.

Weiter ging es Richtung Mirissa, unterwegs fanden wir nochmal eine Bäckerei mit einladend aussehenden Torten. Diesmal teilten wir eine ganze Schwarzwälder Kirsch unter uns sechs Personen auf, der Kleinste verdrückte gleich drei der acht Stücke, in die die Torte unterteilt war. Ein Genuss!

Mit dem Licht der untergehenden Sonne erreichten wir schließlich das Hotel Insight in Ahangama. Der einladend warme Pool wurde noch ausgiebig getestet, bevor wir später mit einem Tuktuk in das Strandrestaurant „Wiener Dschungel“ (wohl in Anlehnung an „Wienerwald“) fuhren. Dort gibt es europäische Küche und Meeresfrüchte ebenso wie singalesische Küche. Man braucht etwas Geduld, da alles frisch zubereitet wird, aber es schmeckt ausgezeichnet. Zu lange konnten wir aber nicht bleiben, da wir am nächsten Tag sehr früh aufstehen mussten.
 
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2.Januar
Bereits um vier Uhr klingelte der Wecker, um fünf wurden wir abgeholt und zum Hafen von Mirissa gebracht. Von dort starten die Walbeobachtungsboote. Am besten eine Jacke und lange Hose mitbringen, da es mit der Meeresbrise doch anfangs etwas kühl ist. Die Kosten belaufen sich auf etwa 40€ pro Erwachsenem (Kinder die Hälfte). Es fahren geschätzte 20 - 30 Boote ziemlich zeitgleich los, eine gute halbe Stunde direkt aufs Meer hinaus, wo es warten heißt, bis die Atemfontäne eines Wals gesichtet wird. Dann fahren die meisten der Boote in diese Richtung, und man kann die Wale auf ihrem Vorbeizug eine Zeitlang beobachten, wenn Sie nach oben kommen zum Atmen. Mit etwas Glück sieht man dabei auch mal ein Finne aus dem Wasser ragen.

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Dieses Schauspiel wiederholt sich noch einige Male (geschätzt mindestens zwei Stunden), so dass man sicherlich um die zehn Mal die Möglichkeit hat, Teile des Wals zu sehen.
Gegen 11 Uhr waren wir dann wieder im Hafen zurück, und fuhren zum Hotel, wo man uns sogar nochmal in den Pool ließ und auf dem Zimmer duschen, obwohl es schon gegen Mittag war. Sehr nett.
Dann ging es zu einem Spice-Garden in der Nähe des Koggalasees, wo laut unseres Führers die Mittelchen und Salben preiswerter sind als in den Gärten im Hochland – dem war auch so. Wir kauften also wieder ein: Hustensaft, Enthaarungscreme, Gewürztee sowie einen Wein „der die Lebensgeister weckt“.
Wir fuhren weiter nach Galle, wo das historische Fort am Hafen, von den Portugiesen erbaut, besichtigt wurde.

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Ebenfalls ein traumhaft schönes Fleckchen, die alten Häuser innerhalb der Befestigungsmauern werden nach und nach renoviert und mit kleinen Läden versehen. Der alte Charme ist aber noch an vielen Stellen vorhanden. Hier kann man auch wieder Stunden verbringen.
Aber irgendwann mussten wir weiter, Richtung Norden an der Küste entlang nach Hikkaduwa. Diese Ortschaft ist schon lange touristisch geprägt, und man merkt auch stellenweise, dass die Einheimischen hier manchmal ein bisschen anders sind als im Inland. Man hat das unterschwellige Gefühl, dass die Herzlichkeit nuancenweise einer gewissen Geschäftstüchtigkeit gewichen ist – der Fluch des Tourismus. Gewohnt haben wir im Hotel Scandinavia (knapp 100€ die Nacht), das ein paar hundert Meter abseits der quirligen Küstenstraße in einer ruhigen Seitenstraße in der Nähe des Bahnhofs liegt. Auch hier gab es einen Begrüßungsdrink, und der Pool musste getestet werden.
Abends besorgten wir an einem kleinen einheimischen Restaurant noch eine Pizza, was sich aber als Fehlgriff herausstellte: Die war komplett salzlos, ungewürzt und die Tomaten viel zu süß.
 
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3. Januar
Am nächsten Tag, ein Sonntag, war gegenüber des Bahnhofs, nur etwa hundert Meter vom Hotel entfernt, Wochenmarkt.

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Neben viel Obst, Gemüse und Fisch werden auch Haushaltswaren verkauft. Hier haben wir die günstigsten Zimtbündel auf unserer Reise erworben, mehrere zusammengebundene Stangen für knapp 70 Cent. Außerdem kauften wir eine ganze Tüte Limonen für weniger als einen Euro.
Später gingen wir am Strand entlang Richtung Süden, aßen Mittag im Strandrestaurant „Parrots Paradise“ (ca. 7 Euro pro Person incl. Getränke), besuchten ein paar Batik- und Holzschnitzerläden an der Küstenstraße, wechselten Geld an der WesternUnion-Filiale schräg gegenüber des Coral Sands Hotel und kauften in den beiden Supermärkten am Nordende Hikkaduwas (Bahnhofsnähe) ein paar Sachen ein. Hier gibt es nebenan auch einen älteren, gut sortierten Laden für Gewürze. Wir haben preiswert Zimt- und Gewürznelkenöl erstanden.
 
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Für den nächsten Tag, 4.Januar, hatten wir eine Tuktuk-Tagestour ausgemacht in die Umgebung (ca. 80€ incl. Bootsfahrt).
Zunächst aber ein ordentliches Frühstück im Scandinavian, wie immer mit frischen Bananen und Ananas, Toastbrot mit Marmelade, einem Ei nach Wunsch, Fruchtsaft und Tee oder Kaffee. Nichts Besonderes also, aber es schmeckte, und wer wollte bekam auch mehr davon.

Unser Tuktuk wartete schon vor dem Tor. Ich habe etwas mehr als die Hälfte des Preises angezahlt, den Rest gab es nach der Rückkehr. Da nur drei Personen nebeneinander auf den Rücksitz der motorisierten Rikscha passen, musste unser Kleinster bei den Eltern auf dem Schoß sitzen. Das störte aber niemand, auch die Polizisten nicht.
Am Ortsausgang sahen wir, wie ein Arbeitselefant im Fluss gewaschen wurde. Dann steuerten wir den Gedenkbuddha an, der an der Stelle errichtet wurde, wo bei dem Tsunami 2004 ein vollbesetzter Zug überflutet wurde und viele Menschen starben.
Nicht weit davon ist das Tsunami-Fotomuseum, betrieben in einem Haus, das damals weitgehend zerstört wurde. Die Dame, die das Mueseum betreibt, wohnte in dem Haus und konnte sich nach der ersten Welle gerade noch ins Landesinnere flüchten. Bedrückende Bilder gibt es da zu sehen. Man kann eine kleine Spende für den Erhalt des Museums geben, gedrängt wird man nicht dazu. Wir haben gerne etwas mehr als drei Euro in die Spendenbox geworfen.
Das nächste Ziel war die privat betriebene Meeresschildkrötenaufzuchtsstation. Der Besitzer kauft die Eier von Fischern auf, damit sie diese nicht essen. Die Männchen, die über 90% eines Geleges ausmachen, kommen schon bald nach dem Schlüpfen ins Meer. Die Weibchen bleiben dagegen, bis sie groß und kräftig genug sind, um nicht gefressen zu werden (maximal sieben Jahre). Sehr informativ, unbedingt besuchen. Auch hier ist eine Spende in etwa der gleichen Höhe empfehlenswert, mit der der Eieraufkauf und Futter finanziert wird.
Anschließend nahmen wir Kurs auf den Madugangasee mit seinen Mangrovenufern. Wir stiegen dort in ein kleines Boot um, und fuhren gut zwei Stunden auf dem See mit seinen zahlreichen Inseln herum. Auf der ersten, an der wir anlandeten, befindet sich eine Zimtplantage. Dort wurde uns gezeigt, wie die Zimtrinde abgeschält wird. Man konnte auch Produkte kaufen, die sind dort aber nicht ganz billig. Als nächstes steuerten wir eine kleinere Insel an, auf der sich ein buddhistischer Tempel befindet. Mitten auf dem See gibt es Hütten auf Stelzen, die der Bevölkerung am See als Laden dienen.

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In einer dieser Einkaufsmöglichkeiten erstanden wir auch wieder eine King Coconut als erfrischendes Getränk. Als letztes stand noch ein „Fisch-Whirlpool“ auf dem Programm. In einer Fischaufzuchtstation im See konnte man seine Beine ins Wasser hängen lassen, woraufhin sofort jede Menge kleiner roter Fische an den Füßen zu knabbern beginnen, und die abgestorbenen Hautzellen abraspeln.

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Ein tolles Gefühl.
Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, brachte uns unser Fahrer in ein lokales Restaurant, in das wohl eher selten Fremde kommen. Es gab nur einheimische Speisen, aber die waren hier richtig gut.
Dann besuchten wir eine Holzmaskenmanufaktur, in der es auch ein kleines Museum gab, und man zeigte uns, welche verschiedenen Masken hier hergestellt werden.

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Einige werden für Tänze verwendet, andere fürs Theater, wieder andere dienen medizinischen Zwecken.
Zum Abschluss fuhren wir noch zu der bekannten Mondsteinmine, wo außer diesem Mineral auch viele andere Edelsteine gefunden werden.

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Man bekommt gezeigt, wie die Steine geschnitten, geschliffen und poliert sowie gefasst werden. Im angrenzenden Laden ist die Auswahl groß. Obwohl ich glaube, dass Touristen auch dort eigentlich zu viel bezahlen, waren die Preise doch erträglich. Man sollte 50% runterhandeln. Ein Rubinring begleitete uns schließlich zurück ins Hotel.

Da heute der letzte Abend in Sri Lanka war, hieß es nun Koffer packen und den Online-Checkin von Oman Air zu durchlaufen. Gut, dass wir noch Platz übrig hatten mit unseren neuen Koffern, so passten auch die Einkäufe problemlos rein.
Später wollten wir nochmal zur Küstenstrasse mit den Geschäften runtergehen. Auf halbem Weg kam uns unser Tuktuk-Fahrer von der Tagestour entgegen, erkannte uns, und lud uns ein mitzufahren. Da wir auf der Suche nach Batikkleidung waren, brachte er uns zu einem versteckt liegenden Handwerksbetrieb, wo diese Sachen hergestellt werden. Leider fanden wir nicht das Passende. Auch eine Schale aus Kokosnussholz ließ sich zum gewünschten Preis nicht finden. Schließlich wollten wir noch in einem Seafood-Restaurant Abendessen, wenn es nicht zu teuer wäre. Unser Fahrer wusste natürlich ein schön gelegenes mit akzeptablem Preisniveau, das JLH Beach Restaurant. Mit Glück bekamen wir noch einen Platz, da ist ganz schön was los – scheint recht beliebt zu sein. Man musste wieder etwas Geduld haben, bis das Essen kam, geschmacklich war es aber sehr gut.
Unser Fahrer hat uns anschließend ins Hotel zurückgefahren, und wollte noch nicht mal Geld dafür nehmen. Wir haben ihm aber natürlich zumindest das Geld für das Benzin zugesteckt
 
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Am 5.Januar wartete dann der Minibus für die letzte Fahrt auf uns. Wir fuhren über die landeinwärts gelegene Autobahn Richtung Colombo.

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Dort haben wir die paar Sehenswürdigkeiten angeschaut, die es dort gibt (rund um Galle Face),

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haben im „Beach Wadiya Restaurant“ nochmal Meeresfrüchte gegessen und sind kurz in das quirlige Viertel „The Pettah“ mit seinen unzähligen Verkaufsständen eingetaucht.

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Zum Flughafen ist es von da – je nach Verkehr – noch eine knappe Stunde.

Als Mitbringsel haben zum Schluß noch Platz gefunden: Munchee Kekse orange und gelb (mit Ingwer bzw. Coconut), natürlich Tee, Old Arrack, Zimtholz-Zahnstocher, Lion Bier, Ginger Beer (ein ingwerscharfes Limo), Muskatnuss und Medikamente, die man dort rezeptfrei bekommt.
 
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Noch ein Wort zur Geldversorgung: Es gibt zahlreiche Kreditkartenautomaten (ATM), bei denen man problemlos zum Beispiel mit der Visakarte Bargeld bekommt (sofern noch Geld auf dem Konto ist, natürlich). Einen Betrag von gut 300€ konnte man an jedem von mir benutzten Automaten abheben. Die Automaten sind meistens in einem separaten Häuschen mit Tür, sehr angenehm.

Was man überall sehen kann, und sich auch mal die Zeit nehmen sollte ein bisschen zuzuschauen, ist der Volkssport Cricket. Sieht für Laien aus wie eine Art Baseball.

Mit diesem Beitrag möchte ich mich beim SLB bedanken, da ich hier viele Hinweise und Tipps gefunden habe, die mir bei der Reisevorbereitung nützlich waren. Man kann Sri Lanka (übersetzt "glückliche Insel") absolut als familientaugliches Fernreiseziel empfehlen.
Falls jemand sich für den Veranstalter der Rundreise interessiert, kann er mich gerne kontaktieren.
 
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Besten Dank für den wirklich sehr schönen Reisebericht. :smil_dankä:

Glaube mir, solche Berichte werden auch immer wieder als Informationsquelle genutzt-
 
Hallo io,

danke für diesen wunderschönen Reisebericht, aber auch die vielen Tips und aktuellen Preise darin! Viele der Stätten sind mir nur allzu bekannt und ich war beim Lesen mit auf Reisen. :urlaub:

Liebe Grüsse, Biggi
 
Hallo io2345,

DANKE!!! für diesen tollen Reisebericht mit den zahlreichen schönen Bildern. Von diesen Beiträgen lebt ein Forum...
Falls jemand sich für den Veranstalter der Rundreise interessiert, kann er mich gerne kontaktieren.
die Kontaktdaten darfst du hier gerne einstellen!
haben im „Beach Wadiya Restaurant“ nochmal Meeresfrüchte gegessen
Das BW ist einer meiner Lieblingsplätze in Colombo. Letztes Jahr abgebrannt und sehr schnell wieder eröffnet. Im November 15 war noch alles sehr provisorisch... hat es geschmeckt?

Weiter viel Spaß im Sri Lanka Board und auf allen Reisen
LG Joerg
 
Hallo io2345,
vielen herzlichen Dank für den intressanten Reisebericht und die schönen Fotos....bin wie Biggi schrieb auch mitgereist...

LG Paula
 
Vielen lieben Dank für den Bericht und die Bilder.
Vieles schon selbst gesehen und dadurch quasi bei deiner Reise dabei gewesen.
LG Elli
 
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