17.11.2005 Wahlen in Sri Lanka

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Am heutigen Tage haben die Wahlen für einen neuen Präsidenten in Sri Lanka begonnen.
Gewählt wird in ca. 10.000 Wahllokalen, die im ganzen Land eingerichtet wurden. Davon ausgenommen sind von Rebellen (LTTE) besetzte Gebiete. Dort werden alle Wahberechtigten mit Bussen in andere Gebiete gefahren.
In jedem Wahllokal werden mindestens 2 Sicherheitsoffiziere den Wahlvorgang beaufsichtigen.

Ein wichtiges Wahlthema sind die neuen Friedensverhandlungen mit der LTTE und die Unterstützung der Tamilen mit Spendengeldern des Tsunami.
In Sri Lanka leben insgesamt ca. 19 mill. Menschen, von denen etwa 3,2 mill.Tamilen sind.

Etwa 13 mill. Stimmberechtigte gibt es im Land.

Hoffentlich verläuft alles ruhig !!!
 
Präsidentschaftswahl Sri Lanka

Interview, 17.11.2005, 09:25 Uhr
Präsidentschaftswahl Sri Lanka



Sri Lanka, die große Insel südöstlich von Indien, war lange Bürgerkriegsschauplatz: Regierungstruppen und die Guerilla der Tamilen im Norden bekriegten sich jahrzehntelang , vor 3 Jahren schließlich wurde ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen.

Seitdem bewegt sich etwas in Sri Lanka, und vor diesem Hintergrund wird heute ein neuer Staatspräsident gewählt. Es gibt zahlreiche Kandidaten, aber nur zwei haben eine wirkliche Chance: Der Regierungschef, Rajapakse, und der Oppositionsführer Wickremesinghe, selber früher Premierminister.

Unser Korrespondent Christoph Heinzle beobachtet die Wahl.

http://www.inforadio.de/radiotoread.do?pid=594&subpage=null&command=detailview&dataid=85828

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weitere Infos zum Thema Wahlen und Friedensverhandlungen zwischen den Singhalesen und den Tamilen unter dem Thema "Krieg oder Frieden?" hier im Forum.
https://www.sri-lanka-board.de/thread.php?threadid=385&sid=

warten wir ab, was passiert .... hoffentlich geht das gut !

LG
Regina
 
Gewalt überschattet Präsidentenwahl

Präsidentin Kumaratunga tritt nach elf Jahren ab - Insgesamt 13 Bewerber - Oppositionsführer und Ministerpräsident Favoriten

Wahlplaktat mit dem Ministerpräsidenten.
Colombo - Überschattet von Gewalttätigkeiten hat in Sri Lanka am Donnerstag die Wahl eines neuen Präsidenten begonnen. Rund 13,3 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, einen Nachfolger für die seit elf Jahren amtierende Präsidentin Chandrika Kumaratunga zu bestimmen. Nach zwei Amtszeiten durfte sie nicht mehr für den Posten kandidieren. Nur zwei der insgesamt 13 Bewerber werden ernsthafte Chancen auf einen Sieg eingeräumt: dem Oppositionsführer Ranil Wickremesinghe und dem derzeitigen Ministerpräsidenten Mahinda Rajapakse.

Nach Polizeiangaben wurden bei mehreren Anschlägen in der unruhigen Ostprovinz am Mittwoch sechs Menschen getötet, unter ihnen zwei Polizisten. Die Sicherheitsbehörden vermuteten einen Zusammenhang mit der Abstimmung. Drei Wahlbüros in der von Tamilen bewohnten Region wurden mit Granaten angegriffen. Im Gebiet der tamilischen Rebellen gab es keine Wahllokale. Die Regierung bietet den dort lebenden Menschen einen Bustransport an.

Ablauf

Zum Schutz der Wahl sind 64.000 Polizisten im Einsatz. 100.000 Beamte und mehr als 25.000 örtliche und internationale Wahlbeobachter sollen für einen ordnungsgemäßen Ablauf sorgen. Kumaratunga ist in ihrer Regierungszeit mit ihren Vorhaben eines Friedensabkommens zwischen der singhalesischen Mehrheit und der tamilischen Minderheit gescheitert. Auf ihren Nachfolger kommt als weitere schwere Aufgabe die Fortführung des Wiederaufbaus nach der Tsunami-Katastrophe vor elf Monaten zu. (APA/AFP/AP)

http://derstandard.at/?url=/?id=2245723
 
wahlbeteiligung:

die wahlbeteiligung - soweit, wie bisher bekannt - ist sehr unterschiedlich gewesen.
die wahl wurde 16:00 sl-zeit beendet und im schnitt spricht man von einer wahlbeteiligung von ca. 70 %.

in von der LTTE bestzten gebiet um jaffna jedoch ist die wahlbeteiligung nur bei ca. 0,05 %.
dieses resultiert aus dem von der LTTE angestrebten boykott der wahlen.

erste ergebnisse werden gegen 20:00 erwartet
 
Hänschen, bleib dran! ich muss gleich weg und bin den Abend nicht zu Hause. Ansonsten guck ich morgen früh nach, was los war !

*winkt* bis morgen .....

LG

Regina
 
erste vorläufige ergebnisse

Mullaitivu, Disrikt Vanni


Mahinda Rajapaksha 57.24%

Ranil Wickramasinghe 41.75%
 
http://www.lankapage.com/2005/

dort kann man alle aktuellen daten abrufen - ein service von lankapage sm13:

die daten werden nach auszählung der stimmen in den einzelnen wahllokallen ständig aktualisiert.
 
Stand der Wahlen um 04:00Uhr

das wird wirklich sehr knapp :



Rajapaksha 50,70 %



Wickramasinghe 48,01 %
 
ich hatte da andere hoffnungen................. sm10:


....aber, warten wir mal das endergebnis ab.........
 
Rajapakse neuer Präsident

Colombo - Ministerpräsident Mahinda Rajapakse hat die Präsidentenwahl in Sri Lanka gewonnen. Wie die Wahlkommission am Freitag mitteilte, kam der Sozialist auf 50.29 Prozent der Stimmen, während Oppositionsführer Ranil Wickremesinghe 48,38 Prozent erhielt. Der Rest entfiel auf elf weitere Bewerber. Rajapakse gilt als Hardliner im Konflikt mit den tamilischen Rebellen, die den Norden und Osten der Insel teilweise kontrollieren und einen unabhängigen Staat anstreben.

Kein Kandidat des Krieges

Während Wickremesinghe für eine Wiederaufnahme der Gespräche mit der Rebellenorganisation Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) eintritt, will Rajapakse den Friedensprozess einer Totalrevision unterziehen. Darstellungen, er wolle zum bewaffneten Konflikt zurückkehren, weist er jedoch entschieden zurück. "Ich bin kein Kandidat des Krieges, aber es muss ein ehrenhafter Frieden sein", sagte Rajapakse bei seiner Stimmabgabe am Donnerstag. Die seit elf Jahren amtierende Präsidentin Chandrika Kumaratunga durfte gemäß der Verfassung nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren.

Die Börse in der Hauptstadt Colombo reagierte panisch auf den Wahlsieg des sozialistischen Premiers. Kurz nach ihrer Öffnung stürzte der Index um mehr als sechs Prozent ab. "Alle verkaufen, was das Zeug hält", berichtete ein Aktienhändler.

Hohe Wahlbeteiligung

Rajapakse, der am Freitag seinen 60. Geburtstag feiert, kam dem offiziellen Ergebnis zufolge auf 4,88 Millionen Stimmen. Auf den 56-jährigen Ex-Premier Wickremesinge entfielen 4,7 Millionen Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug rund 75 Prozent der 13 Millionen Stimmberechtigten; doch blieben in den Tamilen-Gebieten im Norden und Osten der Insel die meisten Menschen den Urnen fern. Wahlbeobachter berichteten, zahlreiche Tamilen seien von Anhängern der Befreiungstiger an der Wahlteilnahme gehindert worden. Der Boykott dürfte vor allem Wickremesinghe geschadet haben. Er hatte als Regierungschef im Jahr 2002 einen Waffenstillstand mit den Rebellen ausgehandelt, der aber in jüngster Zeit immer brüchiger geworden ist.

Anschläge gehen weiter

Unterdessen gingen die Anschläge im tamilischen Teil der Insel weiter. Bei einem Anschlag auf eine Moschee in der Stadt Akkararaipattu im Osten Sri Lankas wurden am Freitag in der Früh vier Menschen getötet und 25 verletzt, wie die Polizei mitteilte. Armeeangaben zufolge zufolge warfen Rebellen der Befreiungstiger zwei Handgranaten in die Moschee, in der sich hunderte Gläubige aufhielten. Das Motiv für den Anschlag einen Tag nach der Präsidentenwahl war zunächst nicht klar.

Anschläge

Die Wahl selbst war relativ ruhig verlaufen. Bei mehreren Granatenanschlägen waren am Donnerstag vier Polizisten und zwei Zivilisten verletzt worden. Zwei tamilische Rebellen starben bei Explosion eines selbst gebastelten Sprengsatzes. Um Ausschreitungen bei der Wahl zu verhindern, waren fast 100.000 Polizisten und Sicherheitskräfte im Einsatz. Rund 20.000 einheimische und ausländische Beobachter überwachten den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen.

Die Rebellen kämpfen seit 1984 mit gewaltsamen Mitteln für eine Unabhängigkeit der tamilischen Gebiete im Osten und Norden der Insel. 64.000 Menschen sind in diesem Bürgerkrieg ums Leben gekommen. Von den 19 Millionen Einwohnern Sri Lankas sind 76 Prozent Singhalesen und 18 Prozent Tamilen.


http://www.kurier.at/ausland/1182805.php
 
Hardliner siegt in Sri Lanka

sda.- Mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,3 Prozent hat Ministerpräsident Mahinda Rajapakse die Präsidentschaftswahlen in Sri Lanka vom Donnerstag für sich entschieden. In den Tamilengebieten im Norden und Osten der Insel blieben die meisten Menschen den Urnen fern. Laut Wahlbeobachtern wurden tamilische Wähler von Anhängern der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) zum Wahlboykott gedrängt.
Für den brüchigen Frieden im Land verheisst Rajapakses Wahl wenig Gutes. Der künftige Präsident deutete bereits an, dass er die Rolle der internationalen Vermittler unter norwegischer Führung für verzichtbar halte.

http://www.suedostschweiz.ch/medien/sogr/index_detail.cfm?id=243366

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Sag ich doch. Das sollte man auch ohne Vermittler hinkriegen. Vielleicht klappt das sowieso viel besser. Ein Vermittler tut das doch nicht aus rein ethischen Beweggründen ...
 
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