Adams Peak Besteigung von der Ratnapura Seite?

Éowyn

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Hallo zusammen,
wir möchten den Adamspeak besteigen, jedoch weil es praktischer ist von der Ratnapura Seite. Überall kann ich nur Beschreibungen von der anderen Seite finden von Hatton oder Dalhousie, habt Ihr mir was? Wir haben überlegt, ob wir mit dem Bus direkt von Panadura aus so nah wie möglich hin fahren und dann direkt den Aufstieg beginnen, man braucht ja länger auf dieser Seite, ist zwar bestimmt stressig, aber wird schon gehn.

Liebe Grüße Annette
 
Wie ich Dir bereits schon berichtete, hatte ich noch nicht das "Vergnügen", aber schau mal hier:


Zwei Wege führen zu diesem Gipfel:
1. Dieser Weg beginnt bei der Kautschukplantage von Carney bei Rathnapura, Marschzeit: ca. 6 bis 8 Stunden!
2. Der einfachere Weg und, darum der meist frequentierte, beginnt bei der Dalhousie-Teeplanage bei Maskeliya, Marschzeit ca. 3 - 4 Stunden. Jeder Ceylonese kann Sie über dieses Thema informieren, den jeder - wirklich jeder - war schon am Gipfel. Der Aufstieg erfolgt in der Nacht, damit man bei Tagesanbruch auf dem Gipfel ist und den Sonnenaufgang erwarten kann. Tipp: Der Temperaturunterschied zu den Küstengebieten ist erheblich! Daher unbedingt warme Kleidung und gutes Schuhwerk mitnehmen bzw. anziehen.

http://www.lanka.at/Adams_Peak.htm

Evtl. hilft es bei der Entscheidungsfindung :mrgreen:
 
Hallo zusammen,
wir möchten den Adamspeak besteigen, jedoch weil es praktischer ist von der Ratnapura Seite. ..., man braucht ja länger auf dieser Seite, ist zwar bestimmt stressig, aber wird schon gehn.

Liebe Grüße Annette

Hallo Annette,

Warst Du überhaupt schon mal auf dem Adams Peak? Ist die Anfahrt zur Südroute praktischer?
Aus meiner Sicht hängt die Wahl des Aufstiegsweges in erster Linie von der eigenen Fitness ab. Wenn Du Sportlerin bist, also total durchtrainiert, kann das durchaus "schon gehn". Sollte dies nicht der Fall sein, rate ich Dir zum "normalen" Weg. Es geht nicht alleine darum, rauf zu kommen. Der Abstieg sollte auch noch sicher bewältigt werden.
Als ich im Jahre 2005 den heiligen Berg erklommen habe, sind wahre Menschenmassen raufgepilgert - es war immerhin kurz nach dem Tsunami! An diesem Tag waren zwei Todesopfer durch Überanstrengung zu beklagen!!! Und es war "nur" die "einfache" Route!

Will hier keine Stimmung verderben - ist aber nicht zu unterschätzen!!!

Viele Grüße aus der Oberpfalz
 
Hallo Hänschen und Oberpfälzer,

dank Euch für Eure Ausführungen. Eigentlich ist für uns die Anfahrt über die Südroute schon praktischer, da wir von Ambalangoda kommen, einen Teil unseres Gepäcks in Panadura lassen könnten und nach dem Adams Peak wollen wir Weihnachten feiern bei unserem Freund Rev. John Marshall und dessen Familie in der St Peters Church Moratuwa.

Auch in den Alpen haben wir schon einige mehrstündige Bergtouren gemacht (sind zwar keine Sportler). Ist denn der Auf- und Abstiegstieg wirklich schwieriger?
Danke
Liebe Grüße Annette
 
Hallo Annette,

hab jetzt mal in meinen Reiseführern nachgeblättert.
Im Reise Know how steht: "Es gibt zwei Wege mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zum Gipfel. Die meist begangene Anmarsch-Route ist heute die von Norden aus Richtung Hatton, die auch die leichtere ist. In früheren Jahrhunderten zählte nur der schwierige Weg von Süden her als "richtige" Pilgerreise, die leichte galt als spirituell weniger verdienstvoll."
Im "Kleingedruckten" steht: "Die zweite, etwas in Vergessenheit geratene Route geht mehr an die Kondition, sie bringt dafür aber ungeahnten "Gewinn". Nach Überzeugung der Bewohner der Gegend werden Frauen, die diese Strecke absolvieren, zur "Belohnung" im nächsten Leben als Mann geboren!" - Das sind doch Aussichten - Oder? ;-)
Bei Nelles liest man: "... Die Strecke ist knapp doppelt so lang wie die Nordroute, der Ausgangspunkt liegt einige Hundert Meter tiefer als Dalhousie. Darüber hinaus muss man auf längeren Streckenabschnitten über zahllose unregelmäßig geformte, kaum mehr als Stufen erkennbare Steinblöcke hinaufsteigen. Der Weg ist zu schlecht ausgeleuchtet, als dass man bei nacht ohne Taschenlampe auskommen könnte, es sei denn, man macht den Weg bei Vollmond. ..."
Die Entscheidung liegt bei Dir!!! Ich bitte um einen Bericht nach Rückkehr von der Insel!

VG
Der Oberpfälzer
 
Hallo, lieber Oberpfälzer,

ich danke Dir herzlich für Deine Bemühungen, Deine Ausführungen sind wirklich hilfreich für mich. Wir werdens wahrscheinlich schon versuchen und ich werde mal nach guten Lampen z.B. Stirnlampen schauen. Über Weihnachten können wir uns dann bei unserem Freund Rev. John Marshall und dessen Familie erholen. Ja und ich werde Dir berichten, wenn wir wieder zurück sind.
Also nochmal herzlichen Dank und schöne Weihnachtstage für Dich und Deine Familie

LG Annette
 
Hallo Annette,

DANKE - Und viele Grüße auf die Insel! Am liebsten würd ich jetzt auch gleich mitfliegen.

VG

Der Oberpfälzer
 
Zitat: "Jeder Ceylonese kann Sie über dieses Thema informieren, den jeder - wirklich jeder - war schon am Gipfel."

Da wäre ich mir aber garnicht so sicher bzw. weiß ich definitiv, daß dies nicht so ist.
.
 
Hallo Tabro

Meinst nicht? Wir werdens mal angehen.

LG Annette
 
Hallo Tabro

Meinst nicht? Wir werdens mal angehen.

LG Annette

Ich bezog mich auf das Zitat von @Hänschen, daß jeder Ceylonese schon mal da oben war.

Jeder sicherlich nicht, ich kenne mindestens 20 Sri Lankis, welche noch nie da waren und wohl auch nicht die Absicht haben dort rauf zu steigen.
 
Hallo, lieber Oberpfälzer,

ich danke Dir herzlich für Deine Bemühungen, Deine Ausführungen sind wirklich hilfreich für mich. Wir werdens wahrscheinlich schon versuchen und ich werde mal nach guten Lampen z.B. Stirnlampen schauen. Über Weihnachten können wir uns dann bei unserem Freund Rev. John Marshall und dessen Familie erholen. Ja und ich werde Dir berichten, wenn wir wieder zurück sind.
Also nochmal herzlichen Dank und schöne Weihnachtstage für Dich und Deine Familie

LG Annette

Hallo Annette,

wie war´s denn eigentlich - Du bist bisher so ruhig:?::wink:

LG aus der Oberpfalz
 
Hallo Oberpfälzer,
stimmt ich bin Dir noch eine Antwort schuldig, bin irgendwie noch nicht richtig da obwohl wir bereits seit Sonntag zurück sind, aber das geht mir danach immer so, möchte nicht auftauchen.


LG Annette



Die Besteigung des Adams Peak, Sri Pada genannt, haben wir entgegen unseren ursprünglichen Plänen nun doch von der Dalhousie/Hatton Seite unternommen, das lag daran, dass wir nun Weihnachten in Abay bei Fred verbracht haben, unser Freund Reverend John aus Moratuwa bei dem wir Weihnachten verbringen wollten hatte sich kurz vor Weihnachten eine größere Verletzung zugezogen, so sahen wir es als sinnvoller an unsere Pläne zu ändern.

leicht chaotisch war unsere Adams Peak Besteigung, aber das lag nur an uns, am Timing, den missachteten Ratschlägen :finger:und meinem gebrochenen kleinen Zehen (4 Tage vorher passiert).
Morgens waren wir von Abay mit dem Van losgefahren, wir wollten uns kein Zimmer nehmen, denn der Van würde ja auf uns warten. Viel zu früh waren wir in Dalhousie, um 20.00Uhr bereits begannen wir dummerweise sm8: bereits mit dem Aufstieg. Da sich ständig viele Einheimische an uns vorbei zum Peak aufmachten, hielt es uns auch nicht mehr, mit horrenden Schmerzen und zusammen gebissenen Zähnen meinerseits:mrgreen:, schafften wir es in der glaub ich ganz guten Zeit von 3 Stunden. Irgendwie waren wir ziemlich überrascht, denn irgendwie hatten wir uns den Gipfel viel größer vorgestellt, denn außer dem buddhistischen Kloster ist da gar nichts, es ist auch kein Platz drum herum, vielleicht insgesamt 300qm. Auf den Fotos sieht das immer ganz anders aus.
Es war bitter kalt und als wir die Schuhe ausziehen mussten um im Klosterareal umher zu gehen breitete sich die Kälte immer mehr in uns aus. Der Fußabdruck befindet sich in einem per Treppe zu besteigenden reichlich geschmückten Raum, der Abdruck ist mit einem Tuch ausgelegt, drum herum ist der Umriss des Fußabdrucks mit Silberfarbe bemalt - vom ursprünglichen Fußabdruck selbst ist also wenig zu sehen, mehr zu erahnen (er ist ca. 1.50m lang, also überdimensional). Jedoch hält jeder kurz inne und betet oder bewundert das für alle Religionen verbindende Wunder. Anschließend wird in der unteren Tempelebene die Glocke(es sind zwei) geläutet, so oft, wie jeder oben war.
So nun waren wir also bereits um 11pm oben, wollten den Sonnenaufgang natürlich sehen, also blieb uns nichts anderes übrig als in der eisigen Kälte zu warten. Im unteren Teil des Klosters gibt es zwei Windgeschützte Räume, bis auf ein kleines Plätzchen hinter einem Betonpfosten waren bereits die besten Wandplätze belegt. Wir stellten fest, dass sich die Menschen, nur Einheimische, auf die Nacht gut eingerichtet hatten, mit Decken und Unterlagen, Speisen und Getränken. Das hatten wir natürlich nicht dabei, also setzten, bzw. legten wir uns auf den kalten Boden zogen Rollkragen und Jackenärmel hoch und setzten die Kapuze auf, immer wieder dösten wir ein, die Kälte wurde immer schlimmer, oder so eben von uns empfunden. Um 5.30 regten sich die ersten Schläfer und verspeisten ihre Vorräte und warme Getränke, mit einer Gruppe Jugendlicher hatten wir viel Spaß, Achim und die Jungs machten die Schnarcher nach und gackerten und krähten, na ja was soll man auch sonst so machen, wir mussten noch bis 6.30am warten bis die Sonne aufging, inzwischen waren große Scharen von Leuten auf der Tempelebene, immer wieder gingen uniformierte Wärter umher um zu sehen, ob die Menschen auch wirklich ohne Schuhe und Kopfbedeckungen auf dem heiligen Areal standen, brrrr soooo kalt.
Weil ichs nicht mehr aushielt und meinem Zehen nicht so ganz traute, machte ich mich bereits kurz vor Sonnenuntergang auf den Abstieg, da es nun wirklich nicht mehr ging in meinen festen Schuhen entschied ich mit den Slippers den Abstieg zu wagen, ging wider Erwarten gut, in 2 Stunden war ich unten. Nach einer halben Stunde kam dann auch Achim mit einigen schönen Fotos unten an. Da so viele Leute oben waren war es für ihn wohl nicht einfach gute Fotos zu schießen.
Tja, der Adams Peak war eine ganz gute Erfahrung und ist schon eine Herausforderung, besonders wenn man’s so wie wir macht und dann noch mit nachweislich gebrochenem Zehen
moz-screenshot.jpg
:fing002:
Aber einmal Sri Pada reicht, aber wenn man einmal sieht, was für Menschen dort krank und schwach hoch geschleppt werden, ja sogar Säuglinge, das übersteigt unser Verständnis. Beim runter laufen kann man auf den Stufen an vielen Stellen Blutspuren sehen, ich denke von Menschen, die gestolpert oder hingefallen sind. Was Menschen alles auf sich nehmen um diesen heiligen Ort zu sehen:roll:
Ah ja, fast hätte ichs vergessen, Achim bekam eine ganz schöne Erkältung als nette Erinnerung an den heiligen Berg und wir alle beide einen gehörigen Muskelkater in Waden und Oberschenkeln.:smillanka:
 
Hallo Annette,

mit einen soooooo umfangreichen Bericht hatte ich auch wieder nicht gerechnet. :)
Hauptsache ist, ihr seid weitgehend unbeschadet aus dem Abenteuerurlaub zurückgekommen. Der Zehbruch und die Erkältung sind in einigen Monaten wieder vergessen. Das Erlebnis zählt!
Ich kann mich - jetzt nach 4 Jahren - auch nicht mehr an alle Details meiner Besteigung erinnern. Von der Kälte und den Aufpassern spukt noch einiges im Hinterkopf rum:). Auch ich bin vor Sonnenaufgang nach unten gegangen. Allerdings nur bis zum obersten "Restaurant". Von dort konnte ich auch noch tolle Fotos machen. Und - es war wesentlich bequemer, wärmer und Windgeschützt.

Viele Grüße aus der Oberpfalz
 
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