Hallo Oberpfälzer,
stimmt ich bin Dir noch eine Antwort schuldig, bin irgendwie noch nicht richtig da obwohl wir bereits seit Sonntag zurück sind, aber das geht mir danach immer so, möchte nicht auftauchen.
LG Annette
Die Besteigung des Adams Peak, Sri Pada genannt, haben wir entgegen unseren ursprünglichen Plänen nun doch von der Dalhousie/Hatton Seite unternommen, das lag daran, dass wir nun Weihnachten in Abay bei Fred verbracht haben, unser Freund Reverend John aus Moratuwa bei dem wir Weihnachten verbringen wollten hatte sich kurz vor Weihnachten eine größere Verletzung zugezogen, so sahen wir es als sinnvoller an unsere Pläne zu ändern.
leicht chaotisch war unsere Adams Peak Besteigung, aber das lag nur an uns, am Timing, den missachteten Ratschlägen
und meinem gebrochenen kleinen Zehen (4 Tage vorher passiert).
Morgens waren wir von Abay mit dem Van losgefahren, wir wollten uns kein Zimmer nehmen, denn der Van würde ja auf uns warten. Viel zu früh waren wir in Dalhousie, um 20.00Uhr bereits begannen wir dummerweise
bereits mit dem Aufstieg. Da sich ständig viele Einheimische an uns vorbei zum Peak aufmachten, hielt es uns auch nicht mehr, mit horrenden Schmerzen und zusammen gebissenen Zähnen meinerseits
, schafften wir es in der glaub ich ganz guten Zeit von 3 Stunden. Irgendwie waren wir ziemlich überrascht, denn irgendwie hatten wir uns den Gipfel viel größer vorgestellt, denn außer dem buddhistischen Kloster ist da gar nichts, es ist auch kein Platz drum herum, vielleicht insgesamt 300qm. Auf den Fotos sieht das immer ganz anders aus.
Es war bitter kalt und als wir die Schuhe ausziehen mussten um im Klosterareal umher zu gehen breitete sich die Kälte immer mehr in uns aus. Der Fußabdruck befindet sich in einem per Treppe zu besteigenden reichlich geschmückten Raum, der Abdruck ist mit einem Tuch ausgelegt, drum herum ist der Umriss des Fußabdrucks mit Silberfarbe bemalt - vom ursprünglichen Fußabdruck selbst ist also wenig zu sehen, mehr zu erahnen (er ist ca. 1.50m lang, also überdimensional). Jedoch hält jeder kurz inne und betet oder bewundert das für alle Religionen verbindende Wunder. Anschließend wird in der unteren Tempelebene die Glocke(es sind zwei) geläutet, so oft, wie jeder oben war.
So nun waren wir also bereits um 11pm oben, wollten den Sonnenaufgang natürlich sehen, also blieb uns nichts anderes übrig als in der eisigen Kälte zu warten. Im unteren Teil des Klosters gibt es zwei Windgeschützte Räume, bis auf ein kleines Plätzchen hinter einem Betonpfosten waren bereits die besten Wandplätze belegt. Wir stellten fest, dass sich die Menschen, nur Einheimische, auf die Nacht gut eingerichtet hatten, mit Decken und Unterlagen, Speisen und Getränken. Das hatten wir natürlich nicht dabei, also setzten, bzw. legten wir uns auf den kalten Boden zogen Rollkragen und Jackenärmel hoch und setzten die Kapuze auf, immer wieder dösten wir ein, die Kälte wurde immer schlimmer, oder so eben von uns empfunden. Um 5.30 regten sich die ersten Schläfer und verspeisten ihre Vorräte und warme Getränke, mit einer Gruppe Jugendlicher hatten wir viel Spaß, Achim und die Jungs machten die Schnarcher nach und gackerten und krähten, na ja was soll man auch sonst so machen, wir mussten noch bis 6.30am warten bis die Sonne aufging, inzwischen waren große Scharen von Leuten auf der Tempelebene, immer wieder gingen uniformierte Wärter umher um zu sehen, ob die Menschen auch wirklich ohne Schuhe und Kopfbedeckungen auf dem heiligen Areal standen, brrrr soooo kalt.
Weil ichs nicht mehr aushielt und meinem Zehen nicht so ganz traute, machte ich mich bereits kurz vor Sonnenuntergang auf den Abstieg, da es nun wirklich nicht mehr ging in meinen festen Schuhen entschied ich mit den Slippers den Abstieg zu wagen, ging wider Erwarten gut, in 2 Stunden war ich unten. Nach einer halben Stunde kam dann auch Achim mit einigen schönen Fotos unten an. Da so viele Leute oben waren war es für ihn wohl nicht einfach gute Fotos zu schießen.
Tja, der Adams Peak war eine ganz gute Erfahrung und ist schon eine Herausforderung, besonders wenn man’s so wie wir macht und dann noch mit nachweislich gebrochenem Zehen
Aber einmal Sri Pada reicht, aber wenn man einmal sieht, was für Menschen dort krank und schwach hoch geschleppt werden, ja sogar Säuglinge, das übersteigt unser Verständnis. Beim runter laufen kann man auf den Stufen an vielen Stellen Blutspuren sehen, ich denke von Menschen, die gestolpert oder hingefallen sind. Was Menschen alles auf sich nehmen um diesen heiligen Ort zu sehen
Ah ja, fast hätte ichs vergessen, Achim bekam eine ganz schöne Erkältung als nette Erinnerung an den heiligen Berg und wir alle beide einen gehörigen Muskelkater in Waden und Oberschenkeln.