Armee in Sri Lanka stoppt Angriffe

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Armee in Sri Lanka stoppt Angriffe


COLOMBO - Nach der Eskalation der Gewalt am Vortag hat sich die Situation in Sri Lanka wieder etwas entspannt. Die Grenzen zum Rebellengebiet seien wieder geöffnet, teilte die Armee mit.

Auch würden derzeit keine Stützpunkte der Tamilen-Rebellen angegriffen. Auf einer tamilischen Internetseite hiess es, die Rebellen warteten auf weitere Anweisungen. Jede Vergeltung werde die Feinde jedoch schwer treffen, wurde der politische Anführer der Rebellen S. Elilan zitiert.

Die leichte Entspannung liess Beobachter hoffen, dass ein Bürgerkrieg im Land doch noch abzuwenden sei. Wenn die Gewalt aufhöre, seien weitere Friedensgespräche nicht ausgeschlossen, sagten Diplomaten.

Nach einem Selbstmordanschlag der Rebellen Anfang Woche mit zehn Toten war die Gewalt im Norden der Insel eskaliert. Bei Luftangriffen der Armee nahe der nordöstlichen Hafenstadt Trincomalee wurden den Rebellen zufolge mindestens zwölf Zivilisten getötet.
 
diese angaben werden durch dr. geoflueck bestätigt, der auf seiner website stellungnahmen der regierung und der ltte abdruckt:


Der srilankische Präsident hat sich zu Wort gemeldet und betonte, dass bei den Angriffen der Streitkräfte nicht tamilische Zivilisten, sondern LTTE-Stellungen das Ziel waren. Bei den Angriffen seien mindestens 25 Kader der LTTE getötet und viele verletzt worden, darunter auch Kindersoldaten, die beim Bunkerbau mitgeholfen hätten. Auch zwei Marinesoldaten seien bei Vergeltungsangriffen der LTTE verletzt worden. Er forderte alle Bürger von Sri Lanka auf, das Gesetz nicht selber in die Hand zu nehmen und Zivilisten anderer Ethnien nicht anzugreifen. Am Freitag will er eine Allparteien-Konferenz abhalten, um die aktuelle Lage zu besprechen. Die Türe für Verhandlungen sei nicht zu. Laut der Agentur Reuters hat heute das Militär die grossflächigen Angriffe eingestellt und steht Gewehr bei Fuss, solange die LTTE nicht Sicherheitskräfte angreift. Die Kontrollpunkte in die Rebellengebiete sind nach dieser noch unbestätigten Agenturmeldung wieder geöffnet worden. Das Attentat vom Dienstag auf das Armeehauptquartier in Colombo hat ein 9. Todesopfer gefordert. Laut Geheimdienst hatte die Attentäterin Hilfe und Informationen aus dem Armeehauptquartier selber. In der NZZ vom Mittwoch wurde die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass die Karuna-Gruppe oder andere Friedensgegner hinter dem Anschlag stecken könnten. An der Börse wurde gestern ein Kurssturz um über 4% auf einen Stand von 2´144,2 Pkt. registriert.

Die LTTE ihrerseits schliesst eine spätere Teilnahme an Gesprächen nicht aus, stellt aber die Bedingung, dass die Übergriffe auf Zivilisten aufhören müssten. Sie bezeichnet die Angriffe auf die Region südlich der Stadt Trincomalee als "Völkermord" und beschuldigt die internationale Gemeinschaft auf einem Auge blind zu sein. Die Opfer unter den tamilischen Zivilisten hätten keinen Protest ausgelöst. Die LTTE spricht bei den Angriffen auf die von ihnen kontrollierte Region Muttur-Ost von 12 toten Zivilisten und 37 schwerer Verletzten, dazu kämen 65 Leichtverletzte. Es hätte 15´000 Flüchtlinge gegeben. Ausserdem hätten die Sicherheitskräfte verhindert, dass verletzte Zivilisten in Spitäler in regierungskontrolliertem Gebiet eingeliefert werden konnten. Die LTTE warnt vor ernsten Konsequenzen, falls die Angriffe weitergehen. In einem Interview mit der AFP vermutet der singhalesische Ex-General Boteja, dass die LTTE entweder ein grosses Militärlager angreifen oder ein strategisches Ziel in Colombo auswählen wird. Nachher würden beide Parteien wieder an den Verhandlungstisch gehen. Die Anti-LTTE-Gruppen sprechen von einem beginnenden Krieg und profitieren wohl am meisten von der aktuellen Situation. In der Region Colombo wurden gestern mindestens 97 Tamilen verhaftet.

Muslime als Opfer: bei einem Lauftangriff von Mittwoch morgen um 7 h sind drei muslimische Bewohner des Dorfes Vaddam in der Region Muttur getötet worden. Ausserdem wurden 8 Dorfbewohner verletzt. Wahrscheinlich handelt es sich um ein irrtümliches Bombardement.
In internationalen Reaktionen spricht die AHRC (Asian Human Right Comission) von "killing fields" in Sri Lanka und kritisiert beide Seiten. Die USA hingegen stellen sich klar auf die Seite der srilankischen Regierung und will eine internationale Koalition führen, welche Massnahmen gegen die LTTE ergreifen soll. In den Augen der USA sind die LTTE eine terroristische Organisation. Die Geberländer USA, EU, Norwegen und Japan treffen sich am Freitag, also morgen, in Oslo zu einer dringenden Sitzung. Die Schweiz hat ihre Post-Tsunami-Hilfsprogramme im Nordosten vorläufig gestoppt.

doch hoffnung auf weitere gespräche ? es wäre begrüssenswert
 
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